Waymo bereitet Start von Robotaxi-Dienst in Atlanta vor

In Vorbereitung auf seinen regulären Start in Atlanta hat Waymo nun in der US-Großstadt einen Robotaxi-Fahrdienst für seine Mitarbeiter gelauncht. Außerdem will Waymo seine autonomen Fahrzeuge dieses Jahr in zehn Städten testen.

Bild: Waymo

Waymo, ein Schwesterunternehmen von Google, hatte bereits im September angekündigt, nach Atlanta expandieren zu wollen. Das Interessante daran: Anders als in den ersten drei Waymo-Betriebsgebieten San Francisco, Phoenix und Los Angeles wird Waymo den Service in Atlanta nicht selbst betreiben, sondern der Fahrdienstvermittler Uber. Dabei soll Uber die Fahrzeugflotte selbst managen. Und Kunden können die Robotaxis dort dann nicht über die Waymo-eigene App namens Waymo One bestellen, sondern stattdessen ausschließlich über die Uber-App.

Zuvor hatten beide Firmen bereits in Phoenix kooperiert: Dort ist zwar Waymo selbst der Betreiber der Flotte, die Fahrzeuge können aber wahlweise über Waymo One oder über Uber bestellt werden. Ein dritter Kooperations-Standort ist Austin in Texas: Dort kann ein ausgewählter Nutzerkreis bereits die Waymo-Robotaxis über Waymo One bestellen. Der Standort soll aber an Uber übergeben werden, so dass dann auch in Austin die Bestellungen nur noch über Uber erfolgen können. Zugleich hat sich in Austin neue Konkurrenz angekündigt: Tesla will in der Stadt ebenfalls einen Robotaxi-Dienst starten, und zwar im Juni. Doch noch ist Tesla den Beweis schuldig geblieben, dass es technologisch in der Lage ist, einen komplett fahrerlosen Fahrdienst anzubieten, so wie es Waymo bereits seit längerem macht.

Dass Waymo bereits soweit ist, Mitarbeiter von Robotaxis durch Atlanta chauffieren zu lassen, zeigt abermals, dass das Unternehmen mit seinem Expansionskurs gut vorankommt. Die Nachricht kommt rund drei Monate, nachdem das Unternehmen eine Serie-C-Runde in Höhe von 5,6 Milliarden Dollar mit einer Bewertung von 45 Milliarden Dollar abgeschlossen hat. Die Runde wurde von namhaften Investoren angeführt, darunter Alphabet, Andreessen Horowitz, Fidelity, Tiger Global und andere.

Das Unternehmen kündigte Anfang dieser Woche zudem an, dass es in diesem Jahr in zehn neuen Städten Tests durchführen will, angefangen mit San Diego und Las Vegas. Allerdings wird es sich dabei nicht gleich um vollständig autonome Fahrten handeln, sondern um „Roadtrips“. Dabei werden die Fahrzeuge manuell gesteuert, und die Testfahrten sollen nicht gleich als Vorläufer für den Start eines kommerziellen Robotaxi-Dienstes in der jeweiligen Stadt verstanden werden. Vielmehr sollen solche „Roadtrips“ dazu dienen, um herauszufinden, wie gut sich sein selbstfahrendes System an neue Orte mit unterschiedlichen Wetterbedingungen und regionalen Fahrgewohnheiten anpasst.

„Wir suchen also nach Orten, die unser System herausfordern und sehr, sehr unterschiedlich aussehen“, sagte Nick Rose, Produktmanager für Waymos Expansionsbemühungen, gegenüber dem US-Blog The Verge. „Las Vegas ist ziemlich interessant, denn ich meine, wenn Sie jemals in Vegas waren, ist es ziemlich einzigartig unter vielen US-Städten.“ Las Vegas ist bekannt für seinen dichten Verkehr und die chaotischen Auslaufzonen vor den Hotels und den beliebten Kasinos entlang des Strip. Außerdem sind die Straßen mit so genannten Botts‘ Dots statt mit aufgemalten Fahrbahnlinien versehen, und die Straßenführung wird oft als absolutes Chaos verspottet.  San Diego wiederum im Vergleich zu den Städten, in denen Waymo bereits tätig ist, ähnlich, so Rose. „Was wir validieren wollen, ist, dass das System in San Diego gut funktioniert, ohne dass wir vorher eine Menge an Fahrinformationen haben“, fügte er hinzu.

Waymo plant, weniger als zehn Fahrzeuge in jede Stadt zu schicken, wo sie für einen Zeitraum von ein paar Monaten manuell herumgefahren werden. Die Fahrzeuge werden sich auf belebte Geschäftsviertel beschränken, da dies die Bereiche sind, in denen die Waymo-Robotaxis am ehesten zum Einsatz kommen werden.

Neben Atlanta und Austin steht übrigens bereits eine weitere Stadt fest, in der Waymo starten will: in Miami, und zwar 2026. Dort will Waymo mit Moove, einem Startup für Fahrzeugfinanzierungen aus Nigeria, zusammenarbeiten. Moove soll dort wie auch am bereits bestehenden Waymo-Standort Phoenix das operative Geschäft übernehmen, Waymo will sich hingegen mehr auf seine autonome Fahrtechnologie fokussieren.

techcrunch.com (Atlanta), theverge.com (zehn Städte)

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