BMW bereitet Werk München für Neue Klasse vor
In München fertigt BMW derzeit schon den elektrischen i4, das zugehörige Verbrenner-Pendant 4er Gran Coupé sowie den 3er und 3er Touring als Verbrenner und Hybrid. Aufgrund der aktuell noch laufenden Produktion dieser Baureihen ist der Anlauf der Neuen Klasse in München samt Umbau eng getaktet. Dass die Neue Klasse nach München kommt, hatte BMW schon 2022 beschlossen.
Ab 2027 wird das Münchner Werk wie angekündigt ausschließlich vollelektrische Fahrzeuge fertigen. Wie BMW jetzt bestätigt, sollen noch in diesem Jahr die ersten Vorserienfahrzeuge gebaut werden – aber nicht im Fahrzeugwerk, sondern im Pilotwerk des Forschungs- und Innovationszentrums (FIZ). Dabei unterstützt aber die Produktionsmannschaft aus dem Werk München, um für den späteren Produktionsstart im Fahrzeugwerk Erfahrungen zu sammeln. Dabei setzt BMW auch auf Simulationen und den Austausch mit der Mannschaft aus dem Werk Debrecen, wo bereits die Vorserienproduktion des kommenden iX3 auf Basis der Neuen Klasse läuft.






Jenes E-SUV wird intern mit dem Codenamen NA5 bezeichnet, Ende diesen Jahres soll die Serienproduktion in Ungarn starten. Das Werk wurde – im Gegensatz zu München – komplett neu auf der grünen Wiese gebaut, dennoch können die Erfahrungen übertragen werden. Denn gemäß der iFactory-Strategie von BMW ist die Produktionstechnik gleich. Die NA0 genannte 3er Limousine – vermutlich als Serienmodell i3 genannt – und später der NA1 als i3 Touring gelten für das Werk München als gesetzt. Ob dort oder in Debrecen weitere Neue-Klasse-Baureihen hinzukommen werden, ist noch nicht bestätigt.
Im Werk München selbst werden im laufenden Serienbetrieb drei neue Produktionshallen für den Karosseriebau, die Montage und die dazugehörige Produktionslogistik errichtet. „Mit dem Produktionsstart der Neuen Klasse werden wir in München ein hochmodernes Werk haben, das sich durch Flexibilität, Innovationen und vor allem Effizienz auszeichnet“, kündigt Werkleiter Peter Weber an. Laut Weber werde man mit der Neuen Klasse auch die Fertigungskosten „deutlich senken“ – Zahlen nennt der Manager aber nicht.
Zu den geringeren Produktionskosten sollen etwa optimierte Abläufe und die gezielte Automatisierung beitragen, aber auch die Plattform an sich – weil sich BMW bei der Neuen Klasse vom Multi-Energy-Ansatz verabschiedet und nur noch Elektroantriebe vorgesehen sind. „So fallen aufgrund der Konzentration auf nur eine Antriebsvariante einige Produktionsschritte und Teile weg, beispielsweise im Bereich von Kabelbäumen, die bisher je nach Motorvariante unterschiedlich und komplex im Einbau sind“, schreibt der Autobauer in der Mitteilung.
Da man in München „bis zum Ende des Jahrzehnts“ mit einer deutlichen Steigerung der Marktanteile vollelektrischer Fahrzeuge rechnet, werden das deutsche Stammwerk und die neue Fabrik im ungarischen Debrecen, wo die Neue Klasse mit einem E-SUV im 3er-Format debütieren wird, komplett auf Elektroautos umgestellt. Die anderen Fahrzeugwerke – in Deutschland etwa noch Dingolfing und Leipzig – bleiben vorerst „Flex-Werke“, die unterschiedliche Antriebsarten auf einer Linie fertigen können. „Damit stellen wir sicher, dass wir bei unterschiedlichen Marktsituationen lieferfähig und unsere Standorte gut ausgelastet sind“, erläutert Produktionsvorstand Milan Nedeljković.
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