Mercedes-Benz Vans entwickelt doch neue Verbrenner-Plattform
Diese Plattform heißt dann Van Combustion Architecture (VAN.CA) und soll für „hochmoderne Verbrenner-Vans“ genutzt werden, wie Mercedes-Benz Vans mitteilt. „Um flexibel die Anforderungen der Kunden zu erfüllen, wird Mercedes-Benz Vans künftig auf einer Architektur neben Elektrofahrzeugen auch Vans mit hochmodernen Verbrennungsmotoren anbieten“, so das Unternehmen.
Die beiden „Ausprägungen“ der Van-Plattform sollen auf rund 70 Prozent Gleichteile kommen und auch auf derselben Linie produziert werden, kündigt Mercedes an. „Damit steht die neue Van Architektur für maximale Synergien und Skaleneffekte. Mit seinem flexibel aufgestellten Produktportfolio sichert sich Mercedes‑Benz Vans auch in Zukunft eine wettbewerbsfähige Marktposition“, heißt es in der Mitteilung.
Wie schon bei der elektrischen VAN.EA soll auch die VAN.CA eine klare Differenzierung der einzelnen Modelle ermöglichen – also zwischen den Luxus-Vans für Privatkunden und den gewerblichen Transportern. Bisher hat es sich mehr oder weniger um die gleichen Modelle mit unterschiedlichem Innenraum und gegebenenfalls anderen Fahrwerks-Komponenten gehandelt, die Elektroantriebe waren hingegen gleich. Dabei können sich die Anforderungen der Privat-Kundschaft bei einem teuren Mercedes-Van von denen eines Handwerkers oder Lieferdienst-Fahrers unterscheiden.
Viele Details zur neuen VAN.CA liefert Mercedes in der kurzen Mitteilung nicht. Es bleibt also nur der Blick auf die bekannten Infos zur VAN.EA, die sich etwa durch den modularen Aufbau mit Front-, Mittel- und Heckmodul auszeichnen soll. Bisher sollte es ein Frontmodul mit dem elektrischen Antrieb geben. Das Mittelmodul skaliert die Fahrzeuglänge und ist bei der Elektro-Ausprägung für die Batterie im Unterboden ausgelegt. Das Heckmodul der VAN.EA gibt es entweder mit zusätzlichem Elektromotor für Allrad-Modelle oder ohne. Mercedes müsste wohl alle drei Module anpassen, um Verbrennungsmotoren, Abgasanlagen, Kardanwellen und weitere Komponenten in die Module zu integrieren.
Welche Auswirkung die neue VAN.CA auf das Elektro-Ziel von Mercedes-Benz Vans haben wird, gibt das Unternehmen nicht an – die Mitteilung umfasst lediglich drei Absätze, was für eine so strategisch relevante Entscheidung sehr ungewöhnlich ist. Ursprünglich sollte die VAN.EA dazu beitragen, den Anteil der vollelektrischen Vans bis 2030 auf 50 Prozent zu steigern. 2024 ging der Absatz der Elektro-Vans bei Mercedes zurück und machte nur noch 4,8 Prozent des Gesamtabsatzes aus.
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