Ford schaltet seine MEB-Stromer für bidirektionales Laden mit E3/DC scharf

Fahrer der Elektromodelle Ford Capri und Ford Explorer können ihr Fahrzeug ab sofort als Stromspeicher für die heimische Solaranlage nutzen. Möglich macht’s die Nutzung der MEB-Architektur von VW sowie eine Partnerschaft mit dem Hauskraftwerkanbieter E3/DC.

Bild: Ford

Damit ermöglichen beide Partner eine Teildisziplin des bidirektionalen Ladens, nämlich Vehicle to Home (V2H). Das bedeutet, dass selbst erzeugter Strom z.B. von einer Photovoltaikanlage in der Fahrzeugbatterie zwischengespeichert werden und später wieder ans Hausnetz abgegeben werden kann. Dadurch können E-Auto-Fahrer im Idealfall Geld sparen und tragen zur Stabilisierung der Netze bei, da das jeweilige Eigenheim weniger Strom aus dem öffentlichen Netz beziehen muss. Hingegen ist Vehicle to Grid (V2G) mit der Lösung nicht möglich, also die Abgabe von Strom aus der Fahrzeugbatterie ins öffentliche Netz. Hier stehen in Deutschland u.a. regulatorische Hürden im Weg, die noch überwunden werden müssen, wie im Herbst der BiDi-Gipfel des Wirtschaftsministeriums gezeigt hatte.

Doch zur Lösung von Ford und E3/DC selbst: Wer eines der beiden in Köln gebauten Modelle Capri und Explorer mit Extended-Range-Batterie (77 oder 79 kWh) nutzt, eine Solaranlage besitzt und ein Hauskraftwerk des Anbieters E3/DC installieren lässt oder bereits nutzt, der kann sein Elektroauto ab sofort auch als Speichererweiterung für sein Haus einsetzen.

E3/DC stellt mit der bidirektionalen Ladelösung Edison V2H die entsprechende technische Erweiterung für das Hauskraftwerk zur Verfügung. Dabei handelt es sich um eine spezielle DC-Ladestation, die Strom in beide Richtungen fließen lassen kann, also vom Hausnetz in die Elektroauto-Batterie und zurück. Für diese Ladestation, die in Deutschland, Österreich und der Schweiz erhältlich ist, bietet E3/DC auch einen entsprechenden Montageservice an.

Durch das bidirektionale Laden können Elektrofahrzeuge im Stillstand in Wohn- und Gewerbebauten als zusätzlicher Speicher für erneuerbare Energien genutzt werden. So helfen sie, die Stromerzeugung vor Ort flexibel an den aktuellen Bedarf anzupassen. Die große Kapazität der Fahrzeugbatterie ergänzt den stationären Speicher und erhöht damit die Sicherheit bei Netzausfällen entscheidend.

„Wir haben den Ford Explorer und unseren neuen Capri bewusst mit der Möglichkeit des bidirektionalen Ladens ausgestattet, denn wir halten diese Technologie für eine wichtige Säule zukunftsfähiger Energieversorgung“, erklärt Oliver Adrian, Head of European Charging & Energy Strategy and Go-to Market, Ford Model e. „Mit Hilfe dieser Technik lässt sich noch mehr Energie aus erneuerbaren Quellen nutzen. Die großen Batterien unserer modernen Elektromodelle eignen sich ideal als Pufferspeicher.“

Dr. Andreas Piepenbrink, CEO von HagerEnergy und Gründer der Marke E3/DC, betont zum bevorstehenden Start der Zusammenarbeit mit Ford: „Wir sehen das gleichstrombasierte bidirektionale Laden als entscheidende Erweiterung des Hauskraftwerk-Konzepts und als den Schlüssel zu einer rund um den Tag und rund ums Jahr funktionierenden dezentralen Energiewende.“

Die Kooperation von E3/DC mit Ford wird dadurch möglich, dass der elektrische Capri und Explorer von Ford auf dem modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) von VW basieren, der bidirektionales Laden unterstützt. Bereits seit rund einem Jahr können MEB-Modelle der ID.-Familie mit der großen 77-kWh-Batterie bidirektionales Laden für Vehicle to Home nutzen. Hierbei kooperiert VW ebenfalls mit E3/DC.

ford.com, e3dc.com

4 Kommentare

zu „Ford schaltet seine MEB-Stromer für bidirektionales Laden mit E3/DC scharf“
Gregor
28.01.2025 um 20:08
E3/DC, die Dubai Schokolade unter den Ladelösungen.
Matthias
29.01.2025 um 08:25
Leider kein Wort zu den ungefähren Kosten dieser Lösung. Auch wurde nichts zu den Limitierungen gesagt, ob Ford ebenfalls die Grenzen von VW mit 10.000 kWh beziehungsweise 4000 Betriebsstunden übernimmt. Dann kann man sich das eh sparen.
Howley
29.01.2025 um 09:58
preislich aktuell absolut unrentabel, man sollte es eher als PoC ansehen. Mein Elektriker hat mir mal 18k als Preis für das System genannt, googlen hat 12k ergeben (weiß jetzt aber nicht, was jeweils inklusive ist, ist mir aber auch egal, weil beides aktuell noch uninteressant ist). aber wie so viele neue Technologien wird das hoffentlich in 5 jahren für den Massenmarkt erschwinglich und wirtschaftlich sein
E.Wolf
29.01.2025 um 09:42
Der Aussage von Matthias ist nur zu zustimmen. Wenn die technische Lösung der "Lilli" Lösung entspricht, hat weder 3E/DC noch Ford etwas gelernt. Wobei ja Ford mit dem F150 in den USA ja eine Lösung hat. Aber vermutlich wäre es zu einfach gewesen diese nach DE zu bringen.

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