Lynk & Co hat Volvo als Vertriebspartner in Europa gewonnen
Die Übernahme der Anteile hatte sich bereits im November angekündigt: Damals wurde bekannt, dass der chinesische Geely-Konzern seine Marken neu sortiert. In diesem Zug sollte die Geely-Tochter Volvo Cars ihre 30 Prozent an Lynk & Co für rund 700 Millionen Euro an Zeekr verkaufen, wobei beide Marken ebenfalls schon vorher mehrheitlich zu Geely gehörten. „Der vorgeschlagene Schritt zielt darauf ab, technologische Synergien zwischen den beiden Marken zu beschleunigen, die Produktportfolios zu straffen und die Entwicklung von Talenten zu fördern, was letztendlich zu einem höheren globalen Umsatzvolumen führen soll“, so Geely damals.
Lynk & Co wurde 2017 als Joint Venture zwischen Geely und Volvo Cars gegründet und hat sich zunächst auf Hybride und Plug-in-Hybride fokussiert – auch in Europa. Mit dem SUV Lynk & Co 01 war die Marke in Europa aber nur mäßig erfolgreich. Mit dem 02 (in China als Z20 verkauft) ist nun auch ein Batterie-elektrisches SUV nach Europa gekommen, das ab 35.995 Euro erhältlich ist.
Zeekr hingegen hat sich direkt seit seiner Gründung 2021 auf vollelektrische Fahrzeuge konzentriert, kommt mit seiner Expansion in Europa aber bislang nur langsam voran. Der ursprünglich für Anfang 2024 angekündigte Deutschlandstart ist noch immer nicht vollzogen.
Wichtig für den künftigen Erfolg von Lynk & Co in Europa wird in jedem Fall der Vertrieb sein, der bislang Probleme bereitete. Denn Lynk & Co hat seinen 01 in Europa ausschließlich online und nur in einem Abo-Modell vertrieben, bis er im Sommer 2024 wegen der EU-Cybersicherheitsrichtlinien zwischenzeitlich vom Markt genommen wurde. Mittlerweile ist der 01 aber wieder bestellbar und lässt sich statt im Abo-Modell alternativ auch leasen oder direkt kaufen.
Im September 2024 kündigte das Unternehmen dann an, seinen Vertrieb in Europa neu aufzustellen, versteigt auf selbst betriebene Clubs in Großstädten zu setzen sowie gemeinsam mit Partnerhändlern eine größere Zahl an Showrooms zu eröffnen. Dass Volvo einer dieser Handelspartner sein wird, wurde damals noch nicht bekannt. Doch nun heißt es von Volvo, beide Unternehmen hätten bereits im September 2024 eine solche Zusammenarbeit vereinbart – und damit noch bevor die geplante Übernahme durch Zeekr bekannt wurde.
Durch die Handelspartnerschaft erhält Lynk & Co Zugang zu ausgewählten Volvo-Vertragspartnern in sieben europäischen Ländern, und zwar in Schweden, Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Frankreich, Spanien und Italien. Weitere europäische Märkte könnten folgen. Dieses Großhandelsmodell soll es Kunden ermöglichen, Neuwagen von Lynk & Co direkt in verschiedenen Volvo-Autohäusern zu erwerben.
Neben dem Verkauf von Neuwagen umfasst die Partnerschaft auch gemeinsame Anstrengungen im Bereich Gebrauchtwagen sowie eine Zusammenarbeit im Ersatzteilvertrieb und in der gesamten Logistik. Mit Gründung eines entsprechenden Joint Ventures wurde die Handelspartnerschaft Ende 2024 besiegelt.
„Unsere Handelspartnerschaft mit Lynk & Co erfüllt alle Voraussetzungen für einen anhaltenden Erfolg“, erklärt Arek Nowinski, Präsident für internationale Märkte bei Volvo Cars. „Während Lynk & Co weiterhin für die Produktentwicklung und die Verkaufsstrategie verantwortlich ist, werden unsere Fachkenntnisse im Handel und unsere operativen Prozesse der Marke helfen, ihr Geschäft in Europa auszubauen. Volvo Cars und Lynk & Co sind sich über die Strategie für diese Partnerschaft einig und sicher, dass sie ein Erfolg wird.“
Zuvor hatte Volvo Cars von seinen Aktionären die Zustimmung erhalten, seinen 30-prozentigen Anteil an Lynk & Co – wie erstmals im November 2024 angekündigt – zu veräußern. Die Transaktion hat einen Gegenwert von 5,4 Milliarden Chinesischen Renminbi, das sind rund 700 Millionen Euro.
Quelle: Pressemitteilung per Mail
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