Airbus pausiert auch Entwicklung von Wasserstoff-Flugzeug
Airbus hatte im Jahr 2020 drei Konzepte für das weltweit erste emissionsfreie Verkehrsflugzeug vorgestellt, das bis 2035 seinen Dienst aufnehmen könnte. Alle diese Konzepte mit dem Codenamen „ZEROe“ setzten auf Wasserstoff als Hauptenergiequelle. In den folgenden Jahren trieb Airbus die Entwicklung voran, stellte zum Beispiel ein Konzept für einen Brennstoffzellen-Flieger mit Propellerantrieb vor oder ging eine Kooperation mit Toshiba für supraleitende Motoren für Wasserstoff-Flugzeuge ein.
Doch nun die Kehrtwende: Hat seine Pläne zur Entwicklung eines Wasserstoff-betriebenen Verkehrsflugzeugs verschoben. Grund dafür sei, dass die Technologie langsamer als erwartet vorangekommen sei, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Dabei sah Airbus bislang in Wasserstoff ein Schlüsselelement für die Reduzierung von Emissionen.
„Wir sind uns bewusst, dass die Entwicklung eines Wasserstoff-Ökosystems – einschließlich der Infrastruktur, der Produktion, des Vertriebs und der rechtlichen Rahmenbedingungen – eine enorme Herausforderung ist, die eine globale Zusammenarbeit und Investitionen erfordert“, teilte Airbus in einer Erklärung mit. „Die jüngsten Entwicklungen deuten darauf hin, dass die Fortschritte für die wichtigsten Voraussetzungen, insbesondere bezüglich der Verfügbarkeit von Wasserstoff aus erneuerbaren Energiequellen in großen Mengen, langsamer sind als erwartet.“
Airbus nannte keinen neuen Zeitplan für das Projekt ZEROe, sondern teilte lediglich mit, dass das Wasserstoff-Flugzeug „voraussichtlich später als 2035 kommen“ werde. Das Unternehmen erklärte, es bleibe aber „seinem Ziel verpflichtet, ein kommerziell nutzbares, wasserstoffbetriebenes Flugzeug auf den Markt zu bringen“.
Laut der französischen Gewerkschaft Force Ouvriere soll den Airbus-Mitarbeitern Anfang der vergangenen Woche aber mitgeteilt worden sein, dass die Technologie fünf bis zehn Jahre hinter dem Tempo zurückliege, um das Ziel eines emissionsfreien Wasserstoff-Flugzeugs im Jahr 2035 zu erreichen.
Erst vor wenigen Tagen hatte Airbus mitgeteilt, sein Projekt für ein elektrisches Flugtaxi auf Eis zu legen. Begründung dafür war u.a., dass die Batterien bislang zu schwach seien, um die angepeilte Strecke von 100 Kilometern mit vier Personen an Bord zu fliegen.
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