Rotterdamer Hafen entscheidet sich für Laderoboter von Rocsys

Das niederländische Unternehmen Rocsys hat einen wichtigen Auftrag gewonnen: Im APM-Containerterminal Maasvlakte II im Rotterdamer Hafen soll künftig die Roboter-Ladelösung von Rocsys zum Einsatz kommen und 30 automatisierte Terminal-Lkw mit Strom versorgen.

Bild: Rocsys

Wie berichtet hat APM Terminals vor kurzem einen Kooperationsvertrag mit Embotech, einem Anbieter von Technologien für autonome Fahrzeuge, und dem niederländischen Spezialfahrzeughersteller Terberg über die Lieferung von 30 elektrischen, automatisierten Terminal-Lkw für Maasvlakte II unterzeichnet. Und genau für diese Fahrzeuge soll Rocsys nun die Ladeinfrastruktur bereitstellen. Denn da die Automated Terminal Trucks ohne Fahrer unterwegs sein sollen, wäre es reichlich inkonsequent, wenn sie von menschlichem Personal an Ladestationen angeschlossen werden müssten. Daher soll die Technologie von Rocsys zum Einsatz kommen, die ohne Menschen auskommt.

Rocsys hat seit 2019 seine autonome Ladeplattform entwickelt, die auf Robotik und KI-basierter „Computer Vision“ basiert. Dabei soll ein Roboter das Ein- und Ausstecken der Ladekabel übernehmen und vor allem den ganzen Vorgang automatisiert durchführen können – also ohne menschliches Zutun.

Die Partnerschaft mit Rocsys steht im Einklang mit dem Engagement des Rotterdamer Hafens für Elektrifizierung und Nachhaltigkeit und treibt die Innovation im automatisierten Terminalbetrieb weiter voran. Rocsys unterstützt offene Standards, um die Kompatibilität mit Fahrzeugflotten verschiedener Marken und Sektoren zu gewährleisten. Im Rahmen dieser Partnerschaft wird Rocsys das freihändige Aufladen der 30 elektrischen Terminal-Lkw von Terberg rund um die Uhr ermöglichen, die mit dem Level 4 AV Kit von Embotech für den autonomen Betrieb ausgestattet sind. Die freihändige Ladelösung soll die Abhängigkeit von manuellen Prozessen reduzieren und auch die Sicherheit der Mitarbeiter in dem vielbefahrenen Terminal erhöhen.

Rocsys-Gründer Crijn Bouman sagt: „Die Zukunft der Mobilität ist autonom, und echte autonome Mobilität wird nur durch freihändiges Laden erreicht. Wir freuen uns über die Zusammenarbeit mit APM Terminals Maasvlakte II, einem der größten und modernsten Containerterminals in Europa. Diese Partnerschaft zeigt, wie unsere Lösung für das freihändige Aufladen, die standardisierte Schnittstellen gemäß der ZEPA-Vereinbarung nutzt, wesentlich für die Ermöglichung eines autonomen Hafenbetriebs ist und unsere Partner auf ihrem Weg zu höherer Effizienz und mehr Innovation unterstützt.“

Harold Kunst, CEO von APM Terminals MVII, fügte hinzu: „Durch den Einsatz der Rocsys-Ladelösungen machen wir einen bedeutenden Schritt nach vorn bei der Verwirklichung unserer Vision von einem vollständig elektrischen, autonomen und nachhaltigen Terminal. Es kann keinen vollständig autonomen Betrieb ohne freihändiges Laden geben, und durch die Integration dieser innovativen Lösung steigern wir die Effizienz und verbessern die Sicherheit der Mitarbeiter, während wir die Dekarbonisierung unseres Terminalbetriebs vorantreiben.“

Laut Rocsys werden die elektrischen Terminal-Lkw die Container zwischen dem zentralen Stapelplatz im Hafen und dem Rangierbahnhof transportieren, von wo aus die Güterzüge sie zu den Unternehmen in ganz Europa bringen. Dabei soll sie in komplexen und gemischten Verkehrssituationen autonom fahren. Die Rocsys-Plattform wird die Fahrzeuge rund um die Uhr an sechs speziellen Ladebuchten mit dem robotergestützten Anschlusssystem versorgen und dafür sorgen, dass die Batterien der Terminal-Lkw aufgeladen bleiben.

Rocsys spricht von einem wichtigen Meilenstein für das Unternehmen. Die Hafenindustrie sei schon seit einiger Zeit ein Schwerpunkt seines Geschäfts, und das Projekt in Rotterdam werde einen großen Einfluss auf den kommerziellen Einsatz von automatisierten Terminal-Lkw haben, zumal APM Terminals der zweitgrößte Terminalbetreiber der Welt sei.

rocsys.com, apm-terminals.com

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