Portugal liberalisiert seinen Lademarkt
António Leitão Amaro, Präsident des Ministerrats von Portugal, erklärte am Mittwoch, dass es sich um eine Entscheidung handele, die „das Leben der Portugiesen verändern wird, da das Land und die Welt sich in einer Phase des Übergangs zu Elektrofahrzeugen befinden und es für den Fahrer eines Elektrofahrzeugs so einfach sein muss, es aufzuladen, wie zu einer Tankstelle zu fahren“, was derzeit in Portugal noch nicht der Fall sei.
So ist in Portugal für E-Auto-Fahrer bislang generell ein Vertrag mit einem Stromversorger erforderlich, um an Ladesäulen zu laden und bezahlen. Fortan soll man aber auch ohne Vertrag laden und bezahlen können, was ziemlich nach dem in Deutschland bereits verbreiteten Ad-hoc-Zahlen klingt. Weiterhin sollen E-Auto-Fahrer künftig jede Ladestation nutzen können und nicht nur die von einem Betreiber, mit dem sie einen Vertrag haben.
Außerdem sollen Messgeräte standardisiert werden, damit die Preise vergleichbar sind. Auch soll Ladestationsbetreibern erlaubt werden, selbst Strom für die Ladestationen zu erzeugen.
Weiterhin soll der „Stromvermarkter für Elektromobilität“ abgeschafft werden. Dabei handelt es sich um einen Zwischenhändler, der Gebühren kassiert und dadurch die Endpreise nach oben treibt.
António Leitão Amaro sagte, dass dies „eine wichtige Entscheidung für die Gegenwart und die Zukunft“ sei, da der Übergang zu Elektrofahrzeugen stattfinde und immer noch Kosten entstünden, die auf ein altes öffentliches Monopol zurückzuführen seien, von dem es noch Reste im Gesetz gebe. Diese Entscheidung „wird den Zugang und die Geschwindigkeit der Verbreitung von Elektrofahrzeugen erleichtern“.
In einer ersten Reaktion kündigte Tesla an, in Portugal neue Supercharger installieren zu wollen. Dies hatte das Unternehmen seit viereinhalb Jahren nicht mehr getan. Bis heute gibt es in Portugal nur acht Supercharger-Standorte.
portugal.gov.pt, x.com (Reaktion Tesla)
7 Kommentare