Amprius Technologies meldet Auftrag eines Drohnenherstellers
Gegenstand des Großauftrags sind die sogenannten SiCore-Zellen des kalifornischen Batterieentwicklers, die sich vor allem für die Luftfahrt, E-Leichtfahrzeuge und für Supercars eigenen sollen. Der Auftrag folge auf erfolgreiche Feldversuche und Qualifizierungen und sichere dem Kunden die kritische Versorgung für den Produktionsanlauf, teilt Amprius mit. Das Unternehmen geht davon aus, die Zellen bereits in der zweiten Hälfte dieses Jahres auszuliefern.
Möglich ist dies, da Amprius Partnerschaften mit mehreren Auftragsfertigern „aus einem Netzwerk etablierter asiatischer Hersteller“ geknüpft hat, die „eine sofortige Verfügbarkeit von Produktionskapazitäten im GWh-Maßstab ohne zusätzliche Investitionskosten und Verzögerungen beim Bau der Fabrik ermöglichen“. Auf diese Weise sieht sich Amprius in der Lage, „die wachsende Nachfrage nach Hochleistungsbatterien zu befriedigen.“
Der Batterieentwickler hatte erst im Januar bekanntgegeben, sein Batteriezellen-Angebot zu diversifizieren und in diesem Zuge seine neue SiCore-Zelle enthüllt. Die Neuheit aus dem Entwicklungsportfolio der Kalifornier soll „sowohl Ausdauer als auch schnelle Energiebereitstellung“ garantieren, hieß es vergangenen Monat. Die Energiedichte der Zelle beläuft sich der Firma zufolge auf 370 Wh/kg und die Leistungsdichte auf über 3.000 W/kg – bei Entladeraten von bis zu 10C (ohne Kühlung) bzw. 15C mit aktiver Kühlung. Als Anwendungsbereiche nannte das Unternehmen im Januar u.a. Drohnen, eVTOLs, leichte E-Fahrzeuge und Hochleistungs-Elektrofahrzeuge.
Noch vor Jahresende 2024 hat Amprius nach eigenen Angaben Vorserienmuster mit 10Ah an sechs Kunden ausgeliefert, um Tests unter realen Bedingungen zu ermöglichen. Mit einer weiteren Zelle – der SiMaxx – ist Amprius ebenfalls kurz vor dem Marktstart: A-Muster dieser Zellen liegen zurzeit dem United States Advanced Battery Consortium (USABC) vor. USABC ist eine Tochtergesellschaft des United States Council for Automotive Research (USCAR), einem gemeinsamen Technologieunternehmen von Ford, General Motors und Stellantis. USABC hatte vor drei Jahren drei Millionen Dollar in Amprius investiert – entsprechend eng ist die Zusammenarbeit beider Partner. Amprius‘ eigene interne Tests der A-Muster weisen auf eine spezifische Energie von 360 Wh/kg und eine Leistungsdichte von 1.200 W/kg hin.
Dr. Ionel Stefan, CTO von Amprius Technologies, bezeichnete die nun nochmals performanteren SiCore-Zelle im Januar als bedeutenden technischen Durchbruch für die Industrie, „da sie ein Leistungs-Energie-Verhältnis erreicht, das unserer Meinung nach bei einer derart hohen Energiedichte noch nicht erreicht wurde“. Durch die Optimierung der Siliziumanoden-Zusammensetzung ohne Beeinträchtigung der anderen Leistungskennzahlen der Zelle habe sein Team den Kompromiss zwischen Leistung und Energie neu definiert. „Bei dieser Zelle geht es nicht nur um Leistung, sondern auch darum, neue Leistungsmöglichkeiten für Anwendungen mit hohem Bedarf zu schaffen.“
Amprius hat seinen Hauptsitz im kaliornischen Fremont und unterhält vor Ort unter anderem ein Forschungs- und Entwicklungslabor und eine erste Produktionsanlage für die Herstellung von Siliziumanoden und -zellen.
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