Jetzt offiziell: Honda und Nissan begraben Fusionspläne

Honda und Nissan beenden ihre Verhandlungen über einen möglichen Zusammenschluss. Wie beide Unternehmen nun offiziell mitteilen, wurden die Gespräche abgebrochen. Die im Dezember 2024 geschlossene Absichtserklärung lösen beide Seiten auf.

Bild: Nissan

Da es zwischen Honda und Nissan keine Fusion geben wird, ist auch eine mögliche Beteiligung von Mitsubishi vom Tisch. Bereits vor rund einer Woche hatte es Medienberichte gegeben, wonach die Fusion scheitern könnte. Nissan soll sich bereits einen anderen Partner zugewandt haben: nämlich dem weltgrößten Auftragsfertiger Foxconn. Dessen Chef Young Liu hatte gestern erstmals öffentlich Interesse an einem Einstieg bei Nissan bestätigt. Er bekräftigte jedoch, dass er eine Partnerschaft mit Nissan anstrebe – und keine Übernahme.

Nissan selbst nennt Foxconn in seiner jetzt vorgelegten Mitteilung nicht. Beide Autobauer betonen in einer wortgleichen Pressenotiz, „verschiedene Optionen einer Unternehmensintegration“ ausgelotet und dazu auch den Rat verschiedener Interessengruppen eingeholt zu haben. Deutlich machen sie dabei, dass Honda von der ursprünglichen Idee einer gemeinsamen Holdinggesellschaft abgerückt sei und stattdessen eine Mutter-Tochter-Relation (mit Honda als Mutter und Nissan als Tochtergesellschaft) vorgeschlagen habe. Offenbar passte das Nissan nicht: „Als Ergebnis dieser Gespräche kamen beide Unternehmen zu dem Schluss, dass es in einem zunehmend volatilen Marktumfeld auf dem Weg in die Ära der Elektrifizierung am sinnvollsten wäre, die Gespräche einzustellen und die Absichtserklärung zu beenden, um der Schnelligkeit der Entscheidungsfindung und der Durchführung von Managementmaßnahmen Vorrang zu geben.“

Statt zu fusionieren wollen Nissan und Honda über eine strategische Partnerschaft zusammenarbeiten, die „auf das Zeitalter intelligenter und elektrifizierter Fahrzeuge abzielt und die Schaffung neuer Werte und die Maximierung des Unternehmenswertes beider Unternehmen anstrebt“, wie es die Japaner formulieren.

Damit ist nun offiziell, was bereits zuvor durchgesickert war: Schon vergangene Woche berichtete die „Financial Times“, dass Honda es zur Bedingung für die potenzielle Fusion gemacht habe, dass der aktuell wirtschaftlich weniger erfolgreiche Autobauer Nissan zu einer Honda-Tochter wird – und nicht wie angestrebt eine gleichrangige Partnerschaft eingegangen werden sollte. Die Rede war von einem „Friss oder stirb“-Angebot. Jetzt ist klar: Auf dieser Ebene war der Deal für Nissan nicht annehmbar.

Wäre es zu dem Zusammenschluss gekommen, hätten Honda und Nissan den drittgrößten Autokonzern der Welt gebildet (nach Stückzahlen), nur Toyota und die Volkswagen-Gruppe sind noch größer.

global.nissannews.com, global.honda, global.honda (Mitsubishi)

1 Kommentar

zu „Jetzt offiziell: Honda und Nissan begraben Fusionspläne“
Fred
13.02.2025 um 19:58
Wer mit Honda fusioniert kann sich auch freiwillig Handschellen anlegen Ich traue Honda und seinen Machenschaften nicht Händler geben auf weil Versprechungen und Ziele von Honda nicht gehalten werden Die Honda Philosophie gilt nur wenn Honda Vorteile hat für Kunden Händler und Mitarbeiter wird die Philosophie ausgeblendet Honda ist ein Konzern den die Gesellschaft nicht braucht

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