Porsche benennt V4Drive in V4Smart um
Der deutsche Batteriehersteller Varta hatte seine eMobility-Tochter V4Drive 2022 gegründet, um die gleichnamigen Batteriezellen für Fahrzeuge herzustellen. Die speziellen Rundzellen sind allerdings nicht als primäre Zellen für die Traktionsbatterie eines Elektroautos gedacht, sondern als sogenannte „Booster-Zellen“. Sie können innerhalb kürzester Zeit viel Leistung aufnehmen und abgeben und sollen so für kurzfristige Leistungsspitzen als Booster zur Verfügung stehen – in Elektroautos mit einer weiteren Batterie für hohe Reichweiten oder in Hybriden.
Mit diesem besonderen Konzept hatte Varta aber nicht die erhoffte Anzahl an Abnehmern gefunden – der Premieren-Kunde Porsche blieb bis zuletzt der einzige V4Drive-Nutzer. Da die Zuffenhausener diese besonderen Zellen im Hybrid-System des 911 GTS t-hybrid einsetzen und aufgrund der speziellen Funktionsweise der Booster-Zellen auch nur Varta als einzigen Lieferanten gewählt hatten, wurde Porsche schon früh Interesse an einem Einstieg nachgesagt, als V4Drive und die Muttergesellschaft Varta 2024 in wirtschaftliche Schwierigkeiten gekommen sind.





Im August wurde schließlich der Porsche-Einstieg bei Varta und im Oktober bei V4Drive bekannt. Im Januar 2025 wies ein Gericht Beschwerden gegen das beschlossene Übernahme-Konstrukt ab (Aktionäre gehen also leer aus), Weshalb Porsche nun mit Wirkung zum 4. März die Übernahme abgeschlossen hat.
Der Sportwagenbauer kündigt auch gleich einige Änderungen an. Die Produktion der Boosterzellen findet aktuell am Standort Ellwangen statt. „Die dortige Produktionsanlage wurde bereits maßgeblich unter Mitwirkung der Porsche Werkzeugbau GmbH zur Serienreife gebracht“, so das Unternehmen. Ab voraussichtlich April sollen die Rundzellen zusätzlich auf einer neuen Anlage am Standort Nördlingen gefertigt werden. Und die Umbenennung von V4Drive in V4Smart soll die künftige Ausrichtung unterstreichen, da der Einsatz der Hochleistungszellen laut Porsche „deutlich über den Automotive-Bereich hinausgeht“.
Bis Ende 2025 soll das Team auf rund 375 Arbeitsplätze an beiden Standorten ausgebaut werden, dabei will Porsche „eine Vielzahl an Mitarbeitern aus der Varta-Gruppe“ übernehmen. Geleitet wird V4Smart von Lutz Kramer als Vorsitzender der Geschäftsführung (ehemals Porsche Werkzeugbau GmbH), Andreas Tschürtz als Geschäftsführer Produktion (ehemals VARTA AG) und Monika Steuss als Geschäftsführerin Finanzen (ehemals Porsche AG).
„Mit den Booster-Zellen übertragen wir Motorsport-Technologie in unsere Serienfahrzeuge. Als Bestandteil des T-Hybrid-Antriebes sorgen die Zellen für eine außergewöhnliche Fahrdynamik in unserer Sportwagenikone 911. Diesen Speed nehmen wir mit in die V4Smart“, sagt Porsches Produktionsvorstand Albrecht Reimold. „Ich freue mich auf unser neues Team, das unsere Innovationskraft mit seinem Know-how weiter stärken wird.“
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