VW baut elektrischen T-Roc in Wolfsburg

Die VW-Kernmarke hat auf der Betriebsversammlung in Wolfsburg nicht nur einen ersten Ausblick auf den kommenden Elektro-Kleinwagen ID.1 gewährt, sondern auch offiziell einen „elektrischen T-Roc“ bestätigt, der künftig im Stammwerk vom Band laufen soll.

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Bild: Volkswagen

Über ein SUV-Pendant zum aktuellen ID.3 mit der potenziellen Modellbezeichnung ID.3 X wurde schon häufiger spekuliert. Es wäre quasi das Elektro-Pendant zum T-Roc, der wiederum das Verbrenner-SUV im Golf-Segment ist. Der T-Roc hat sich teilweise sogar besser verkauft als der Golf selbst – im vergangenen Jahr lag der Wolfsburger Kompaktwagen im europäischen Ranking aber wieder vor dem in Portugal gebauten SUV.

Während spätestens mit der Tarif-Einigung vor Weihnachten und den damals beschlossenen Werks-Neubelegungen (u.a. ID.3 und Cupra Born von Zwickau nach Wolfsburg und der Verbrenner-Golf von Wolfsburg nach Puebla/Mexiko) sich abgezeichnet hatte, dass es auf Basis der aktuellen MEB-Generation keinen ID.3 X geben wird, hat VW-Markenchef Thomas Schäfer auf der Betriebsversammlung am Mittwoch angekündigt, dass für Wolfsburg ein kompaktes Elektro-SUV ähnlich zum T-Roc geplant ist. Bisher war im Zuge des „Weihnachtsfriedens“ nur bekannt, dass der künftige „ID.Golf“ auf Basis der SSP im VW-Stammwerk gebaut werden soll.

„Durch die vereinbarte Verlaqerung des Golf nach Mexiko schaffen wir Platz für moderne Technologien. In Halle 54 werden neue Produktionsverfahren Einzug halten. Wir wollen dort den elektrischen Golf-Nachfolger auf der neuen SSP-Plattform bauen, ebenso den volumenstarken elektrischen T-Roc“, so Schäfer vor der Belegschaft. „Damit machen wir Wolfsburg zur Hauptstadt für unsere neue vollelektrische Kompaktklasse.“

Elektrischer T-Roc ab 2029?

Konkrete Daten nennt VW noch nicht. Bisher wird der elektrische Golf-Nachfolger für 2028 erwartet – der elektrische T-Roc könnte dann ein Jahr später folgen. Auch mit Eckdaten zur Antriebstechnik halten sich die Wolfsburger noch zurück – die zugrunde liegende E-Plattform SSP befindet sich noch in der Entwicklung, daher können sich die Daten ändern. Und die Verzögerungen bei der Einführung der Premium Platform Electric haben die Strategen im Konzern mit allzu vollmundigen Ankündigungen offenbar deutlich vorsichtiger werden lassen.

VW-Betriebsrats-Chefin Daniela Cavallo bezeichnete die Entwicklung der SSP als entscheidenden Hebel. „Die zukünftigen elektrischen Flaggschiffe Golf und T-Roc aus Wolfsburger Fertigung stehen für eine Volumengröße von aktuell mehr als 500.000 Einheiten pro Jahr. Damit hat sich das Stammwerk ein hochattraktives Fahrzeugsegment gesichert – und schreibt im Übrigen die mehr als 50-jährige Golf-Tradition in Wolfsburg fort“, wird Cavallo in der Konzern-Mitteilung zitiert. „Ausschlaggebend ist jetzt, konsequent die nötige Vorarbeit für den Erfolg der kommenden Jahre zu leisten: Volkswagen muss in Sachen Komplexität, Arbeitsabläufe und Synergien die Weichen stellen.“

Bei der Betriebsversammlung hatte die Marke den Beschäftigten auch einen ersten Ausblick auf das kommende Elektro-Einstiegsmodell gegeben, in der Öffentlichkeit meist ID.1 genannt. Anfang März soll das Showcar präsentiert werden, die Serienversion soll 2027 vorgestellt werden. Dass Schäfer nur von dem „künftigen Einstiegsmodell“ spricht, könnte einen guten Grund haben – den VW in der Mitteilung aber nicht erwähnt.

Denn wie die „Braunschweiger Zeitung“ berichtet, soll die Marke auf jener Versammlung in Wolfsburg ebenfalls verkündet haben, die aktuelle Namensgebung der ID.-Modelle mit den Kennziffern aufzugeben – die Elektromodelle sollen wieder „echte Namen“ erhalten. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass auch das Kürzel „ID.“ Geschichte ist. Eine Kombination wie bei dem oft zitierten ID.Golf scheint auch möglich, es wird nur kein neuer ID.3. Es gibt auch schon Spekulationen, dass die Serienversion der Studie ID.2all, die eigentlich als ID.2 auf den Markt kommen sollte, analog zum Verbrenner-Modell ID.Polo genannt werden könnte.

Gemäß dieser neuen Logik würde der 20.000-Euro-Stromer also nicht als ID.1 auf den Markt kommen. Ob es dann ein ID.Up wird, ist aber noch nicht bekannt – vielleicht gibt es bei der Vorstellung Anfang März einen Hinweis darauf.

volkswagen-newsroom.com, braunschweiger-zeitung.de (Paywall, Modellbezeichnung)

1 Kommentar

zu „VW baut elektrischen T-Roc in Wolfsburg“
Daniel
06.02.2025 um 12:31
Es wird ihn wieder geben, den "Golf von Mexiko"! :D

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