Tesla macht Model S und Model X teurer – aber mit kostenlosem Supercharging

Tesla bietet für sein Model S und Model X jetzt wieder kostenloses Supercharging an – zumindest mit Einschränkungen. Dafür sind die Basispreise der beiden Modelle aber je nach Land teils deutlich gestiegen, in Deutschland in den sechsstelligen Bereich.

Bild: Tesla

Die Listenpreise des Model S und Model X wurden in Deutschland etwa um rund 18 Prozent (Model S) bzw. 15 Prozent (Model X) angehoben. Hierzulande startet das Model S mit Allradantrieb jetzt bei 109.990 Euro, zuvor waren es 17.000 Euro weniger. Das Model X kostet mit 114.990 Euro glatte 5.000 Euro mehr, in beiden Fällen kostet die Plaid-Version mit drei Elektromotoren 10.000 Euro mehr als der Allradler mit zwei Motoren. In Polen sind beide Modelle derzeit gar nicht mehr erhältlich.

In den USA wurde nur das Model X verteuert, hier um 5.000 Dollar. Mit der Preiserhöhung fällt das Model X zudem aus dem US-Förderschema, was vermutlich aber nur kurzfristig von Relevanz ist. Denn US-Präsident Donald Trump will die Förderung per Steuergutschrift bekanntlich ohnehin abschaffen.

An den Fahrzeugen an sich wurde nichts geändert, wohl aber am Gesamt-Angebot. Denn in den USA, Kanada, Puerto Rico, Europa und dem Nahen Osten hat Tesla beim Kauf eines Model S oder Model X wieder kostenloses Supercharging eingeführt – es fallen also keine Stromkosten bei der Nutzung der Tesla-eigenen Schnelllader an. Offiziell gibt es neben den genannten Märkten auch die Einschränkung, dass das kostenlose Supercharging nur solange gilt, wie das Fahrzeug in erster Kundenhand ist.

Aber: Das US-Portal „Electrek“ weist darauf hin, dass es diese Einschränkungen auch gab, als das kostenlose Supercharging bis 2016 angeboten wurde, es sei „jedoch schwer durchzusetzen“. In der Tat werden bis heute gebrauchte Model S und Model X mit eben jenem Feature, dem kostenlosen Supercharging, auf Gebrauchtwagenbörsen gehandelt. Neben Gebrauchtfahrzeugen sind auch Firmenwagen und Fahrzeuge, „die für gewerbliche Zwecke genutzt werden (wie Taxis, Mitfahrgelegenheiten und Lieferdienste)“ von der Aktion ausgeschlossen.

Während Tesla auch in der jüngeren Vergangenheit ein gewisses Gratis-Kontingent an den Superchargern (etwa für 10.000 Kilometer) im Rahmen von Aktionen genutzt hat, ist die Rückkehr des kostenlosen Superchargings ohne Mengen-Begrenzung eine Überraschung. 2020 hatte Elon Musk rückblickend auf das bis 2016 vertriebene Angebot gesagt, dass man „fools“ gewesen sei und das „keine gute Anreizstruktur“ wäre. „Kostenloses Supercharging für immer wird es für kein Fahrzeug mehr geben“, so der Tesla-Chef damals.

Es wird allerdings mit den öffentlich zugänglichen Daten kaum möglich sein, die Auswirkungen der Aktion mit den höheren Listenpreisen, aber kostenloser Supercharger-Nutzung zu bewerten. Denn Tesla führt in seiner Auslieferungsstatistik das Model S gemeinsam mit dem Model X und dem Cybertruck nur noch als „Sonstige“ – 2024 entfielen hierauf 85.133 Fahrzeuge bei einem Gesamt-Absatz von mehr als 1,7 Millionen Teslas.

x.com, spiegel.de, automobilwoche.de, electrek.co

4 Kommentare

zu „Tesla macht Model S und Model X teurer – aber mit kostenlosem Supercharging“
Josef
11.02.2025 um 09:28
Hmm, 17000 ist viel Geld was man nur schwer wieder reinfährt, außer man fährt täglich über die Reichweite eines Model S, die recht groß ist. Denke nicht das jemand leer von zu Hause los fährt, nur um dann sofort 30min zu stehen und günstig zu laden. Sprich man lädt zu Hause voll und nutzt den SuC eher selten...da muss der Erstnutzer schon seine 150k km fahren...
Aztasu
11.02.2025 um 10:34
Man muss in jedem Falle über 150k Gesamt-Kilometer fahren, bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 20kWh/100km und 50cent pro kWh wären das dann €15k. Da die Preiserhöhung sogar €17k beträgt und man nicht immer zu 100% am Supercharger laden können wird, muss man mindestens(!) 200k Kilometer fahren müssen damit sich das lohnt, selbst wenn man über die gesamte Zeit nur 45cent pro kWh bezahlt. Selbst bei 25k Kilometer im Jahr sind das 8 Jahre. Und exzessive und unnatürlich hohe Nutzung der Ladestation ist sogar explizit ausgeschlossen. Als Vertriebler mit 40k Kilometer im Jahr wäre das schon zu heikel, zusätzlich zu dem abschreckend hohen Kaufpreis und der längeren Ladedauer.
Robert
11.02.2025 um 11:17
beim Model X sind es nur 5000 Euro mehr da lohnt es sich auf jedenfall wenn so ein Fahrzeug braucht da sind es ja nach deiner ersten rechung nur 50.000km als bis zum ersten Tüv hat man die Laufleistung locker erreicht. Ich persönlich pendele zur arbeit 83km ich fahre auf jedenfalls 20.000km und mehr pro Jahr gut leider habe ich nicht das passenden Einkommen für so ein Fahrzeug. obwohl ich auf meinem Heimweg mit kurzen Umwegen sogar drei Supercharger Standorte zur verfügung hätte
Wilhelm
12.02.2025 um 07:42
Kann man sicher sein, dass Tesla in 5 Jahren noch existiert?

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