Porsche will wohl 1.900 Stellen abbauen
Diese Zahl haben Porsche-Personalvorstand Andreas Haffner und Betriebsratschef Harald Buck genannt, als sie die Belegschaft am Stammsitz in Zuffenhausen und in der Entwicklung in Weissach über die vereinbarten Sparmaßnahmen informiert haben. Aktuell kommt Porsche auf rund 42.000 Mitarbeiter, davon etwa 23.650 in der Region Stuttgart. 1.900 Stellen entsprechen also rund fünf Prozent der deutschen Belegschaft.
Bei dem Stellenabbau über Fluktuation und Altersteilzeit-Regelungen ist Porsche aber auf freiwillige Abgänge von Angestellten angewiesen – bis 2030 gilt eine Beschäftigungssicherung bei dem Unternehmen, die betriebsbedingte Kündigungen ausschließt. Es ist also unklar, ob Porsche dieses Ziel auch erreichen wird.
Wie es in Medienberichten heißt, soll dieser Abbau bei der Stamm-Belegschaft zusätzlich zu den Kürzungen bei befristet Beschäftigten erfolgen. 1.500 Stellen sind hier bereits gestrichen worden, etwa beim Taycan, der nur noch in einer Schicht gefertigt wird. Laut Betriebsrat sollen in diesem Jahr weitere 500 Verträge nicht verlängert werden.
„Ziel ist es, die Stellen bei der Porsche AG mit den Hauptstandorten Zuffenhausen und Weissach bis 2029 um 15 Prozent zu reduzieren“, so eine Porsche-Sprecherin. Klar ist damit, dass nur die beiden Standorte in Baden-Württemberg betroffen sind. Das Werk Leipzig, in dem etwa der elektrische Macan gebaut wird, ist von den Plänen ausgenommen.
Für Porsche war es ein durchaus turbulenter Februar – nicht nur wegen des Sparprogramms bei dem lange Zeit erfolgsverwöhnten Unternehmens. Anfang des Monats hatte Porsche angekündigt, sich von zwei Vorständen trennen zu wollen – Vertriesvorstand Detlev von Platen und Finanzvorstand Lutz Meschke, der auch stellvertretender Vorstandsvorsitzender ist. Offiziell hat Porsche keine Hintergründe genannt. Bei von Platen gilt die Absatzschwäche in China als wahrscheinlichster Grund, bei Meschke die (aufgrund der fehlenden Einnahmen aus China) schwache Finanz-Performance – das mittelfristig angepeilte Rendite-Ziel von 20 Prozent werden die Zuffenhausener auf absehbare Zeit nicht erreichen. Da Meschke auch Ambitionen auf den CEO-Posten bei Porsche nachgesagt wurden, könnte in seinem Fall auch ein Machtkampf Grund für den angestrebten Rauswurf sein – bestätigt ist das aber nicht.
Kurz nach dem Wirbel um den Vorstand hat Porsche zudem verkündet, doch länger am Verbrenner und an Hybriden festhalten zu wollen – entgegen der früheren Pläne. Alleine für 2024 rechnet das Unternehmen daher mit Mehrausgaben von 800 Millionen Euro, weil bisher nicht geplante Modelle mit Benziner oder Plug-in-Hybrid entwickelt werden müssen.
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