Chefwechsel bei Lucid – Rawlinson wird Berater
„Nachdem wir Lucid Gravity erfolgreich auf den Markt gebracht haben, habe ich entschieden, dass es endlich der richtige Zeitpunkt für mich ist, von meinen Aufgaben bei Lucid zurückzutreten“, sagt Rawlinson. „Ich bin unglaublich stolz auf die Leistungen, die das Lucid-Team in den letzten zwölf Jahren meiner Tätigkeit gemeinsam erreicht hat. Wir sind von einem kleinen Unternehmen mit großen Ambitionen zu einem weithin anerkannten technologischen Weltmarktführer im Bereich nachhaltige Mobilität gewachsen.“
Nach Rawlinsons Rückzug hat der Verwaltungsrat Marc Winterhoff, derzeit Chief Operating Officer, zum Interim-CEO ernannt. „Im Rahmen der regelmäßigen Nachfolgeplanung des Unternehmens“ hat der Verwaltungsrat nach eigenen Angaben gemeinsam mit einer Personalberatungsfirma die Suche nach einem Nachfolger eingeleitet, wie es heißt. Ein Zeitrahmen für diese Suche wird nicht genannt, wohl aber direkt die Mission des künftigen Chefs: „Der neue CEO wird Lucid dabei unterstützen, seine Strategie umzusetzen und das nächste Kapitel vorzubereiten.“
Der Verwaltungsrat dankt Rawlinson „für seine jahrelange Tätigkeit und sein Engagement als CEO und CTO für Lucid“. „Nachdem er eine große Anzahl von Technologieführern zusammengestellt und das Unternehmen für seine nächste Phase positioniert hat, hat Peter beschlossen, sich aus dem Tagesgeschäft zurückzuziehen und eine beratende Funktion zu übernehmen“, sagt Turqi Alnowaiser, der Vorsitzende des Verwaltungsrats. Mit seinem umfangreichen Hintergrund in der Automobilindustrie ist Marc wie geschaffen dafür, das Unternehmen während dieser Übergangsphase zu führen. Der Vorstand freut sich auf die Zusammenarbeit mit Marc und unserem talentierten Führungsteam bei der Umsetzung unserer strategischen Initiativen, um das Unternehmen für langfristiges Wachstum und eine Verbesserung der Bruttomarge zu positionieren.“
Winterhoff ist Diplom-Wirtschaftsingenieur mit Abschluss an der TU Darmstadt und mehr als 20 Jahre lang in der Beratungsbranche aktiv gewesen – etwa für Arthur D. Little in Frankfurt und später für Roland Berger von den USA aus. Im Dezember 2023 ist er dann zu Lucid gewechselt und direkt als COO eingestiegen. In seinem ersten Statement gibt der Deutsche auch direkt strenge Ziele vor: „Unser Team konzentriert sich weiterhin darauf, die Produktion des Lucid Gravity weiter zu steigern, die Markteinführung unserer drei mittelgroßen Plattformfahrzeuge vorzubereiten und die Entwicklung unserer kostengünstigen Atlas-Antriebseinheit fortzusetzen, während wir unsere Kosten aggressiv senken.“
Die Kosten zu senken ist auch nötig, denn das Unternehmen bleibt weiter in der Verlustzone – Lucid hat parallel zum Chefwechsel auch die Geschäftszahlen für das vergangene Jahr veröffentlicht. 2024 konnte der Autobauer Umsätze in Höhe von 807,8 Millionen US-Dollar (769,5 Mio. Euro) erzielen, gegenüber 595,3 Millionen USD in 2023 (567 Mio. Euro). Der Nettoverlust sank gegenüber dem Vorjahr leicht von rund 2,8 auf 2,7 Milliarden US-Dollar (2,57 Mrd. Euro). Lucid hat wie berichtet 2024 insgesamt 9.029 Fahrzeuge produziert und 10.241 ausgeliefert. Als Produktionsziel für 2025 gibt Lucid „rund 20.000 Fahrzeuge“ an. Man werde „die Produktion weiterhin umsichtig steuern und anpassen, um den Verkaufs- und Lieferbedarf zu decken“.
lucidmotors.com (CEO-Wechsel), lucidmotors.com (Geschäftszahlen)
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