Toyota will eigene Lexus-Fabrik in China errichten
Ziel ist es, ein neues Elektroauto für die Marke Lexus zu entwickeln, das ab 2027 in Produktion gehen soll. Die anfängliche Produktionskapazität soll bei etwa 100.000 Einheiten pro Jahr liegen. Laut Toyota sollen in der Anlaufphase rund 1.000 Arbeitsplätze geschaffen werden.
Der Schritt bestätigt frühere Gerüchte, über die erstmals Mitte 2024 berichtet wurde. Damals meldete Bloomberg, dass sich der japanische Automobilhersteller um Steuererleichterungen, politische Unterstützung und eine Flächenzuteilung von Shanghai bemühte. Im Januar 2025 erhärteten sich die Gerüchte. Jetzt sagt Toyota, dass es eine „umfassende Partnerschaftsvereinbarung mit der Stadtregierung von Shanghai in China“ unterzeichnet hat. Die Vereinbarung soll der Stadt dabei helfen, „bis 2060 in Bereichen wie Wasserstoffenergie, automatisiertes Fahren sowie Batterierecycling und -wiederverwendung Kohlenstoffneutralität zu erreichen“.
Bisher gibt es in China erst ein einziges Automobilwerk, das sich zu 100 Prozent in ausländischem Besitz befindet, nämlich die 2019 von Tesla eröffnete Gigafactory Shanghai. In den vergangenen Jahrzehnten benötigten ausländische Firmen stets einen chinesischen Joint-Venture-Partner, um in China Autos zu bauen. Toyota tat dies in zwei separaten Joint Ventures zusammen mit FAW und GAC, aus denen zuletzt die Elektromodelle bZ3C und bZ3X hervorgingen. Im Zuge der Deregulierung ist es ausländischen Autoherstellern erst seit wenigen Jahren möglich, eigene Autofabriken in China zu betreiben, wie es Tesla bereits vormacht.
Toyota sieht sich in China einem starken Wettbewerb durch BYD und andere einheimische Marken ausgesetzt, und seine Verkäufe sind dort in den letzten Jahren zurückgegangen. Der Bau einer breiten Palette von stark lokalisierten Batterie-elektrischen Fahrzeugen sowie Plug-in-Hybriden könnte dem Unternehmen helfen, wieder an Stärke zu gewinnen. Das Unternehmen möchte Lexus bis 2030 zu einer reinen Elektroauto-Marke in China und sogar in Westeuropa und Nordamerika machen.
US-Batteriewerk beginnt im April mit der Auslieferung
Apropos Nordamerika: Toyota hat sein Batteriewerk in North Carolina eröffnet. Dabei handelt es sich um die erste unternehmenseigene Batteriefabrik außerhalb Japans, die Toyota Battery Manufacturing North Carolina (TBMNC). Dort wird das Unternehmen Batterien für seine Hybrid-, Plug-in-Hybrid- und Batterie-elektrischen Fahrzeuge herstellen, die in der Region verkauft werden. Die ersten Batteriepakete sollen im April ausgeliefert werden.
Toyota hatte erstmals im Jahr 2021 angekündigt, in die Entwicklung und Produktion von Batterien für Hybrid- und Elektroautos in den USA zu investieren. Ende 2023 erhöhte der Hersteller seine Investitionen, die sich nun auf 13,9 Milliarden Dollar (rund 13,2 Milliarden Euro) belaufen. Ebenfalls im Jahr 2023 unterzeichnete Toyota Motor North America einen Vertrag mit LG Chem und sicherte sich damit Kathodenmaterialien für das Werk in North Carolina.
Zusätzlich zu seinen eigenen Batterien wird Toyota in den USA auch Batterien von LGES beziehen. Das koreanische Unternehmen wird voraussichtlich ab 2025 Batteriemodule im Wert von 20 Gigawattstunden pro Jahr liefern, die NCMA-Pouch-Zellen mit hohem Nickelgehalt enthalten, die Toyota in neue, in Amerika hergestellte Elektroautos einbauen wird.
Das erste Elektroauto-Modell in den USA sollte ein dreireihiger SUV sein, der noch in diesem Jahr in Kentucky vom Band laufen sollte. Im Oktober 2024 verschob Toyota jedoch die Markteinführung auf 2026.
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