Führungswechsel bei Northvolt North America
Der Rücktritt von Cerruti als CEO zieht eine Reihe weiterer, aber laut dem Unternehmen vorübergehender Wechsel in der Führungsmannschaft von Northvolt North America nach sich. Karen Chang wird übergangsweise die Funktion als CEO des in Kanda registrierten Unternehmens übernehmen, Jose Diaz wird als Interims-COO vorübergehend das operative Geschäft leiten.
Northvolt North America ist in erster Linie für die in der Provinz Quebec geplante Zellfabrik Northvolt Six verantwortlich. Interims-CEO Chang ist laut der Mitteilung „seit mehreren Jahren bei Northvolt und hat maßgeblich zum Erfolg des Northvolt Six-Projekts beigetragen, insbesondere bei der Bewältigung der Herausforderungen und Chancen in Quebec“. Jose Diaz soll „slosen Ablauf des Projekts sicherzustellen“.
Der bisherige Nordamerika-CEO Paolo Cerruti gibt zwar seine operativen Aufgaben ab, bleibt aber „Chairman of the Board“, also der Vorsitzende des Verwaltungsrats. In dieser Postion des Aufsichts-Gremiums (das mehr strategische Verantwortung hat als der Aufsichtsrat einer deutschen Aktiengesellschaft) soll Cerruti das Unternehmen „weiterhin aus strategischer Sicht unterstützen, während er weiterhin an der laufenden Entwicklung von Northvolt Six beteiligt bleibt und als wichtiger Anlaufpunkt für wichtige Interessenvertreter fungiert“, wie Northvolt North America schreibt.
Für Northvolt hat der Teil-Abgang Cerrutis dennoch Signalwirkung: Zusammen mit Ex-CEO Peter Carlsson war Cerruti einer der frühen, leitenden Manager des Unternehmens, das anfangs als SGF Energy gegründet wurde. Carlsson, der im November 2024 zurückgetreten ist, verbindet mit Cerruti eine gemeinsame Vergangenheit bei Tesla.
„Wir werden Paolo für seine Beiträge zum Aufbau von Northvolt und unserer nordamerikanischen Tochtergesellschaft ewig dankbar sein“, sagt Tom Johnstone, Interim Chairman bei der schwedischen Muttergesellschaft Northvolt. „Ich habe während dieser Übergangsphase großes Vertrauen in Karen und Jose, da ihr umfassendes Wissen über das Projekt und ihr Engagement für seinen Erfolg von unschätzbarem Wert sind. Unter ihrer Führung werden wir dieses Projekt weiter vorantreiben.“
Northvolt hatte im September 2023 den Bau einer Batteriefabrik in Kanada angekündigt – es war die größte private Investition in der Provinz Québec. Die Northvolt Six genannte Fabrik sollte 2026 die Produktion aufnehmen und im Endausbau 60 GWh Batteriezellen pro Jahr herstellen. Nachdem sich die finanzielle Lage im Verlauf von 2024 zugespitzt hat, hatte Northvolt seine aggressiven Expansionspläne auf den Prüfstand gestellt – inzwischen wird von einer Verzögerung von bis zu 18 Monaten ausgegangen. Obwohl die schwedische Muttergesellschaft seit November ein Gläubigerschutzverfahren durchläuft, treiben die Tochtergesellschaften Northvolt North America und Northvolt Deutschland für die Fabrik Northvolt Drei in Heide ihre Bauvorhaben weiter voran.
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