Hyundai pausiert wohl Elektro-Produktion in Südkorea

Hyundai wird laut Insidern wegen der schwachen Absatzzahlen die Produktion des Ioniq 5 und Kona EV in seinem südkoreanischen Werk Ulsan vom Ende Februar für eine Woche einstellen. Um den Absatz anzukurbeln, starten Hyundai und Kia in Südkorea Rabattaktionen für ihre Elektromodelle.

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Bild: Hyundai

Konkret soll laut den Berichten aus Südkorea die Produktion auf der Linie 12 des Werks in Ulsan fünf Werktage vom 24. bis 28. Februar ruhen – bzw. die Linie soll nach dem Kongpichi“-Prinzip betrieben werden, bei dem nur ein leeres Fließband ohne zu montierende Fahrzeuge läuft. Auf jener Linie werden der Ioniq 5 und der Kona EV montiert.

Es ist aber vor allem von der Inlandsnachfrage in Südkorea die Rede, der Export wird nicht erwähnt. Allerdings hat auch die internationale Lage Einfluss: Bisher wurde der Ioniq 5 für die USA ebenfalls in Ulsan produziert. Aufgrund der US-Förderregeln ist wird das Modell seit Oktober aber auch in der neuen Hyundai Motor Group Metaplant America (HMGMA) in Georgia gebaut – womit die Stückzahlen für Ulsan gesunken sind.

Und auch die aktuelle US-Politik unter dem neuen Präsidenten Donald Trump könnte weiter Einfluss haben. „Die Leistung und der Auftragsbestand für den Ioniq 5 sind rückläufig“, wird aus einem internen Memo der Fabrik in Ulsan zitiert. Die dortigen Manager schreiben zudem, dass „aufgrund der Anti-EV-Politik der zweiten Trump-Administration ein längerer Abschwung der EV-Nachfrage erwartet wird“.

In Südkorea hat Hyundai 2023 14.213 Ioniq 5 verkauft, 2024 waren es 16.605 Exemplare. Im Januar 2025 sollen es den Berichten zufolge nur 75 Fahrzeuge gewesen sein. Daher steuert Hyundai (und auch die Schwestermarke Kia) schon gegen und bietet in Südkorea teils üppige Rabatte an. Der Ioniq 5 wird derzeit ein bis drei Millionen Won (665 bis ca. 2.000 Euro) günstiger angeboten, andere Fahrzeuge bis zu fünf Millionen Won (3.330 Euro). Zusammen mit lokalen Förderprogrammen sollen die Fahrzeuge teilweise bis zu zehn Millionen Won (6.660 Euro) unter Listenpreis angeboten werden.

Hyundai hat sein 800-Volt-Modell Ioniq 5 erst im vergangenen Jahr überarbeitet. Neben einem leichten Facelift gibt es seit 2024 auch eine nochmals größere Batterie mit 84,0 kWh und eine auf 258 kW gestiegene DC-Ladeleistung – die Ladezeit von zehn auf 80 Prozent bleibt damit bei 18 Minuten. Dass die Nachfrage nach dem elektrischen Kona sinkt, verwundert aber nicht: Mit dem EV3 hat Kia ein deutlich moderneres und günstigeres Elektroauto in diesem Segment im Angebot.

chosun.com, businesskorea.co.kr, koreaherald.com (alle drei entsprechende Medienberichte), hyundai.co.kr, hyundai.co.kr (Infos zu Rabattaktionen auf Koreanisch)

1 Kommentar

zu „Hyundai pausiert wohl Elektro-Produktion in Südkorea“
Musicman
07.02.2025 um 11:30
Die Modelle sind gut aber in der Tat zu teuer. Insbesondere beim Leasing liegen sie weit hinter VW. Gleiches gilt für die nicht zeitgemäße Ladeleistung des Kona EV.

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