Jetzt offiziell: Honda und Nissan begraben Fusionspläne
Da es zwischen Honda und Nissan keine Fusion geben wird, ist auch eine mögliche Beteiligung von Mitsubishi vom Tisch. Bereits vor rund einer Woche hatte es Medienberichte gegeben, wonach die Fusion scheitern könnte. Nissan soll sich bereits einen anderen Partner zugewandt haben: nämlich dem weltgrößten Auftragsfertiger Foxconn. Dessen Chef Young Liu hatte gestern erstmals öffentlich Interesse an einem Einstieg bei Nissan bestätigt. Er bekräftigte jedoch, dass er eine Partnerschaft mit Nissan anstrebe – und keine Übernahme.
Nissan selbst nennt Foxconn in seiner jetzt vorgelegten Mitteilung nicht. Beide Autobauer betonen in einer wortgleichen Pressenotiz, „verschiedene Optionen einer Unternehmensintegration“ ausgelotet und dazu auch den Rat verschiedener Interessengruppen eingeholt zu haben. Deutlich machen sie dabei, dass Honda von der ursprünglichen Idee einer gemeinsamen Holdinggesellschaft abgerückt sei und stattdessen eine Mutter-Tochter-Relation (mit Honda als Mutter und Nissan als Tochtergesellschaft) vorgeschlagen habe. Offenbar passte das Nissan nicht: „Als Ergebnis dieser Gespräche kamen beide Unternehmen zu dem Schluss, dass es in einem zunehmend volatilen Marktumfeld auf dem Weg in die Ära der Elektrifizierung am sinnvollsten wäre, die Gespräche einzustellen und die Absichtserklärung zu beenden, um der Schnelligkeit der Entscheidungsfindung und der Durchführung von Managementmaßnahmen Vorrang zu geben.“
Statt zu fusionieren wollen Nissan und Honda über eine strategische Partnerschaft zusammenarbeiten, die „auf das Zeitalter intelligenter und elektrifizierter Fahrzeuge abzielt und die Schaffung neuer Werte und die Maximierung des Unternehmenswertes beider Unternehmen anstrebt“, wie es die Japaner formulieren.
Damit ist nun offiziell, was bereits zuvor durchgesickert war: Schon vergangene Woche berichtete die „Financial Times“, dass Honda es zur Bedingung für die potenzielle Fusion gemacht habe, dass der aktuell wirtschaftlich weniger erfolgreiche Autobauer Nissan zu einer Honda-Tochter wird – und nicht wie angestrebt eine gleichrangige Partnerschaft eingegangen werden sollte. Die Rede war von einem „Friss oder stirb“-Angebot. Jetzt ist klar: Auf dieser Ebene war der Deal für Nissan nicht annehmbar.
Wäre es zu dem Zusammenschluss gekommen, hätten Honda und Nissan den drittgrößten Autokonzern der Welt gebildet (nach Stückzahlen), nur Toyota und die Volkswagen-Gruppe sind noch größer.
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