Elektro-Transporter verlieren 2024 Marktanteile
2024 wurden in der EU 1.586.688 neue Transporter zugelassen, 8,3 Prozent mehr als noch 2023. Und rechnet man zu den EU-Mitgliedsstaaten noch das Vereinigte Königreich und die EFTA-Staaten (Norwegen, Schweiz, Island) hinzu, haben die Transporter-Neuzulassungen sogar die Marke von zwei Millionen Fahrzeugen geknackt – mit 2.002.023 Zulassungen statt 1.872.519 im Vorjahr, wie der europäische Auto-Verband ACEA mitteilt.
Doch der Verband hält auch fest: „Diesel blieb auch 2024 die bevorzugte Wahl für Käufer neuer Transporter in der EU.“ Konkret stiegen die Zulassungen mit diesem Antrieb bei den Transportern um 10,5 Prozent auf 1,34 Millionen Fahrzeuge. Das bedeutet einen Marktanteil von 84,5 Prozent (+1,7 Prozentpunkte) in den EU-Staaten. Blickt man hier auf die Europa-Statistik mit EFTA und UK, sind es sogar 85 Prozent.
Wenn die mit Abstand wichtigste Antriebsart noch stärker wächst als der Gesamtmarkt, bedeutet das im Umkehrschluss, dass die anderen Antriebe tendenziell verloren haben. Die reinen Benziner kamen auch 2024 auf einen Marktanteil von sechs Prozent. Anders sieht es bei den „elektrisch ladbaren“ Transportern aus, hier gingen die Neuzulassungen um 9,1 Prozent auf 96.159 Fahrzeuge zurück – womit der Marktanteil von 7,2 Prozent auf 6,1 Prozent sank. Der ACEA fasst als „electrically chargeable vehicle (ECV)“ Batterie-elektrische Transporter und Plug-in-Hybride zusammen, wobei es sich mit Blick auf die Angebote der Hersteller dabei vorrangig um rein elektrische Fahrzeuge handeln dürfte. Die Hybrid-Transporter (zwei Prozent Marktanteil) sind also ohne PHEV-Neuzulassungen.
Nimmt man noch die EFTA-Staaten und das Vereinigte Königreich hinzu, sieht es mit 6,5 Prozent Marktanteil minimal besser für die Elektro-Transporter aus. Aber auch hier waren die Neuzulassungen um 7,7 Prozent auf 130.523 E-Transporter rückläufig. 2023 waren es noch über 141.000 Einheiten.
Zwischen den Staaten gibt es aber teils enorme Unterschiede: In Schweden sind bereits 22,7 Prozent der neuen Transporter elektrisch (und „nur“ 66,6 Prozent Diesel-Marktanteil), auch in Norwegen sind es 29 Prozent E-Transporter (und 70 Prozent Diesel). In Belgien, bei den Elektroautos 2024 stark gewachsen, machen E-Transporter aber nur vier Prozent der Neuzulassungen aus – und der Diesel überdurchschnittliche 87,6 Prozent. In Kroatien waren gar nur 0,5 Prozent der Transporter elektrisch und 97 Prozent mit einem Diesel-Motor ausgestattet – bei den Bussen und Lkw hat Kroatien sogar kein einziges Fahrzeug mit einem anderen Antrieb als dem Selbstzünder registriert.
Aber auch Deutschland hat mit 5,3 Prozent Marktanteil eine unterdurchschnittliche Quote bei den E-Transportern – hierzulande sind die Neuzulassungen von 20.798 auf 14.999 E-Transporter gesunken. Dabei gab es erst im Januar eine Erhebung der DPA, wonach die Anzahl der Elektro-Transporter bei den Paketdiensten stetig steigt, alleine bei DHL sind es schon über 32.000 Fahrzeuge. Außerhalb der Paket-Lieferanten ist der E-Anteil aber offenkundig ungleich geringer.
Der mit Abstand größte Markt Europas für Elektro-Transporter ist Frankreich, in unserem Nachbarland wurden 2024 27.059 Einheiten zugelassen – in Deutschland waren es 14.999 E-Transporter. Aber auch in Frankreich sind das 2,6 Prozent weniger als 2023. Im Vereinigten Königreich hingegen sind die Zulassungen um 4,7 Prozent auf 23.317 Fahrzeuge gewachsen, was Platz zwei vor Deutschland bedeutet. 2023 war das noch recht knapp, 2024 jedoch schon deutlich.
Das größte Wachstum 2024 gab es in Ungarn zu verzeichnen, wo sich die Zulassungen der E-Transporter auf 1.388 Fahrzeuge mehr als verdoppelt haben. Erwähnenswert ist auch die Entwicklung in Dänemark, dort sind es +51,3 Prozent, aber mit 4.941 Neuzulassungen auf einem deutlich höheren Niveau als etwa Rumänien (844 Neuzulassungen), Tschechien (622) oder Zypern (25), wo es ebenfalls mehr als 50 Prozent Wachstum gab.
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