Hamburg legt neue Förderung für E-Taxis auf
Die Umstellung der Taxi-Flotte auf lokal emissionsfreie Antriebe wurde von der Hansestadt im Projekt „Zukunftstaxi“ in drei Förderstufen mit insgesamt 4,2 Millionen Euro gefördert. Ende Dezember lief die letzte Förderrunde aus. Rund 700 E-Taxis konnten so bislang gefördert werden. Rund jedes dritte Taxi fährt in Hamburg somit derzeit rein elektrisch.
Dass die Quote in der Zukunft steigen dürfte, macht eine entsprechende Regelung deutlich: Seit diesem Jahr dürfen nur noch lokal emissionsfreie Taxis in der Hansestadt zugelassen werden. Aber: Für Großraumtaxis mit acht oder neun Sitzplätzen gilt das Verbrenner-Aus jedoch erst ab 2027.
Zwar wäre aufgrund des faktischen Verbrenner-Verbots für Taxis eine Förderung nicht unbedingt mehr notwendig. Um die Umstellung der Flotte jedoch zügiger voranzutreiben, hat die Stadt nun eine neue Förderung aufgelegt, die in drei Fahrzeugklassen aufgeteilt wurde: So werden bis zu 100 klassische E-Taxis jeweils mit 5.000 Euro bezuschusst. Darüber hinaus werden bis zu 30 E-Großraumtaxis mit je 10.000 Euro sowie 10 elektrische Inklusionstaxis (für die Rollstuhlbeförderung) mit 20.000 Euro pro Fahrzeug gefördert.
Förderanträge können ab dem 1. Februar 2025 in der Behörde für Verkehr und Mobilitätswende (BVM) über die Zukunftstaxi-Webseite gestellt werden. Voraussetzung ist jedoch, dass ein Verbrenner-Taxi „zeitnah getauscht“ wird. Eine verbindliche Bestellung eines geeigneten Fahrzeugs muss innerhalb von sechs Wochen nach Erteilung des Zuwendungsbescheids nachgewiesen werden. Die Konzessionierung des Taxis muss zudem bis zum 30.11.2025 erfolgen.
„Das Projekt Zukunftstaxi zeigt, dass Hamburg und die Hamburger Taxibranche bundesweit Vorreiter sind, wenn es um nachhaltige, öffentliche Mobilität geht. Gewerbe und Stadt zeigen gemeinsam, wie Klimaschutz, urbane Mobilität und Wirtschaft Hand in Hand gehen können, um die Stadt für alle lebenswerter zu machen“, so Anjes Tjarks, Senator für Verkehr und Mobilitätswende.
Das Statistikamt Nord habe zwar bereits aus den Taxametern ausgewertet, dass es beim Betrieb von E-Taxis keinen Nachteil hinsichtlich der Schichtumsätze, der Kundenfahrten pro Schicht und den Schichtzeiten geben würde. Dennoch äußerte Hansa-Taxi-Vorstand Jan Weber Anfang dieses Jahres Kritik beim Thema Ladeinfrastruktur. In der Hansestadt sei die Ladeinfrastruktur nahezu ausreichend. Wenn Fahrgäste allerdings ins Umland fahren wollen, soll es allerdings schwierig werden. „Auf dem Land ist die Ladeinfrastruktur eine Katastrophe“, so Weber gegenüber der dpa.
Zumindest in Hamburg soll sich bei der Ladeinfrastruktur etwas tun. Exklusiv für Taxis stehen derzeit immerhin sechs Ladestationen mit insgesamt zwölf Ladepunkten bereit. Den Bau hat die Stadt mit 225.000 Euro finanziert. Geladen werden kann an diesen übrigens mit dem Ladetarif der Hamburger Energiewerke für 49,90 Cent/kWh.
Doch auch mit der Privatwirtschaft und dem Einzelhandel will die Verkehrsbehörde vereinbaren, dass in diesem Jahr weitere exklusive Ladepunkte für Taxis in Hamburg geschaffen werden. „Mit einer weiteren Förderstufe unterstützen wir die Taxler beim Umstieg und arbeiten gemeinsam mit Partnern aus der Wirtschaft daran, auch die Ladeinfrastruktur noch weiter in die Fläche zu bringen“, ergänzt Tjarks.
Mit Aral gibt es bereits ein exklusives Ladeangebot für Taxi-Unternehmen. Eine im November letzten Jahres gestartete Initiative der Stadt, der Taxen-Union Hamburg und Aral soll Taxi-Fahrern exklusive Angebote für das Laden, Kaffees und Autowäschen bieten. Details wurden allerdings nicht genannt.
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