GM reduziert Verluste mit E-Autos
Diese Kennzahl bezeichnet GM als „positive variable Rentabilität“. Sie beinhaltet keine Kosten wie den Bau von Fließbändern, zeigt aber finanzielle Fortschritte bei den Stromern. GM hatte zuvor prognostiziert, dass die operativen Verluste bei Elektrofahrzeugen 2025 von einem nicht genannten Niveau um zwei bis vier Milliarden Dollar sinken würden und erwartet nun, dass der Rückgang der Verluste wahrscheinlich eher bei zwei Milliarden Dollar liegen würde. Diese Kalkulation basiert auf einem Gesamtziel von 300.000 verkauften E-Autos für das Jahr 2025.
2024 hat GM sein Ziel, 200.000 E-Autos in Nordamerika zu produzieren und zu verkaufen, nicht erreicht, sondern landete laut Finanzvorstand Paul Jacobson bei 189.000 Einheiten. Allerdings gab es eine sehr positive Entwicklung im Jahresverlauf: Von 16.400 E-Autos im ersten Quartal konnte sich GM auf 44.000 Einheiten im Q4 steigern – in den USA. Und auch der US-Marktanteil legte von 6,5 Prozent auf 12,5 Prozent zu.
Im vierten Quartal konnte das Unternehmen den Umsatz auf 47,7 Milliarden US-Dollar steigern und somit die Analystenerwartungen übertreffen. Der Vorsteuergewinn lag bei 2,5 Milliarden Dollar, allerdings haben Restrukturierungskosten in Milliardenhöhe bei den China-Aktivitäten am Ende für einen Nettoverlust von drei Milliarden Dollar gesorgt.
Die Zahlen für das Elektroauto-Geschäft weist General Motors – anders als Ford – nicht separat aus. Hier gibt es nur Jacobsons Aussage, dass der Umsatz mit den E-Autos die Fixkosten übertroffen habe. Und der Lagerbestand bei Elektrofahrzeugen ist im vierten Quartal deutlich gesunken: Ende September hatte GM noch E-Autos für 100 Tage auf Lager, zum Jahresende waren es noch 70 Tage.
Trotz des Vorsteuergewinns und einem insgesamt besseren Ausblick auf das laufende Jahr hat die GM-Aktie nach der Veröffentlichung der Geschäftszahlen neun Prozent verloren. Hintergrund sind laut Reuters die Zoll-Drohungen von US-Präsident Donald Trump und dessen verringerte Unterstützung für Elektrofahrzeuge. Trump droht nicht nur mit Zöllen auf Rohstoffe, die für den Bau von E-Autos benötigt werden, sondern auch auf Einfuhren aus Kanada und Mexiko. GM baut in beiden Ländern E-Fahrzeuge für den nordamerikanischen Markt. GM bereitet sich auf alle Fälle schon auf ein Zoll-Szenario vor und bringt bereits jetzt möglichst viele Fahrzeuge aus dem Bestand in Mexiko und Kanada in die USA. „Jede Lieferung, die wir durchführen können, bevor ein Zoll in Kraft tritt, ist viel besser, als auf Lagerbeständen zu sitzen“, wird Finanzvorstand Jacobson zitiert.
Angesichts dieser Ausgangslage haben Analysten die GM-Prognose eines Nettogewinns zwischen 11,2 und 11,5 Milliarden Dollar im Jahr 2025 als „optimistisch“ bezeichnet. Allerdings liegen die Analysten-Erwartungen mit 10,8 Milliarden Dollar nur etwas niedriger.
reuters.com, gm.com (PDF)
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