Altilium recycelt nun auch LFP-Batterien
Mit der von Altilium entwickelten EcoCathode-Technologie sollen über 97 Prozent des Lithiums und 99 Prozent des Graphits aus LFP-Batterien zur Wiederverwendung in neuen Batterien zurückgewonnen werden können. Dieses hocheffiziente Verfahren stärkt nicht nur das Geschäftsmodell für das Recycling von LFP-Batterien, sondern ermöglicht es den Automobilherstellern auch, neue gesetzliche Vorgaben und Nachhaltigkeitsziele zu erfüllen, teilt das Unternehmen mit. Aktuell erfolgt das Recycling aber noch in kleinem Maßstab, eine Großanlage namens ACT 4 (siehe unten) ist in Vorbereitung.
Die zu recycelnden LFP-Batterien stammen von einem weltweit führenden Hersteller von Elektrofahrzeugen und Energiespeichersystemen, den Altilium aber nicht beim Namen nennen darf. Altilium-COO Dr. Christian Marston erklärt: „Das Aufkommen von LFP-Batterien stellt die Recycler vor Herausforderungen und Chancen zugleich. Bei Altilium leisten wir Pionierarbeit, um sicherzustellen, dass diese Batterien nicht nur wiederverwertet werden, sondern auch eine Schlüsselrolle in einer britischen Kreislaufwirtschaft für Batterien spielen. Unsere fortschrittliche EcoCathode-Technologie ermöglicht es uns, Lithium und Graphit effizient zu extrahieren, wodurch das Recycling von LFP-Batterien wirtschaftlich rentabel und ökologisch unerlässlich wird. Durch die Erweiterung unserer Kapazitäten zur Verarbeitung von LFP- neben NMC-Batterien stärken wir die britische Batterielieferkette und unterstützen den Übergang zu einem saubereren, nachhaltigeren Verkehrssektor.“
Nach Angaben des Advanced Propulsion Centre wird der Anteil von LFP-Batterien am britischen Markt für Elektrofahrzeuge von 18 Prozent im Jahr 2027 auf 25 Prozent im Jahr 2035 steigen. Diese Umstellung auf LFP-Batterien stellt eine Herausforderung für Batterierecycler dar, da Eisen und Phosphat weniger wertvoll sind als Nickel und Kobalt. Aus diesem Grund werden LFP-Batterien derzeit weniger häufig recycelt. Altilium geht diese Herausforderung an, indem es mehr Lithium zurückgewinnt, das ein hochwertiges Material ist, und den Graphit recycelt, der bei der Herstellung neuer Anoden wiederverwendet werden kann.
Altilium recycelt bereits NMC-Batterien von zwei führenden britischen Automobilherstellern sowie Produktionsabfälle der Gigafactory, um in seiner ACT1-Anlage in Tavistock und ACT2-Anlage in Plymouth (beides in der Grafschaft Devon gelegen) moderne hochnickelhaltige aktive Kathodenmaterialien (CAM) herzustellen. Die kürzlich eröffnete ACT2-Recyclinganlage des Unternehmens in Plymouth verfügt über eine Kapazität zur Rückgewinnung von Lithium und anderen Batteriemetallen aus 300 kg Schwarzmassenabfall (dem Äquivalent einer Elektroauto-Batterie) pro Tag, während das geplante Zentrum in Teesside eine der größten EV-Batterie-Recyclinganlagen in Europa werden soll. Die Anlage soll die Kapazität bekommen, Schrott aus mehr als 150.000 Elektrofahrzeugen pro Jahr zu verarbeiten, und soll für eine Verarbeitung verschiedener Batterietypen, einschließlich LFP, ausgelegt werden.
Altilium ist ein in Großbritannien ansässiges Clean-Tech-Unternehmen, das die britische und europäische Automobilzulieferkette umgestalten will, indem es in großem Umfang kohlenstoffarme inländische Quellen für Kathoden- und Anodenmaterialien aus bereits im Umlauf befindlichen Recycling-Abfallströmen wie Altbatterien anbietet. Hinter dem Unternehmen stehen SQM Lithium Ventures, der Corporate-Venture-Arm des Lithiumgeschäfts der Sociedad Quimica y Minera de Chile (SQM), und seit kurzem auch die japanische Handelsgruppe Marubeni, die im Januar fünf Millionen US-Dollar in Altilium investiert hat.
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