Januar-Zahlen: Absatz von Elektroautos legt EU-weit um ein Drittel zu
Laut einer neuen Statistik der European Automobile Manufacturers’ Association (ACEA) sind die Neuzulassungen von Elektro-Pkw (BEV) in der EU gegenüber dem Vorjahresmonat um 34 Prozent auf 124.341 Einheiten geklettert – und erreichten damit in der EU-27 einen Marktanteil von 15 Prozent. Zum Vergleich: Im Gesamtjahr 2024 lag die Marktdurchdringung im Schnitt bei 13,6 Prozent. Das Jahr beginnt also verhältnismäßig stark. Bezieht man neben der EU auch die EFTA-Staaten Island, Norwegen und Schweiz sowie Großbritannien in die Statistik ein, ergibt sich für den Batterie-elektrischen Pkw-Markt ein Plus von 37 Prozent auf 166.065 Einheiten.
Wie die ACEA ausführt, entfielen im Januar zusammen 64 Prozent aller Elektroauto-Zulassungen in der EU auf drei der vier größten Märkte, im Einzelnen auf Deutschland (+53,5% YoY), Belgien (+37,2% YoY) und die Niederlande (+28,2% YoY). In Frankreich stagnierte der Markt (0,5% YoY) hingegen. Die starken Zuwächse in Deutschland erklären sich teils dadurch, dass im Januar 2024 nach dem plötzlichen Aus des Umweltbonus die Zulassungszahlen von BEVs bekanntlich in den Keller sackten (22.474 BEVs), erst im Laufe von 2024 stabilisierte sich die Kurve wieder und pendelten sich in der zweiten Jahreshälfte bei grob 30.000 bis 35.000 neuen BEVs pro Monat ein. Die im Januar 2025 erreichten 34.498 Neuzulassungen passen also ins Bild. Für einen Jahresanfang ist diese Zahl aber auch unabhängig vom Umweltbonus-Effekt ein beachtliches Ergebnis. Das zeigt der Vergleich zu Großbritannien, wo im Januar mit 29.634 neuen BEVs weniger Einheiten hinzukamen als in Deutschland. Wir erinnern uns. 2024 übertraf das UK bekanntlich die Zulassungen in Deutschland und avancierte so zum neuen E-Auto-Leitmarkt in Europa.

Doch zurück auf EU-Ebene: Der Pkw-Gesamtmarkt gab in der Europäischen Union im Januar leicht nach (-2,6%). Neben den BEVs, auf die 15 Prozent aller Zulassungen entfielen, kamen Hybrid-Pkw auf einen Marktanteil von 34,9 Prozent und übertrafen somit die Benziner (29,4%) und Diesel (10%). Plug-in-Hybride (PHEV) machten in der EU 7,4 Prozent aller Zulassungen aus, „sonstige Antriebe“ noch 3,3 Prozent. Auffällig ist dabei, dass neben BEVs auch die Hybride einen Zuwachs (+18%) verzeichneten, aber PHEV gegenüber Januar 2024 leicht verloren haben (-8,5%). Für die Benziner weist die ACEA einen Rückgang von 19 Prozent, für die Diesel sogar von 27 Prozent aus.
Abschließend noch zum Länder-Ranking im Batterie-elektrischen Bereich: Wie erwähnt lag Deutschland zum Jahresauftakt vor Großbritannien, gefolgt von Frankreich (19.923 BEVs, -0.5% YoY), Belgien (13.712, +37% YoY) und den
Niederlanden (11.157, +28% YY). Das sind auch die einzigen fünf europäischen Märkte mit BEV-Zulassungszahlen im fünfstelligen Bereich. Schaut man sich den relativen Zuwachs zwischen Januar 2024 und Januar 2025 an, können vor allem Dänemark (6.961 BEVs, +123% YoY) und Italien (6.702, +126% YoY) punkten.
Das ebenfalls von der ACEA geführte Hersteller-Ranking ist derweil nur für den Pkw-Gesamtmarkt aussagekräftig, da darin nicht nach Antriebsarten unterschieden wird. Allerdings lässt sich herausfiltern, dass Tesla im Januar EU-weit 7.517 BEVs abgesetzt hat, was einem satten Rückgang um 50 Prozent entspricht. Allerdings hat sich in der ACEA-Statistik offenbar auch ein Fehler eingeschlichen, denn der E-Auto-Marke Smart wird in der EU gar einen Absturz um 97 Prozent von 2.254 auf 60 BEVs attestiert. Dabei wurden zum Beispiel in Deutschland im Januar gemäß den KBA-Zahlen 490 neue Smarts zugelassen, was immerhin nur 58,5 Prozent unter Vorjahr ist.
So oder so: Den Aufwind von BEVs im Januar haben also definitiv andere Hersteller verantwortet.
acea.auto (PDF)
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