Region Bologna: TPER empfängt erste 37 H2-Busse von Solaris
Solaris hatte 2023 den Zuschlag erhalten, 137 Wasserstoffbusse des Typs Urbino 12 hydrogen nach Bologna und Ferrara zu liefern. Die Fahrzeuge sind dabei unterschiedlich konfiguriert: Bei 70 Einheiten handelt es sich um dreitürige Wasserstoffbusse für den Stadtverkehr und bei 67 Einheiten um zweitürige Fahrzeuge für Stadt- und Vorortlinien, die die Städte mit dem Ballungsraum verbinden. Grundsätzlich ist der Solobus Urbino 12 hydrogen in seiner jetzigen Form seit 2019 auf dem Markt.
Wie Solaris mitteilt, sind die ersten 37 Exemplare nun bei TPER angekommen. Der polnische Hersteller bezeichnet die Flotten-Transformation im Becken von Bologna und Ferrara („bacini provinciali di Bologna e Ferrara“) als „eines der größten Projekte für Wasserstoff-Brennstoffzellenbusse in Europa“. In einer früheren Mitteilung hatte der verantwortliche ÖPNV-Betreiber TPER die Investition für den Kauf der H2-Busse und der entsprechenden Tankinfrastruktur auf gut 90 Millionen Euro taxiert.
Das Großprojekt stemmt TPER im Schulterschluss mit der Stadt Bologna und der städtischen Nahverkehrsbehörde SRM (Reti e Mobilità Srl). Die Finanzierung soll allen voran mit EU-Geldern aus Italiens Aufbau- und Resilienzplan PNRR (Piano Nazionale di Ripresa e Resilienza) erfolgen. Während TPER den Kauf der Fahrzeuge und die Installation der Wasserstofftankstellen in ihren Depots verantwortet, begleitet SRM den Prozess vor allem als Kontrolleinheit.
Zurzeit verfügt TPER in und um Bologna über 75 Stadtbuslinien (davon 5 O-Bus-Linien), 15 Vorort-Buslinien und 139 Überlandbuslinien. In und um Ferrara sind es 19 städtische und 54 Überlandbuslinien. Das Unternehmen selbst spricht von „einem heterogenen Verkehrsnetz, das sich von den Gebirgszügen des Apennins bis zu den Verbindungen mit den Adriaküsten erstreckt und zusätzlich Stadtgebiete umfasst“. Insofern geht TPER auch bei der Antriebstechnologie heterogen vor. 2023 schätzte der Betreiber, dass Wasserstoffbusse etwa zwölf Prozent der gesamten Fahrzeugflotte ausmachen werden. Das entspräche gut 140 Fahrzeugen – also in etwa der jetzigen Bestellung.
Zwar war bei Vertragsabschluss 2023 zwischen TPER und Solaris auch von einer Option auf 140 weitere H2-Busse die Rede, diese seien – sollte die Option gezogen werden – aber unter anderem für Beteiligungen oder Partnerunternehmen gedacht, so die Verantwortlichen. 90 weitere Solaris-Wasserstoffbusse hatte übrigens 2023 fast gleichzeitig Venedig bestellt.
„Wir fühlen uns geehrt, einen Beitrag zu einem so ehrgeizigen Projekt leisten zu können“, äußerte Javier Iriarte, Vorstandsvorsitzender von Solaris Bus & Coach, bei der offiziellen Vorstellung der Wasserstoffbusse in Bologna. „Die Auslieferung der ersten Wasserstoffbusse an Bologna ist ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung eines nachhaltigen öffentlichen Nahverkehrs.“
solarisbus.com
0 Kommentare