Nissan sucht wohl schon nach neuem Partner
Wie die „Financial Times“ berichtet, soll Nissan-CEO dem Honda-Management inzwischen mitgeteilt haben, dass er die Fusionsgespräche beenden werde. In dieser Woche hatte es Berichte gegeben, wonach die seit Dezember angestrebte Fusion doch nicht zustande komme. Hintergrund soll sein, dass es Honda angeblich zur Bedingung gemacht hat, dass der aktuell wirtschaftlich weniger erfolgreiche Autobauer Nissan zu einer Honda-Tochter werde – und nicht wie angestrebt eine gleichrangige Partnerschaft eingegangen werden sollte. Die Rede ist von einem „Friss oder stirb“-Angebot. Bestätigt ist das aber nicht, mit den jüngsten Informationen scheint die Fusion aber vom Tisch.
Dass Nissan aber wohl auf einen Partner bei seiner Sanierung angewiesen ist, verdeutlichen die weiteren Informationen aus dem „FT“-Artikel: Die Suche nach neuen Partnern werde breit angelegt und außerhalb der Automobilindustrie erfolgen, zitiert die Wirtschaftszeitung zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Und so könnte es jetzt eventuell zu einer Partnerschaft kommen, die bereits im vergangenen Jahr im Raum stand: Einige Vorstandsmitglieder von Nissan sollen „offen für eine Partnerschaft mit dem taiwanesischen iPhone-Auftragshersteller Foxconn“ sein, wie die „Financial Times“ schreibt. Foxconn, das mit der Marke Foxtron und einer eigenen Elektro-Plattform auch in der Autobranche mitspielt, soll 2024 bei Renault angefragt haben, ob man die Nissan-Anteile, welche die Franzosen abstoßen wollten, übernehmen könne. Dieser Kontakt erst soll die „hektischen, aber flüchtigen Fusionsverhandlungen mit Honda“ ausgelöst haben.
Das Interesse von Foxconn an einer Nissan-Partnerschaft kommt nicht von ungefähr: Jun Seki, Strategiechef der Elektrofahrzeugsparte von Foxconn, war bis Ende 2019 selbst im Top-Management von Nissan aktiv.
Eine aktuelle Stellungnahme von Nissan und Honda gibt es übrigens nicht. Beide Unternehmen wollen kommenden Donnerstag die Ergebnisse ihrer Fusionsgespräche bekanntgeben – also deren Scheitern. Dann dürfte auch feststehen, wer genau die Gespräche beendet hat – und wann.
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