Landkreis Harburg will 690 Ladepunkte ausschreiben
Um die europaweite Ausschreibung vorzubereiten, hat die Kreisverwaltung nun eine Markterkundung gestartet und wird dabei von M3E unterstützt, einem Berliner Beratungsunternehmen für nachhaltige Mobilität. Die 690 Ladepunkte sollen über 225 Standorte verteilt werden und spätestens 2030 ans Netz gehen.
Ziel der vorherigen Markterkundung ist es, einen möglichst umfassenden Überblick über mögliche Betreiber, technische Lösungen sowie Betriebsmodelle zu gewinnen und die Ausschreibung für das Harburger Modell optimal auf die aktuellen Marktgegebenheiten zuzuschneiden. Interessierte Ladepunktbetreiber, die sich an der Markterkundung beteiligen möchten, finden die entsprechenden Unterlagen online.
Im Vorfeld hat der Landkreis mit seinen 263.000 Einwohnern zusammen mit neun teilnehmenden Kommunen das Berliner Beratungsunternehmen M3E mit einer Machbarkeitsstudie mit ins Boot geholt. M3E hat gemeinsam mit verschiedenen Behörden den aktuellen und künftigen Bedarf für ein Ladeinfrastrukturkonzept ermittelt und auf dieser Grundlage eine Prioritätenliste mit einem Fahrplan für die Umsetzungsreihenfolge erstellt. Auf der Website des Landkreises steht eine interaktive Karte zur Verfügung, die die von Landkreis und Kommunen ermittelten notwendigen Standorte visualisiert.
„Wir möchten die Menschen für Elektromobilität begeistern, indem wir den Landkreis Harburg zur Elektromobilitäts-Modellregion entwickeln“, betont Landrat Rainer Rempe. „Dazu wollen wir mit dem Harburger Modell bis 2030 eine flächendeckende öffentlich zugängliche Ladeinfrastruktur schaffen, die den Umstieg aufs E-Auto auch bei uns im ländlichen Raum erleichtert. Damit das gelingt, greifen wir für die Vorbereitung der Ausschreibung auf die Expertise von M3E zurück“.
Dr. Christian Milan, Gründer und Geschäftsführer von M3E, ergänzt: „Für den geordneten Aufbau einer den zukünftigen Bedarf abdeckenden Ladeinfrastruktur ist ein umfassender Leitfaden unabdingbar, der eine vorausgehende Bedarfs- und Standortanalyse beinhaltet. Wir freuen uns sehr, dass wir dazu beitragen können, das wegweisende ‚Harburger Modell‘ Realität werden zu lassen“.
Der Landkreis Harburg möchte bis 2040 klimaneutral und sieht im „Harburger Modell“ für Ladeinfrastruktur einen wichtigen Baustein dafür. Mit den beiden Städten Buchholz in der Nordheide und Winsen (Luhe) stehen die Partner des „Harburger Modells“ bei der Planung der Infrastruktur ebenfalls in engem Austausch. Beide Kommunen sind gemeinsam mit ihren Stadtwerken bereits dabei, für ihr Stadtgebiet zusätzliche Ladeinfrastruktur zu schaffen. Auch die Samtgemeinde Tostedt, für deren Gemeindegebiet bis zu 79 Standorte im Ladeinfrastrukturkonzept identifiziert wurden, geht bei der Umsetzung eigene Wege. Bislang sind im Landkreis – ohne Buchholz und Winsen – 38 öffentliche Standorte mit insgesamt 116 Ladepunkten vorhanden, die Gesamtleistung der bestehenden Ladeinfrastruktur beläuft sich auf 6.600 Kilowatt.
Nun könnten 690 neue Ladepunkte verteilt über 225 neue öffentlich zugängliche und über den gesamten Landkreis Harburg verteilte Standorte mit Schnell- und Normalladetechnik geschaffen werden. Wie viele realisiert werden können, hängt von den Ergebnissen der Markterkundung ab. Sind die Ergebnisse vielversprechend, so soll Mitte 2025 eine europaweite Ausschreibung für den Bau und den Betrieb der Ladeinfrastruktur folgen.
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