Honda präsentiert BZ-Modul mit 150 kW

Honda hat die Spezifikationen für sein Brennstoffzellenmodul der nächsten Generation verkündet, dessen Produktion 2027 beginnen soll. Im Vergleich zur aktuellen Generation wurden die Kosten um die Hälfte gesenkt, die Haltbarkeit mehr als verdoppelt und die volumetrische Leistungsdichte mehr als verdreifacht.

Bild: Honda

Bei diesen Vergleichen bezieht sich Honda auf jene Brennstoffzellen-Generation, die gemeinsam mit General Motors entwickelt wurde. Genutzt wird diese Generation seit dem vergangenen Jahr zum Beispiel im CR-V e:FCEV. Dieses Brennstoffzellen-SUV wird seit Juni 2024 in den USA gebaut. Die Brennstoffzelle leistet dort 92,2 kW – weitere Details zu dem Auto können Sie hier nachlesen.

Die nächste Generation hat Honda jetzt auf der 23. Internationalen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Expo (H2 & FC EXPO) vorgestellt, die derzeit in der japanischen Hauptstadt Tokio stattfindet. Mit 150 kW Leistung ist das neue BZ-Modul etwas stärker als das System im CR-V e:FCEV, die größeren Entwicklungssprünge gab es aber nicht bei der Leistung. Die neue Generation soll sich „durch die Hälfte der Produktionskosten und eine mehr als doppelt so lange Lebensdauer im Vergleich zum aktuellen Modell“ auszeichnen, so Honda. „Darüber hinaus wurde das Modul verkleinert, indem die volumetrische Leistungsdichte um mehr als das Dreifache erhöht wurde , was die Flexibilität der Installationslayouts erhöht.“

Besonders der letztgenannte Punkt ist interessant: Denn während es bei den Kosten und der Haltbarkeit von der ersten Generation aus dem Honda Clarity von 2016 zu der Brennstoffzelle aus dem CR-V e:FCEV deutliche Verbesserungen gab, blieb die volumetrische Energiedichte auch bei der 2024er Generation gleich. Jetzt soll hier gleich eine Verdreifachung gelungen sein.

Kurz vor der H2 & FC EXPO hatte auch Toyota seine neue Brennstoffzellen-Generation vorgestellt. Während es Toyota nur bei relativen Vergleichen zur aktuellen Generation beließ, nennt Honda auch konkrete technische Daten. Das Modul ist 730x580x700 Millimeter groß, kommt also auf ein Volumen von 300 Liter und wiegt 250 Kilogramm. Gemessen an der Leistung von 150 kW entspricht das einer volumetrischen Energiedichte von 0,5 kW/l und einer gravimetrischen Energiedichte von 0,6 kW/kg. Das System kann eine Ausgangsspannung im Bereich zwischen 450 und 850 Volt abgeben und bei Temperaturen zwischen -30 und +60 Grad Celsius betrieben werden – oder auf maximal 3.500 Metern Höhe.

Neben der neuen Brennstoffzellen-Generation, die ab 2027 in Japan gebaut und in Fahrzeugen eingesetzt werden soll, hat Honda auf der H2 & FC EXPO auch einen Brennstoffzellen-Stromgenerator vorgestellt. Dieser nutzt noch die Brennstoffzellen-Generation aus dem CR-V e:FCEV. Diese werden in 250-kW-Einheiten angeboten, es können bis zu vier Einheiten in Reihe geschaltet werden – für 1 MW Systemleistung. Gedacht ist der Generator zur Stromversorgung von großen Anlagen wie Fabriken oder Büros, so Honda. Um als Notstromaggregat zu taugen, soll das System innerhalb von zehn Sekunden nach dem Start mit der Stromversorgung beginnen können.

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8 Kommentare

zu „Honda präsentiert BZ-Modul mit 150 kW“
Frank
20.02.2025 um 08:56
Die Japaner machen es uns mal wieder vor: diese Kostensenkungen durch technische Fortschritte und Serienproduktion werden schon seit vielen Jahren vorhergesagt. Es ist der entscheidende Vorteil ggü. der Batterie, dass Bz Kosten vor allem Produktionskosten sind, wohingegen es bei Batterien der Materialeinsatz ist. Und der wird bei immer größeren Kapazitäten immer höher. Wenn sich jetzt noch was bei den Kosten für die H2 Tanks tut, können gerade größere Bz FAhrzeuge wie LKW günstiger werden als Batteriefahrzeuge.
vector3d
21.02.2025 um 15:38
Das Hauptproblem beim Brennstoffzellen-Fahrzeugen ist nicht der Preis für die Brennstoffzelle, auch wenn sie sehr teuer bleibt. Das Problem ist der Treibstoff. H2 als Energieträger der "aus Strom" produziert wird, bleibt immer teurer als Strom, es sei denn die AfD kommt an die Macht und verabschiedet neue Gesetze der Physik. Und solange das nicht der Fall ist, bleibt H2 viel zu teuer/wertvoll um den fürs Fahren zu verschwenden.
Kurt Kessler
21.02.2025 um 20:17
Die Brennstoffzelle wird kommen. Wasserstoff wird in der Zukunft mit Ökostrom, der zur Netzstabilität verbraucht werden muss, erzeugt. Da interessiert niemanden, dass der Wirkungsgrad etwas schlechter ist. Übrigens, ich mag die AFD genauso wenig, wie Sie! Und übrigens, ich arbeite im Anlagenbau. Wir bauen Wasserstofftechnologie.
Battie
22.02.2025 um 20:12
Schaun wir mal. Letztlich muss es wirtschaftlich sein, und da liegt der Hase im Pfeffer und beißt die Maus keinen Faden ab: begrenzte Betriebsstunden und hoher technischer Aufwand sowohl bei Produktion als auch bei Infrastruktur und im Fahrzeug, wie soll das je für irgendjemand einen preislichen Vorteil bringen? Aha, tanken geht schneller als laden? Nicht für jeden Preis.
Jens Schmiedgen
22.02.2025 um 10:02
Was haben Fantasien mit einer Partei zu tun?
Matthias
23.02.2025 um 01:14
Es ist völlig sinnlos diese 150kW-Zelle in einem PKW zu verbauen der mit gut 20 kWh Strom auf 100 km betrieben werden kann. Meinetwegen 30 kWh weil SUV. Zum nachladen eines kleinen Akkus 30-50 kWh würden 20 bis 30 kW ausreichen, die Zelle wäre damit um den Faktor 5 kleiner, leichter, weniger teuer, es bliebe auch mehr Platz für einen größeren Tank mit H2 oder Methanol.
Bernd Haase
24.02.2025 um 04:53
Entscheidend ist die Frage, ob eine nachhaltige Lösung für den EV-Antrieb ohne Batterie gefunden wird. Deren Abhängigkeit von kritischen Rohstoffen würde gebrochen, ebenso die Abhängigkeit von bestimmten Lieferquellen. Sonne scheint überall, die Umwandlung in H2 ist ein Klack, die Infrastruktur wird kommen. H2 ist die Antwort.
Mic.
10.03.2025 um 11:13
Wenn es in Zukunft eventuell mehr Sonnentage geben sollte , würde auch eine Kombination mit Solarzellen am Dach oder Motorhaube des Autos in Frage kommen.

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