Mahle erhält Auftrag für MCS-Kühlmodul
Kunde ist ein nicht namentlich genannter europäischer Kabelhersteller und Ausstatter von Megawatt Charging Systemen (MCS), wie es Mahle in der Mitteilung ausdrückt. In der Branche ist es selten, dass der Zulieferer den Namen des Kunden nennt – wenn überhaupt, geben meist die OEM bekannt, wo sie eine Komponente bestellt haben.
Allerdings gibt Mahle an, weshalb sich der Kunde für das Kühlmodul entschieden hat: Er habe „besonders die Leistung und Kosteneffizienz des Kühlmoduls als entscheidende Faktoren für die Auftragserteilung“ bewertet, so der Zulieferer. Auch wenn es hier um den Einsatz in den künftigen MCS-Ladesäulen geht, betont Mahle, dass das modulare Kühlmodul auch in Schnellladesystemen für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge, in maritimen Anwendungen oder für Schienenfahrzeuge eingesetzt werden könne.
Das Megawatt Charging System (MCS) ist als Schnelllade-Standard für schwere Nutzfahrzeuge mit Elektroantrieb ausgelegt, also vor allem langstreckenfähige E-Lkw und E-Busse. Der Standard ermöglicht Ladeleistungen von bis zu 3,75 Megawatt, wobei die ersten marktfähigen Säulen sich (angesichts der angekündigten Fahrzeuge mit MCS) wohl eher im Bereich um ein Megawatt bewegen werden.
Laut Mahle kann aber ein MCS-Ladevorgang – je nach Außentemperatur – eine Verlustwärme von bis zu 8 Kilowatt (kW) erzeugen. „In unserem Kühlmodul schalten wir bis zu vier Wärmetauscher hintereinander, die über angesaugte Luft die Abwärme des Kabels herunterkühlen. Lüfter transportieren die Luft nach außen“, erklärt Norman Nagel, Leiter Business Development Mahle Industrial Thermal Systems. Christian Küchlin, Vice President eben jener Mahle-Sparte, ergänzt: „Mit diesem neuartigen Kühlmodul erweitert Mahle sein Produktportfolio für intelligente Ladelösungen und setzt dabei neue Maßstäbe in der Ladeinfrastruktur für Elektrolastwagen und elektrische Schwerlastfahrzeuge.“
Das Kühlmodul besteht aus Wärmetauschern, Pumpen sowie Lüftern und ist laut Mahle modular aufgebaut. Damit soll die Komponente „an den vom Kunden vorgegebenen Bauraum verschiedener Ladesäulen angepasst werden“ können. Das Kühlmodul ist für Umgebungstemperaturen von -35 bis +50 Grad Celsius ohne Leistungseinbußen freigegeben. Die Serienproduktion des neuen Kühlmoduls startet Ende 2025 im Mahle-Werk Namestovo in der Slowakei.
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