Idemitsu Kosan baut Werk für Lithiumsulfid

Das japanische Energieunternehmen Idemitsu Kosan hat den Bau einer großen Produktionsanlage für Lithiumsulfid als Zwischenrohstoff für Feststoffbatterie-Elektrolyte angekündigt. Davon könnte unter anderem Toyota profitieren.

Bild: Idemitsu Kosan

Der Bau der Anlage in Ichihara in der japanischen Präfektur Chiba soll im Juni 2027 abgeschlossen sein, wie der Idemitsu-Konzern mitteilt. „Wir werden unsere Produktionskapazität von Lithiumsulfid, einem wichtigen Zwischenprodukt für Festelektrolyte, auf das Niveau der Weltspitze ausbauen (entspricht 3 GWh/Jahr an Speicherbatterien) und eine integrierte Wertschöpfungskette von Rohstoffen über Zwischenprodukte bis hin zu Produkten aufbauen“, so das Unternehmen.

Bei Feststoffbatterien zeichnen sich derzeit drei Technologiepfade ab – mit Metalloxiden, Metallsulfiden oder Polymeren als festen Elektrolyt. Einige große Player wie CATL und BYD scheinen derzeit ebenfalls den Sulfid-Weg zu verfolgen. BYDs Batterie-CTO Sun Huajun hatte kürzlich angekündigt, dass man sich getrieben von „Kosten- und Prozessstabilitätsüberlegungen“ auf Sulfid-Elektrolyte fokussiere.

Über die Anlage von Idemitsu Kosan könnte ein weiteres Schwergewicht der Autobranche von Sulfid-Elektrolyten profitieren: Idemitsu Kosan kooperiert bei der Entwicklung von Feststoff-Akkus mit Toyota. Allerdings wird Toyota nicht der einzige Kunde sein: „Idemitsu wird die Massenproduktion von Festelektrolyten mit dem in dieser Anlage hergestellten Lithiumsulfid als Basismaterial beschleunigen und hochleistungsfähige Festelektrolyte in großem Umfang an verschiedene Kunden liefern“, heißt es in der aktuellen Mitteilung.

In der neuen Anlage in Ichihara, vom Unternehmen auch „Li2S large-scale facility“ genannt, will Idemitsu aus den Ausgangsstoffen Lithiumhydroxid und nicht näher genannten Schwefel-Verbindungen Lithiumsulfid als Zwischenprodukt herstellen. In einer „Large pilot facility“ genannten Anlage sollen dann die Festelektrolyten hergestellt werden. Details hierzu gibt es aber noch nicht.

Dafür wird schon genannt, woher die Schwefelverbindungen stammen sollen: Idemitsu will Verbindungen nutzen, die als Nebenprodukt bei der Herstellung von Erdölprodukten anfallen. „Als einer der Ersten entdeckte Idemitsu die Nützlichkeit der Schwefelkomponente und entwickelte 1994 eine Technologie zur Massenproduktion von Lithiumsulfid“, so die Japaner. „Unter Nutzung unseres Know-hows, das wir über Jahre hinweg im Umgang mit schwer zu handhabenden Schwefelkomponenten erworben haben, und unserer patentrechtlich geschützten Technologie zur Herstellung von hochreinem Lithiumsulfid planen wir, mit der Li2S-Großanlage eine Massenproduktion auf Weltniveau durchzuführen.“

idemitsu.com (PDF)

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