Jucr meldet Insolvenz an

Das durch seine Ladeflatrate bekannt gewordene Berliner Startup Jucr ist insolvent. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wird Rechtsanwalt Christian Graf Brockdorff bestellt. Hintergründe zur Insolvenz sind bisher nicht bekannt.

Bild: Jucr

Jucr war 2020 gegründet worden und hatte zunächst eine Lade-Flatrate für Privat- und Gewerbekunden als Hauptprodukt. Für einem monatlichen Fixpreis konnten Kunden an mehr als 250.000 Ladepunkten in Europa so oft und viel laden wie sie möchten. Los ging es ab 49 Euro pro Monat für Plug-in-Hybride, im Top-Tarif wurden 199 Euro monatlich fällig – dafür gab es aber Zugang zu AC- und DC-Ladepunkten ohne Begrenzung der Energiemenge.

Mit diesem Angebot konnte Jucr zwar zunächst viele Kunden gewinnen und so auch Investitionen im Wert von mehr als 30 Millionen Euro einsammeln. Aufgrund der steigenden Roaming-Preise und vieler Heavy User war das Flatrate-Angebot aber nie profitabel. Rund ein halbes Jahr nach dem Start wurde daher von einer Flatrate auf Volumenpakete umgesattelt. Und im November 2023 hatte Jucr auf eine konventionelle Abrechnung nach Kilowattstunden umgestellt – und so viele Kunden verloren.

Über dieses Angebot versprach Jucr zuletzt „unkomplizierten Zugang zu europaweit 330.000 Ladepunkten für Elektroautos“. Damit ist es einer der kleineren Roaming-Netze, bei anderen Anbietern umfassen die Angebote 700.000 Ladepunkte in Europa oder mehr. Offiziell hat Jucr aber den Fokus weg von der Quantität auf ein hochwertiges Kundenerlebnis gelegt, um „E-Mobilität aus einem Guss“ zu bieten, wie es auf der Website des Unternehmens heißt.

deutsche-startups.de

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