Rimacs Robotaxi-Tochter Verne beginnt mit Bau ihres Werks

Der kroatische E-Hypercar-Hersteller Rimac macht Ernst mit seinen Diversifizierungsplänen: Die Tochter Verne hat nun mit dem Bau einer Fabrik in der Nähe von Zagreb begonnen, in der autonome E-Autos für den geplanten Robotaxi-Dienst hergestellt werden sollen.

Bild: Verne

Wir erinnern uns: Im vergangenen Juni hatte Rimac, an dem Porsche 20 Prozent der Anteile hält, seine Pläne für einen eigenen Robotaxi-Dienst vorgestellt. Der nach Jules Verne benannte neue Service und sein Ökosystem sollen auf drei Schlüsselelementen basieren – darunter auch das autonome Fahrzeug, das von Verne selbst hergestellt und natürlich rein elektrisch angetrieben werden soll. Das neu entwickelte Elektroauto ist als Zweisitzer konzipiert, soll komplett autonom fahren und schon von Anfang an ohne Sicherheitsfahrer auskommen – wie beim vier Monate später vorgestellten Cybercab von Tesla sind daher weder Lenkrad noch Pedale vorgesehen.

Nun hat also der Bau der ersten Produktionsstätte für die autonomen Fahrzeuge in Kroatien begonnen. Errichtet wird das Werk auf einem 28.500 Quadratmeter großen Grundstück in Lučko im Großraum Zagreb. Mit im Boot beim Bau der Produktionsstätte ist VGP, ein paneuropäischer Anbieter von Logistik- und halbindustriellen Immobilien.

„Der Bau der Verne-Großserienfabrik ist ein strategisch wichtiger Schritt für unser Unternehmen und ein bedeutender Beitrag zur Entwicklung einer zukunftsorientierten Automobilindustrie in Kroatien. Es ist die erste Fabrik dieser Art in der Region und positioniert Kroatien als einen wichtigen Akteur in der modernen Automobilbranche. Verne-Fahrzeuge für alle Märkte werden in Kroatien produziert und in die ganze Welt exportiert“, sagt Marko Pejković, CEO und Mitbegründer von Verne. Er betont, dass der Bau der Verne-Fabrik, ihre Instandhaltungskosten sowie die zusätzlichen Mittel, die Verne in die Ausrüstung investieren will, vollständig durch private Investitionen finanziert werden und nicht mit EU-Fördermitteln verbunden sind. Allerdings hat Verne im Jahr 2023 EU-Fördermittel in Höhe von 179,5 Millionen Euro für die Entwicklung seines Angebots erhalten.

Der Baubeginn im VGP Park Zagreb ist die erste Investition von VGP in Kroatien. Die Produktionsstätte für autonome Elektrofahrzeuge wird nach den Anforderungen und Spezifikationen von Verne gebaut, während das Fabrikgebäude Eigentum von VGP sein wird. Für die Fabrik wird ein langfristiger Mietvertrag abgeschlossen, wie er für Industrieanlagen üblich ist.

In der Fabrik sollen bis zu 400 Arbeitsplätze geschaffen werden. Der Abschluss der Bauarbeiten ist für Ende dieses Jahres geplant, während die Fabrik laut Zeitplan im Jahr 2026 in Betrieb gehen soll. Dieser ambitionierte Zeitplan ist auch erforderlich, denn Verne will bereits 2026 seinen Robotaxi-Service starten, und zwar zuerst in Zagreb und danach in anderen europäischen Städten (als erstes in Großbritannien und Deutschland) und im Nahen Osten.

Indes ist Verne keine 100-prozentige Tochter von Rimac, sondern weitere Investoren sind mit im Boot. So hat der südkoreanische Autohersteller Kia frühzeitig in Verne investiert. Und vergangenes Jahr wurde eine Series-C-Finanzierungsrunde über insgesamt 100 Millionen Euro von Tasaru Mobility Investments angeführt, einer Tochter des staatlichen Public Investment Fund aus Saudi-Arabien. Auch Elaf Auto aus Katar zählt zu den Investoren. Angesichts dieser beiden Partner ist klar, dass der Nahe Osten neben Europa ein wichtiger Zielmarkt für Verne ist.

letsverne.com

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