Airbus pausiert sein Flugtaxi-Projekt

Die deutschen Flugtaxi-Startups Lilium und Volocopter mussten beide Insolvenz anmelden und versuchen sich nun zu sanieren – und jetzt legt auch noch der große Luftfahrtkonzern Airbus sein Flugtaxi-Projekt auf Eis. Die einst gehypte Technologie hat es äußerst schwer, in Deutschland abzuheben.

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Bild: Airbus

Der Hubschrauber-Hersteller Airbus Helicopters hat die Entwicklung seines elektrischen Flugtaxis in Donauwörth vorerst eingestellt. Das hat das Unternehmen gegenüber dem Bayrischen Rundfunk bestätigt. Wie lange die Pause dauern soll, teilte das Unternehmen nicht mit. Von einem generellen Aus für das Flugtaxi-Projekt namens CityAirbus ist zunächst aber nicht die Rede.

Der Projekt-Stopp soll vor allem an der zu schwachen Leistung der Batterien liegen, wie der Bayrische Rundfunk von Insidern erfahren hat. Die Technik soll noch nicht so weit sein, um mit dem elektrisch senkrecht startenden und landenden Fluggerät (eVTOL) die angepeilte Strecke von 100 Kilometern mit vier Passagieren zu fliegen. Da brauche es noch Fortschritte, so Bruno Even, der Hauptgeschäftsführer von Airbus Helicopters, in einem Pressegespräch. „Wir sehen nicht, dass diese technologische Reife in der nahen Zukunft erreicht wird.“

Bereits vor zehn Jahren hatte Airbus seinen ersten Prototyp für ein Flugtaxi namens Vahana in den USA erprobt. 2019 stellte Airbus dann einen Prototyp namens CityAirbus in Ingolstadt vor. Im Frühjahr 2024 folgte dann das Modell CityAirbus NextGen für drei Passagiere plus Pilot, das 120 km/h schnell sein soll und im November 2024 seinen ersten Testflug absolvieren konnte. Genau um dieses Modell, das 2,2 Tonnen schwer ist, geht es nun. Die Batterien dafür liefert die Luft- und Raumfahrtsparte von Airbus aus Südfrankreich zu.

Airbus sprach gegenüber dem Bayrischen Rundfunk immer wieder von einem „signifikanten dreistelligen Millionenbetrag“, der in die Entwicklung des elektrischen Fliegens investiert werde. Erst vor knapp einem Jahr ist auf dem Werksgelände in Donauwörth für knapp zehn Millionen Euro eine neue Halle extra für die Entwicklung des CityAirbus NextGen eingeweiht worden.

Mit Airbus, Lilium und Volocopter sind gleich drei deutsche Unternehmen beim Wettlauf um das erste marktreife Flugtaxi dabei. Neben der Technologie selbst sind auch die mehrjährigen Zertifizierungs- und Zulassungsverfahren eine Herausforderung für Flugtaxi-Entwickler. Nennenswerte internationale Rivalen sind zum Beispiel Ehang und Xpeng Aeroht aus China oder Archer und Joby aus den USA.

br.de

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