Vergünstigte Elektroauto-Kredite im UK?

Die britische Regierung erarbeitet offenbar Pläne zur Subventionierung von Krediten für Elektroautos. Die Regierung soll Gespräche mit Autofinanzierern aufgenommen haben, um die Verfügbarkeit von zinsgünstigen oder zinslosen Krediten zu erhöhen.

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Bild: Volkswagen

Nach Informationen der „Financial Times“ will die Regierung in London so die Akzeptanz von Elektrofahrzeugen fördern. Großbritannien hat zwar Deutschland als größter E-Auto-Markt Europas abgelöst, dennoch bleiben im Pkw-Sektor die Elektro-Zulassungen hinter den offiziellen Zielen zurück, wie die „FT“ schreibt.

Ein Problem: Bisher legen die Elektroauto-Verkäufe vor allem im Dienstwagensektor zu, wo es nennenswerte Steueranreize gibt. Bei Privatkunden ist das anders, dort sind die Subventionen 2022 ausgelaufen. Seitdem kann das Wachstum nicht mit den Zielen mithalten, was wiederum zu einer Herausforderung für die Hersteller wird, denn im Vereinigten Königreich gibt es vorgeschriebene Elektro-Quoten.

Laut dem Bericht ist eine der diskutierten Optionen, dass der Staat Kredite an den privaten Sektor übernehme, um die monatlichen Raten bei Finanzierung oder Leasing zu senken – über 80 Prozent der Elektroautos in Großbritannien werden finanziert oder geleast. Damit sollen die Kosten auf das Niveau von neuen Benzinern und Dieselautos gebracht werden, so die „FT“-Quellen. Es ist von „einer der diskutierten Optionen“ die Rede, andere Szenarien werden in dem Artikel aber nicht genannt.

Seitens der Industrie wird der Schritt, doch wieder eine Förderung für Privatkunden bei der Anschaffung eines Elektroautos einzuführen, mit Blick auf die „Zero-Emission-Vehicle“-Vorschriften begrüßt. 2024 wurde mit 19,6 Prozent E-Auto-Anteil das Ziel von 22 Prozent im Branchenschnitt verfehlt. In diesem Jahr müssen 28 Prozent der verkauften Autos emissionsfrei sein, 2030 sogar schon 80 Prozent. Für jedes Fahrzeug, das die Hersteller unter der Zielquote liegen, können bis zu 15.000 Britische Pfund Strafe fällig werden.

Im Januar hatte die Regierung die angekündigte Konsultationsphase anberaumt, die sich mit dem Verbrenner-Ausstieg 2030 sowie mit dem ZEV-Mandat beschäftigt. Vor allem die britische Automobilindustrie soll in diesem Zuge angehört werden. In diesen Gesprächen dürften die Hersteller Druck gemacht haben, doch wieder eine Förderung für Privatkunden einzuführen, da sonst die ZEV-Quoten weiter verfehlt werden dürften – was enorme wirtschaftliche Auswirkungen auf die Autobauer hätte.

Es gilt aber als unwahrscheinlich, dass direkte Kaufanreize in Form einer Prämie wieder eingeführt werden, „da dies dem Finanzministerium direkt Kosten verursacht“, so die „FT“. Die Bürgschaft für zinslose Kredite wäre wohl günstiger. Allerdings werden die genauen Kosten des Programms davon abhängen, wie die Subvention aufgebaut wird.

ft.com

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