Starker Februar: Elektroauto-Neuzulassungen nehmen weiter zu

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat im Februar 35.949 neue Elektroautos registriert. Im Vergleich zum Januar stiegen die Neuzulassungen dieser Antriebsart leicht, im Vergleich zum Vorjahresmonat jedoch deutlich. Während die Neuzulassungen von Elektroautos steigen, verzeichnen Tesla und Smart hingegen deutliche Rückgänge.

Dass die 35.949 neuen E-Autos ganze 8.470 Neuzulassungen (ein Plus von 30,8 Prozent) mehr sind als im Vorjahresmonat, liegt hauptsächlich an einem Punkt: Nachdem die damalige Ampel-Regierung im Dezember 2023 kurzfristig die Umweltbonus-Förderung für den Kauf von Elektroautos durch Privatkunden eingestellt hatte, waren die E-Auto-Neuzulassungen ohne Förderung zum Jahresbeginn 2024 deutlich eingebrochen. Seitdem haben sie sich im Jahresverlauf erholt und auf einem recht konstanten Niveau um die 35.000 Einheiten eingependelt.

Gleichzeitig zeigt sich, dass der Februar der stärkste Monat mit Blick auf die Elektroauto-Neuzulassungen seit Juni 2024 ist. Ob sich die Batterie-elektrischen Pkw nun wieder auf einem aufsteigenden Ast befinden, muss sich aber erst noch zeigen. Zwar gelten ab diesem Jahr neue CO2-Ziele, weshalb in diesem Zusammenhang häufig argumentiert wird, dass die Hersteller möglichst viele Neuzulassungen von Elektroautos auf das Jahr 2025 verschieben wollten – und Fahrzeuge, die eigentlich noch 2024 hätten ausgeliefert werden können, zurückgehalten wurden, damit sie in die wichtige Statistik 2025 einfließen. Die EU plant allerdings, das diesjährige CO2-Ziel abzuschwächen.

Doch zurück zu den Daten des KBA: Während die E-Autos im Jahresvergleich stark zugelegt haben, ist der Gesamtmarkt um 6,4 Prozent geschrumpft. Im Februar wurden über alle Antriebsarten hinweg 203.434 Neuwagen zugelassen, so das KBA. Somit kamen die 35.949 Batterie-elektrischen Autos auf einen Marktanteil von 17,7 Prozent. Zum Gesamtjahr 2024 ist das eine positive Entwicklung, hier waren es ohne bundesweite Förderung 13,5 Prozent E-Auto-Anteil. Aber: Selbst mit einer bereits begrenzten Förderung waren es 2023 schon 18,4 Prozent im Schnitt.

Zu den 35.949 neuen Elektroautos kamen im Februar noch 19.534 Plug-in-Hybride hinzu, was ein Plus von 34 Prozent bedeutet. Der Anteil der Teilzeitstromer lag im vergangenen Monat bei 9,6 Prozent. Rechnet man die Batterie-Elektroautos und Plug-in-Hybride zusammen, hatten zum Jahresauftakt mehr als ein Viertel aller Neuwagen in Deutschland einen Ladeanschluss.

In der Februar-Statistik gibt es auch einen bemerkenswerten Wechsel an der Spitze der Antriebsarten: Die reinen Benziner sind nicht mehr die gefragteste Antriebsart in Deutschland. 56.911 Neuzulassungen hatten einen Benzinmotor an Bord, was zwar einem Marktanteil von 28 Prozent entspricht, aber auch einem Rückgang um 26,2 Prozent zum Februar 2024. Die Mild- und Vollhybride kamen aber auf 58.153 Neuzulassungen oder 28,6 Prozent Marktanteil – und sind somit der neue Spitzenreiter. Würde man die Plug-in-Hybriden zu den Hybriden allgemein zählen, wäre diese Antriebsart mit 77.687 Neuzulassungen und 38,2 Prozent Marktanteil deutlich vorn. Die neuen Diesel haben im Jahresvergleich 23,8 Prozent bei den Neuzulassungen verloren, 32.116 Diesel-Pkw bedeuten einen Marktanteil von 15,8 Prozent – die reinen Diesel-Pkw liegen also hinter den reinen Elektroautos. Hinzu kommen noch 767 Neuzulassungen für Autos mit LPG-Antrieb (0,4 Prozent Marktanteil). „Für die Antriebsarten Erdgas und Wasserstoff wurden keine Neuzulassungen registriert“, teilt die Behörde mit.

Sprich: Die rein elektrischen oder teilelektrischen Antriebe haben im Februar zugelegt, alle reinen Verbrenner haben bei den Zulassungen verloren. Das macht sich auch gleich im durchschnittlichen CO2-Ausstoß sichtbar: Dieser lag im Februar 10,7 Prozent unter dem Vorjahr – mit 109,7 g/km aber immer noch deutlich über dem EU-Ziel. Im Jahresverlauf müssen die Elektroauto-Neuzulassungen also weiter steigen, um den Flottenausstoß zu senken.

Bei den reinen Elektroauto-Herstellern fällt vor allem auf, dass Tesla und Smart im Vergleich zum Vorjahresmonat mit einem großen Minus in der Bilanz stehen. Die Neuzulassungen des US-Autobauers gingen um 76,3 Prozent zurück. Im Februar lagen diese bei nur noch 1.429 Fahrzeugen. Einer der Gründe hierfür dürfte das Facelift des Model Y sein, welches erst seit wenigen Wochen bestellbar ist und ab März ausgeliefert werden soll. Noch größer ist das Minus mit 76,7 allerdings bei Smart. Der Hersteller brachte im vergangenen Monat nur 281 Exemplare neu auf die Straße. Im Februar 2024 wurden allerdings auch 766 des inzwischen ausgelaufenen Modells EQ Fortwo registriert. Bedeutet auf der anderen Seite, dass Smart vom aktuellen Modell-Portfolio beim Absatz nicht an das Vorjahresniveau anknüpfen kann.

Drei Volkswagen-Modelle auf den Spitzenplätzen

Mit 2.971 Neuzulassungen sicherte sich der Volkswagen ID.7 im Februar die Spitzenposition unter den Elektroautos in der KBA-Statistik. Bereits im Januar führte der MEB-Stromer das Ranking an, allerdings mit leicht höheren Neuzulassungen (3.140). Auch der zweite und dritte Platz ging an Volkswagen: Der ID.4 (inkl. ID.5, da das KBA hier nicht unterscheidet) kam im Februar auf 2.507 Neuzulassungen. Der ID.3 brachte es auf 2.008 neue Exemplare.

Für die ersten beiden Monate des Jahres ergibt sich ein ähnliches Bild: An der Spitze steht der VW ID.7 mit insgesamt 6.111 Neuzulassungen. Zugleich konnte sich das Modell in seinem Segment, der „Oberen Mittelklasse“, unter allen Antrieben ebenfalls durchsetzen. Vom ID.4 (inkl. ID.5) kamen im Januar und Februar insgesamt 5.185 neue Exemplare auf die Straße. Der Skoda Enyaq brachte es im vergangenen Monat zwar nur auf 1.945 Neuzulassungen, mit dem starken Januar (3.056) konnte sich das MEB-Modell aber den dritten Platz sichern. An der gesunkenen Nachfrage dürfte das allerdings nicht gelegen haben, viel eher am Facelift, welches seit Ende Februar in Serie gebaut wird.

RangModellJanuarFebruarGesamt
1Volkswagen ID.73.1402.9716.111
2Volkswagen ID.4 (inkl. ID.5)2.6782.5075.185
3Skoda Enyaq3.0561.9455.001
4Volkswagen ID.32.0142.0084.022
5Cupra Born1.8931.5953.488
6Audi Q4 e-tron1.0011.6852.686
7Tesla Model Y9791.0352.014
8BMW i47749701.744
9Cupra Tavascan8258971.722
10BMW iX16449521.596
11Mini Electric8307201.550
12BMW i57307931.523
13Audi Q6 e-tron6677921.459
14Mercedes-Benz EQA6348121.446
15Mercedes-Benz EQE7285001.228
16Toyota BZ4X5876381.225
17Dacia Spring8683191.187
18Volkswagen ID. Buzz3907431.133
19Hyundai Ioniq 55065401.046
20Volvo EX305354691.004
21Renault R53476561.003
22Porsche Macan510457967
23Kia EV3386524910
24Mercedes-Benz EQB342560902
25MG Motor MG4 Electric320540860
26Hyundai Kona Elektro372482854
27Hyundai Inster408434842
28Ford Explorer284515799
29Audi A6 e-tron57704761
30Skoda Elroq280453733

Zur besseren Übersicht listen wir an dieser Stelle nur noch die Top-30-Modelle auf.

Eine Besonderheit sollte noch erwähnt werden: Bei vielen Modellen gibt es neben einer Pkw- auch eine Transporter-Variante. Diese Modelle werden jedoch meist als Lastkraftwagen zugelassen und dementsprechend nicht zu den Pkw-Zulassungen gezählt. Es kann aber durchaus auch möglich sein, dass das eine Exemplar eines Transporters-Modells bei den Pkw- und das andere Exemplar eines Transporter-Modells bei den Lkw-Zulassungen gelandet ist.

kba.de, kba.de (Excel, einzelne Modelle)

10 Kommentare

zu „Starker Februar: Elektroauto-Neuzulassungen nehmen weiter zu“
Manfred Stummer
06.03.2025 um 08:18
"Einer der Gründe hierfür dürfte das Facelift des Model Y sein..." Mal sehen ob da nicht die Machenschaften des E. Musk der größere Grund für den Absatzrückgang sind. Ich jedenfalls gebe die Hoffnung für den Fortbestand einer FREIEN WELT noch nicht auf.
Frank
06.03.2025 um 14:33
Vielleicht wäre ein Elon Musk auch bei uns von Nöten. Als Beispiel sei hier das Beschaffungsamt der BW genannt. Dann würden die Gelder auch der Truppe zu kommen und nicht in der Verwaltung versickern. Verwaltung ist sich selbst genug, Lösungen gestellter Aufgaben oder gar Zielerreichung sind nebensächlich.
Thomas
07.03.2025 um 20:30
Sicher, das Beschaffungsamt muss effizienter werden. Aber dazu braucht es wohl keinen Elon Musk. Der erschafft keine Strukturen, der zerstört sie nur.
Harald
06.03.2025 um 09:41
Die "Machenschaften" des Elon Musk.....Wie eine Gehirnwäsche wird uns das von allen Seiten zugeschleudert! Ihr vergisst das mindestens 50% der Amerikaner, eher mehr, die "Machenschaften" feiern! Nur das Linke (extreme) Lager verteufelt sie!Also mal ruhig die Kirche im Dorf lassen! Auch wenn es Euch gefiele, die Absatzzahlen haben primär nichts mit Elon Musk zu tun! Sondern mit dem Facelift! Wir sprechen uns dann im April.....
Thomas
07.03.2025 um 20:26
"Nur das Linke (extreme) Lager verteufelt sie!" Ja klar - die anderen 50% der Amerikaner sind also linksextrem.Ich hoffe das der Einbruch bei Tesla nachhaltig ist und Elon Musk einen Denkzettel verpasst.
sebastian
06.03.2025 um 09:33
Eine "Freie Welt" ist dann das, wo nur Ihre Meinung richtig ist?
Aztasu
06.03.2025 um 15:40
Denk mal lieber noch mal darüber nach welche Werte eine freiheitlichen Sozialdemokratie vertritt und dann kommt man zwingend zu dem Schluss das das was Elmo und Orange-Man da machen damit nichts zu tun hat
Andreas V.
06.03.2025 um 09:25
YESSSS !!!
BauRi
06.03.2025 um 09:20
Das nächste Quartal wird ihre Vermutung nicht bestätigen. Leben wir in einer freien Welt?
Andreas V.
06.03.2025 um 09:24
Die Details will das KBA am Freitag (7.3.) veröffentlichen.

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