Stellantis baut Hybrid-Getriebe auch in Termoli

Der Autobauer Stellantis hat angekündigt, ab nächstem Jahr eDCT-Getriebe (Electrified Dual Clutch Transmission) für Hybridfahrzeuge auch im italienischen Werk Termoli zu produzieren. Zu der dort ebenfalls geplanten Batteriezellenfabrik des Joint Ventures ACC gibt es jedoch kein Update.

Bild: Stellantis

Mit einem Ziel von 300.000 Einheiten pro Jahr wird Termoli neben den Werken Mirafiori (Italien) und Metz (Frankreich) zum dritten Stellantis-Produktionszentrum für diese Getriebe, wie Stellantsi mitteilt. Jene eDCT-Getriebe werden in der gesamten Mildhybrid-Flotte (MHEV) und auch der neuen Plug-in-Hybrid-Generation (PHEV) der verschiedenen Konzernmarken genutzt. Sie sollen sich „durch Spitzenleistungen in puncto Gewichtsreduzierung, Kraftstoffverbrauch und Schadstoffemissionen“ auszeichnen, so Stellantis.

Das eDCT-Getriebe wurde über den früheren PSA-Konzern in Stellantis eingebracht und stammt konkret aus einem Joint Venture des französischen Autobauers mit dem belgischen Getriebehersteller Punch Powertrain. Seit 2020 wird das eDCT in Metz gebaut. Ende Januar hat Stellantis aber die „vollständige Kontrolle über den Entwicklungs- und Produktionsprozess des eDCT-Getriebes“ übernommen, „die zuvor in Zusammenarbeit mit einem belgischen OEM durchgeführt wurde“. Die Initiative, das eDCT künftig auch in Termoli zu bauen, sei eine „logische und konkrete Konsequenz der kürzlichen Übernahme“.

Der Mehr-Marken-Konzern setzt im großen Stil auf das eDCT und erweitert auch die Produktion in Metz um eine neue Montagelinie. Um die steigende Nachfrage abzudecken, wird auch die Fertigung wichtiger Bauteile in den Komponentenwerken in Metz und im belgischen Sint Truden erhöht.

Die Fabrik in Termoli war lange Zeit ein Motorenwerk von Fiat. In der Elektromobilität ist der Standort an der Adria-Küste vor allem für die 2022 angekündigte Zellfabrik von ACC bekannt. Das Joint Venture von Stellantis, Mercedes-Benz und TotalEnergies wollte dort eine Batteriefabrik errichten, die im End-Ausbau 40 GWh pro Jahr herstellen sollte. Im Sommer 2024 wurde das Vorhaben in Termoli und parallel auch in Kaiserslautern auf Eis gelegt, um die künftige Marktentwicklung und die geforderte Zell-Technologie abzuwarten – geplant war eine Produktion von NMC-Zellen, gerade bei günstigeren E-Autos kommen aber immer öfter LFP-Zellen zum Einsatz. Angesichts der Lage bei Stellantis samt CEO-Abgang, der verhaltenen Entwicklung beim Elektroauto-Absatz von Mercedes und den jüngsten Aussagen von TotalEnergies-CEO Patrick Pouyanné zum Fokus auf die bestehende, französische Fabrik gilt es aber als fraglich, ob die angekündigte Zellfertigung in Termoli überhaupt noch umgesetzt wird.

Vor diesem Hintergrund hat Reuters bei ACC nachgefragt, was die aktuelle Entwicklung für die Batterie-Pläne bedeutet: Ein Sprecher von ACC sagte, das Joint Venture bewerte seine Investitionspläne für Italien und Deutschland noch immer mit dem Ziel, noch in diesem Jahr eine Entscheidung zu treffen – aber nicht vor Juni. Die Getriebe-Ankündigung von Stellantis ändere nichts an der Situation.

stellantis.com (eDCT-Ankündigung auf Italienisch), reuters.com (ACC-Statement)

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