BMDV stellt Disziplinarverfahren gegen Klaus Bonhoff ein

Die sogenannte „Wasserstoff-Affäre“ mit dem Verdacht auf die Einflussnahme bei der Vergabe von Fördermitteln ist um ein Kapitel reicher: Das Bundesverkehrsministerium hat das Disziplinarverfahren gegen den früheren Abteilungsleiter Klaus Bonhoff eingestellt. Ausgestanden ist die Affäre damit aber noch nicht.

Bild: BMDV

Über das eingestellte Verfahren hat das „Handelsblatt“ unter Berufung auf ein Schreiben aus dem Ministerium berichtet, das der Wirtschaftszeitung vorliegt. Darin soll es heißen: „Die nun abgeschlossenen Ermittlungen kommen zu dem Ergebnis, dass die gesichteten Unterlagen keine Dienstpflichtverletzungen erkennen lassen.“ Die betreffenden Feststellungen des Berichts der Sonderprüfung seien „als disziplinarrechtlich unerheblich einzustufen“.

Kurzer Rückblick: Im Sommer 2023 war über damalige „Handelsblatt“-Berichte der Verdacht aufgekommen, dass es Interessenskonflikte bei der Vergabe von Förderbescheiden von Wasserstoff-Projekten gegeben haben soll. Bonhoff soll zum Vorteil privater Beziehungen Einfluss genommen haben – diese Vetternwirtschafts-Vorwürfe musste das „Handelsblatt“ jedoch einige Wochen später zurücknehmen. Die genauen Vorgänge können Sie in den verlinkten Artikeln nachlesen.

Im Februar 2024 hatte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (damals FDP, heute parteilos) Bonhoff mit sofortiger Wirkung entlassen und Adam Mutwil, Leiter des Referats G 25 (Wasserstoff und Brennstoffzellen in der Mobilität) in das Referat Eisenbahn versetzt. Als Begründung gab die Sprecherin des Ministeriums gegenüber electrive damals einen Vertrauensentzug des Ministers an. Denn kurz zuvor waren über einen „Spiegel“-Bericht Mails bekannt geworden, die dem Ministerium selbst bei der internen Revision nicht vorgelegt wurden – daher der Vertrauensverlust aufgrund mangelnder Transparenz im Amt.

Daraufhin wurde eine weitere interne Revision angestoßen, um die „neuen“ Dokumente zu prüfen. Dieses Verfahren ist jetzt abgeschlossen, der Verdacht auf ein Dienstvergehen konnte dabei „nicht erwiesen werden“, wie es heißt.

Einen Schlussstrich unter die Affäre, die in der Folge auch zu einer Aussetzung der Wasserstoff-Neuförderung und der De-Facto-Auflösung des entsprechenden Referats im BMDV geführt hat, kann das Ministerium aber noch nicht ziehen: Klaus Bonhoff begrüßte gegenüber dem „Handelsblatt“ zwar die Einstellung des Disziplinarverfahrens, behält sich aber rechtliche Schritte gegen seinen ehemaligen Arbeitgeber vor.

handelsblatt.com

4 Kommentare

zu „BMDV stellt Disziplinarverfahren gegen Klaus Bonhoff ein“
erFahrer
21.02.2025 um 07:57
Wasserstoff in der Mobilität bleibt dann weiter ein politisches Thema, auch Kommunal, während die Physik und Technik sich technologieoffen den zukunftsfähigen Dingen widmet. Z.B 42t. Vollelektrische Nutzfahrzeuge. Bleibt zu hoffen, das den jetzigen Besitzern ihre H2 Tanke noch lange genug erhalten bleibt. Dafür könnte sich schon mal, nach der BTW, die gute und kompetente NOW, sich in einen zeitgemäßen Namen umbenennen.
Mark Müller
21.02.2025 um 12:21
Nur BMW, Mercedes, Toyota, Hyundai, Bosch, Stellantis, Renault, Honda, ein paar Bus-Hersteller, ein paar Chinesen und andere Non-Valeure haben das noch nicht eingesehen. Aber die werden irgendwann auch rechnen lernen.
Gerd
21.02.2025 um 10:52
sehr richtig, ob eine Umbenennung alleine ausreicht? von NECAR 1 bis zum neuen Mirai ist doch eine andere "Geschwindigkeit" als es die Elektromobilität vorgibt. Auch, daß hier viele kleine Endverbraucher die Schnittstelle zum Fahrzeug darstellen, steht im Gegensatz zur Tankstellen und Tanklastzug Denke der NOW.
Gerd
21.02.2025 um 10:47
... " die gesichteten Unterlagen " ...

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