Bosch stellt Ladedienst „Charge My EV“ ein
In der Mail an die betroffenen Kunden, die electrive vorliegt, wird Bosch bereits in der Betreffzeile deutlich: „[WICHTIG] Beendigung der Aktivitäten im Bereich Ladedienste“, heißt es dort. „Wir befinden uns hier in einem stark umkämpften Markt, der weit hinter dem erwarteten Wachstum zurückliegt“, schreibt Bosch kurz zur Begründung. „Wir kündigen somit den mit Ihnen geschlossenen Nutzungsvertrag für die App ‚Charge My EV‘ gemäß dem Absatz ‚Laufzeit, Kündigung‘ fristgerecht zum 31.03.2025. Nach diesem Stichtag können Sie die Ladeservices nicht mehr nutzen.“
Ab dem 1. April können sich die Kunden „nicht mehr einloggen, laden, bezahlen und haben keinen Zugriff mehr auf Ihre Daten“. Falls vorhanden, wird die RFID-Ladekarte dann ebenfalls deaktiviert. Die persönlichen Daten der Kundschaft werden laut Bosch innerhalb von zwei Monaten gelöscht. „Dies gilt jedoch nur, soweit der Löschung keine gesetzlichen Aufbewahrungspflichten entgegenstehen, wie etwa Daten, die für die Rechnungsstellung und Buchhaltung erforderlich sind“, heißt es in der Mail. Offene Rechnungen müssen also noch beglichen werden, falls der Dienst bis Ende März noch genutzt wird.
Im Januar 2024 hatte Bosch noch eine Lade-Kooperation mit der Geely-Marke Lotus geschlossen: Käufer eines elektrischen Lotus sollen über die Ladedienste von Bosch Zugang zu mehr als 600.000 öffentlichen Ladestationen in 30 europäischen Ländern erhalten, vor allem in den Hauptmärkten UK, Deutschland und Frankreich, wie es damals hieß. Auch die Stellantis-Marke Maserati hatte schon 2023 eine Lade-Partnerschaft mit Bosch geschlossen und muss sich jetzt wohl nach einem neuen Anbieter umschauen.
Dass Bosch einige Geschäftsfelder auf den Prüfstand stellt, kommt nicht überraschend. Erst im November musste der Zulieferer ankündigen, weltweit 5.500 Stellen abbauen zu wollen, davon 3.800 in Deutschland. Allerdings handelte es sich dabei noch um Planungen, noch nicht um einen konkreten Beschluss. Gekürzt werden soll etwa in den Bereichen Assistenzsysteme und autonomes Fahren, aber auch im Werk Hildesheim, wo Elektromotoren produziert werden, sollen Arbeitsplätze abgebaut werden.
Quelle: Info per E-Mail
8 Kommentare