TotalEnergies testet in Utrecht dynamische Ladepreise

TotalEnergies hat in Utrecht ein Pilotprojekt gestartet, um dynamische Ladetarife zu testen. Während einer Testphase werden an 15 Ladestationen in der niederländischen Stadt die Ladetarife anhand der erwarteten Verfügbarkeit von Solar- und Windenergie angepasst.

Bild: TotalEnergies

Details zu den 15 Standorten nennt TotalEnergies nicht, auf einem Pressebild ist aber eine AC-Ladestation zu sehen. Ob der Testlauf auch DC-Ladepunkte beinhaltet, ist nicht bekannt. Beim weiteren Ausbau der Ladeinfrastruktur in Utrecht setzt das französische Energieunternehmen jedoch vorrangig auf Schnelllader: 2025 sollen 38 Schnellladestationen an 17 Standorten im ganzen Stadtgebiet errichtet werden, etwa in der Nähe von Geschäften, Sportanlagen, einem Park und dem Taxistand am Hauptbahnhof. Die verbaute Hardware soll dann jeweils „auf die Bedürfnisse der Benutzer zugeschnitten“ sein – mit Leistungen zwischen 50 und 400 kW.

Die Logik hinter dynamischen Preisen: Sind viele erneuerbare Energien im Netz verfügbar, können die Nutzer von niedrigeren Tarifen profitieren, zudem wird (theoretisch) Nachfrage und Bedarf im Stromnetz besser gesteuert. Allerdings können dynamische Preise auch dazu führen, dass ein Ladevorgang teurer wird, wenn gerade der Strompreis höher ist, der Ladevorgang aber nicht aufgeschoben werden kann.

Noch ist es also ein Test an den 15 Stationen, TotalEnergies will aber „abhängig von den ersten Ergebnissen“ aus dem Pilotprojekt das dynamische Pricing auch an weiteren Standorten verfügbar machen. „Utrecht erweist sich einmal mehr als Vorreiter, wenn es darum geht, die Mobilität in unserem Land nachhaltiger zu gestalten“, sagt Stefan Evers, Geschäftsführer von TotalEnergies Charging Solutions Niederlande.

„Der Ausbau des Ladenetzes und die Einführung dynamischer Ladetarife sind wichtige Schritte, um die Mobilität in Utrecht noch nachhaltiger zu gestalten“, sagte Alderman Eva Oosters, stellvertretende Bürgermeisterin für emissionsfreie Mobilität im Stadtrat von Utrecht. „Indem wir das Laden von Elektrofahrzeugen intelligenter und zugänglicher machen, fördern wir die Nutzung sauberer Fahrzeuge und arbeiten gemeinsam daran, ein gesünderes Lebensumfeld für alle Utrechter zu schaffen.“

In Utrecht fanden bereits einige Pilotprojekte rund um die Ladeinfrastruktur für Elektroautos statt. Renault hatte bereits 2019 ein Projekt zum bidirektionalen Laden in der Stadt aufgelegt, 2022 dann auch Hyundai und We Drive Solar. Und der Carsharer MyWheels will bald 500 Renault 5 in seine Flotte aufnehmen – und dabei mit der V2G-Funktion des Fahrzeugs das Stromnetz der Stadt stabilisieren.

mobilityplaza.org

3 Kommentare

zu „TotalEnergies testet in Utrecht dynamische Ladepreise“
erFahrer
18.02.2025 um 08:38
Danke - na eigentlich gute Sache - doch ist es ernst gemeint oder ein PR-Leuchtturm um genau auch dieses Thema zu verschleppen. Wie eben das V2G von 2019? Bis dato hat das Unternehmen die eMobilität mit ihrer unsäglichen Preisgestaltung versucht zu bremsen (ähnlich E.On & Co) weil man ja die Welt noch möglichst lange mit Fossilem belasten möchte.
E. Wolf
18.02.2025 um 09:41
TotalEnergies ist der Energiekonzern, der in Mosambik ein LNG Feld ausbeuten möchte und in Uganda eine beheizte Öl-Pipline baut.Und besser und interessanter für viele wären sog. Durchleitungstarife (der persönliche Haushaltstromtarif an der Ladesäule).
emobilist
18.02.2025 um 18:10
Ganz so negativ sehe ich das nicht, interessant wäre die Preisspanne von - bis, die bei den Ladepunkten gezahlt werden muss. Das laden mit dynamischen Strompreisen gab es schon 2017 in den Haag - dort konnte ich in der App auswählen, ob ich nur AC EE-Strom zu 20 Cent die kWh ohne Leistungszusicherung oder mit max. Leistung zu 30 Cent haben möchte. Ich habe die EE-Variante gewählt und hatte trotzdem die max. Ladeleistung, da es sonnig & windig war. Davon sollte es mehr geben....

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