Volvo übernimmt Batterie-Joint-Venture Novo Energy
Zudem haben Volvo Cars und Northvolt einen Rahmenvertrag unterzeichnet, um auszuloten, wie die Unternehmen in Zukunft zusammenarbeiten könnten, einschließlich potenzieller zukünftiger Liefermöglichkeiten in Nordamerika. Details zu dieser Rahmenvereinbarung gibt es in den kurzen Mitteilungen der beiden Unternehmen aber nicht.
Dass Volvo Cars die Mehrheit an Novo Energy übernehmen will, war bereits vor Northvolts Antrag auf Gläubigerschutz nach Chapter 11 des US-Insolvenzrechts bekannt geworden – Ende Oktober 2024 hatte Volvo über diese Absicht informiert. In der Joint-Venture-Vereinbarung zwischen den beiden Unternehmen ist ein Rückkaufsrecht verankert, für den Fall, dass eine der Parteien gegen die Aktionärsvereinbarung verstößt. Genau das hatte Volvo geltend gemacht, weil angeblich Northvolt seinen „Finanzierungsverpflichtungen nicht nachgekommen ist“, so Volvo im Oktober.
Aufgrund mehrerer Probleme – von enormen Verzögerungen beim Produktionshochlauf in der ersten Batteriefabrik in Schweden bis hin zu einer gescheiterten Finanzierung – war Northvolt in finanzielle Schieflage geraten und hat – wie es die damalige Volvo-Mitteilung nahelegt – schon vor dem Gläubigerschutzverfahren nicht alle vereinbarten Zahlungen leisten können.
Wie Volvo jetzt mitteilt, unterliegt die Transaktion „der Genehmigung durch das US-Konkursgericht für den südlichen Bezirk von Texas und die schwedische Aufsichtsbehörde für strategische Produkte, wobei beide Parteien für die Erfüllung der vereinbarten Voraussetzungen verantwortlich sind“. Nach Abschluss der Transaktion sollen zwischen den Unternehmen keine offenen Forderungen bestehen, so Volvo.
Trotz des jetzt vereinbarten Kaufvertrags ist offen, wie es mit Novo Energy genau weitergeht. Gegründet wurde das Joint Venture 2022, um gemeinsam Batteriezellen für Elektroautos von Volvo (und potenziell anderen Geely-Marken) herzustellen. Im September 2023 wurde mit den Arbeiten an der Zellfabrik in Göteborg begonnen, die auf eine Kapazität von bis zu 50 GWh ausgelegt wurde.
Nur: Volvo hat bereits im Oktober umgehend angekündigt, dass man keine Batteriezellproduktion in Eigenregie umsetzen wird, sondern nur mit einem Partner. Mit der vollständigen Übernahme ist zwar der erste Schritt gemacht, der wichtige Technologiepartner für die Zell-Produktion wurde aber noch nicht präsentiert. Bei Novo Energy war der Produktionsbeginn für 2026 geplant. Ob Volvo diesen Zeitplan mit einem so späten Partner-Wechsel halten kann, ist unklar.
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