Rivian schreibt erstmals Bruttogewinn im Q4
Doch auch dieser fällt mit jetzt 743 Millionen US-Dollar im Vergleich zu den 1,52 Milliarden Dollar aus dem Q4 2023 besser aus. Das positive Highlight aus den Rivian-Zahlen für das vierte Quartal ist aber zweifelsohne der Bruttogewinn von 170 Millionen US-Dollar, davon 110 Millionen aus dem Autogeschäft. Im Autogeschäft selbst waren etwa die höheren durchschnittlichen Verkaufspreise der R1-Modelle dafür verantwortlich, was Rivian auf die bessere Verfügbarkeit des Tri-Motor-Angebots zurückführt – für die Variante mit drei Elektromotoren kann Rivian mehr Geld verlangen. Aber auch der Verkauf von Emissionsgutschriften sowie das Wachstum der Software- und Dienstleistungsumsätze haben zu dem positiven Q4-Ergebnis beigetragen.
Im Gesamtjahr 2024 verzeichnete Rivian einen Nettoverlust von rund 4,7 Milliarden Dollar (2023: 5,4 Milliarden Dollar). Rivian hat 2024 wie berichtet insgesamt 49.476 Fahrzeuge produziert und 51.579 ausgeliefert. Für 2025 rechnet das Unternehmen mit geringeren Auslieferungszahlen – konkret mit 46.000 bis 51.000 Fahrzeugen.
Allerdings soll selbst mit den geringeren Auslieferungen – ein großer Schub wird erst mit dem günstigeren R2-Modell erwartet – der Verlust weiter sinken.“ Die bedeutenden Fortschritte, die wir im Jahr 2024 in Bezug auf unsere wichtigsten Werttreiber erzielt haben, werden für den langfristigen Erfolg von Rivian von grundlegender Bedeutung sein. Das ganze Jahr über konzentrierte sich das Team auf die Verbesserung der Kosten- und Betriebseffizienz, der Technologieführerschaft und der Kundenerfahrung“, schreibt Rivian in dem Investorenbrief zu den Jahreszahlen.
Bei den R1-Modellen wurde in 2024 die überarbeitete Version eingeführt. Diese ist zwar nur in ganz wenigen Punkten von außen vom ursprünglichen R1 zu unterscheiden (zum Beispiel sind die Blinker nicht mehr in die Hauptscheinwerfer integriert, sondern in einer eigenständigen Leuchteinheit darunter platziert), allerdings wurden mit der „zweiten Generation“ (O-Ton Rivian) „rhebliche technische Designoptimierungen, Kostenreduzierungen in der Lieferkette und Verbesserungen bei den Rohstoffkosten“ umgesetzt. „Wie wir Anfang 2024 dargelegt haben, waren die wichtigsten Faktoren für das Erreichen eines positiven Bruttogewinns Verbesserungen bei den variablen Kosten, dem Umsatz pro gelieferter Einheit und den Fixkosten“, so das Unternehmen.
Auch zu den EDVs, den Electric Delivery Vehicles, nennt Rivian eine beeindruckende Zahl: Die E-Transporter, die einst für Amazon entwickelt wurden, inzwischen aber frei verkauft werden, waren in der Amazon-Flotte an der Auslieferung von einer Milliarde Sendungen beteiligt.
Das Software-Joint-Venture mit VW wird in dem Investorenbrief natürlich auch erwähnt, hatte aber auf die Geschäftsergebnisse von 2024 kaum Auswirkungen. Die Umsätze aus dem Software-Geschäft stammen vor allem von dem „Connect+“-Angebot, das unter anderem Streaming und einen WiFi-Hotspot in den Fahrzeugen ermöglicht. Rivian-Kunden bekommen eine kostenlose Testversion für 60 Tage. „Die Reaktion unserer Kunden auf dieses Angebot ist nach wie vor positiv, und die meisten unserer Kunden haben sich nach Ablauf der 60-tägigen kostenlosen Testphase für ein Connect+-Abonnement entschieden“, teilt das Unternehmen mit.
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