Kongo unterbricht den Export von Kobalt

Wegen eines Überangebots an Kobalt hat die Demokratische Republik Kongo, der weltweit größte Kobaltproduzent, einen Exportstopp für das Metall erlassen, das ein wichtiger Rohstoff für Elektroauto-Batterien ist. Das Exportverbot soll mindestens vier Monate lang gelten.

Bild: CMOC

„Diese Maßnahme zielt darauf ab, das Angebot auf dem internationalen Markt zu regulieren, der mit einer Produktionsschwemme konfrontiert ist“, sagte Patrick Luabeya, Präsident der Behörde für die Regulierung und Kontrolle der Märkte für strategische mineralische Stoffe (ARECOMS). Das Dekret wurde von Luabeya und von Bergbauminister Kizito Pakabomba unterzeichnet. Das Exportverbot für Kobalt gilt seit dem 22. Februar und kann nach drei Monaten entweder angepasst oder aufgehoben werden.

Die Kobaltproduktion in der Demokratischen Republik Kongo ist in den vergangenen Jahren sprunghaft angestiegen, da die chinesische CMOC Group die Produktion in zwei großen Minen des Landes hochgefahren hat. CMOC, seines Zeichens der weltweit größte Kobaltförderer mit einem Marktanteil von 40 Prozent, hat im vergangenen Jahr seine Förderung des Metalls von etwa 56.000 Tonnen auf etwa 114.000 Tonnen mehr als verdoppelt.

Dadurch hat das Angebot zuletzt die Nachfrage überstiegen und die Preise nach unten gedrückt. Laut Daten von Fastmarkets sind die Benchmark-Metallpreise zuletzt auf unter zehn Dollar pro Pfund gefallen – ein Niveau, das seit 21 Jahren nicht mehr erreicht wurde, abgesehen von einem kurzen Einbruch Ende 2015. Kobalthydroxid, die wichtigste Form des im Kongo produzierten Metalls, ist unter sechs Dollar pro Pfund gefallen.

Neben CMOC fördern auch der Schweizer Rohstoffkonzern Glencore und die von Kasachstan unterstützte Eurasian Resources Group im Kongo Kobalt. Insgesamt liefert der Kongo etwa drei Viertel des Weltbedarfs an Kobalt für Elektroauto-Batterien. Kobalt wird im Kongo als Nebenprodukt des Kupferabbaus gewonnen. Während die Sperre für Kobaltlieferungen für alle Produzenten „einseitig und ausnahmslos“ gilt, gibt es keine Produktionsbeschränkungen und es soll auch keine Auswirkungen auf Kupferexporte geben.

welt.de, reuters.com

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