Moia testet autonomen ID. Buzz in Norwegen
Die Tests konzentrieren sich auf das Verhalten der vollautonomen Fahrzeuge bei Schnee, Eis und niedrigen Temperaturen sowie die Leistungsfähigkeit der Sensorik bei eingeschränkten Sichtverhältnissen, wie Moia mitteilt. Zudem wird erprobt, wie die Fahrzeuge unter schwierigen Wetterbedingungen mit der Verkehrsinfrastruktur wie schneebedeckte Fahrbahnmarkierungen und Schilder sowie mit anderen Verkehrsteilnehmer*innen interagieren.
Das ist führ Fahrten nach Level 4 extrem wichtig, denn ab dieser Stufe kann der Fahrer die Fahrzeugführung komplett abgeben und wird zum Passagier – und darf zum Beispiel schlafen, das Smartphone nutzen oder lesen. Das System muss so ausgelegt sein, dass es seine Grenzen rechtzeitig erkennt und „regelkonform“ einen sicheren Zustand erreichen kann. Das ist ein großer Unterschied zu Level 3, wo der Fahrer nur vorübergehend sich abwenden darf und auf Anforderung durch das System kurzfristig wieder die Kontrolle übernehmen können muss. Zeitung lesen ist zum Beispiel auch hier schon möglich, schlafen aber nicht.
Da aufgrund der winterlichen Bedingungen in Oslo aber nicht garantiert werden kann, dass das sich noch in der Entwicklung befindliche System alle Markierungen und Schilder oder Passanten korrekt erkennt, ist bei den Testfahrten von Moia in Norwegen immer ein Sicherheitsfahrer mit an Bord, der eingreifen kann. „Die gewonnenen Erkenntnisse sind entscheidend für die Weiterentwicklung der autonomen Fahrtechnologie und ein wichtiger Schritt auf dem Weg zur Marktreife“, so das Unternehmen.



Die Tests in Norwegen sollen die Grundlage für einen zuverlässigen Betrieb des ID. Buzz AD „auch unter herausfordernden Wetterbedingungen“ bilden und damit einen möglichen, kommerziellen Einsatz in solchen Gebieten vorbereiten. Schließlich kann es in weiten Teilen Nordeuropas und auch in Nordamerika zu derartigen Bedingungen kommen.
Die Tests in Oslo sind zum Beispiel auch ein Vorläufer für den Einsatz des ID. Buzz AD in Hamburg: Für den dortigen, autonomen Ridepooling-Testlauf steht schon das Gebiet fest, ab Mitte 2025 sollen die Fahrzeuge unterwegs sein. Die Moia-Fahrzeuge, die jetzt schon durch die Hansestadt fahren, sind noch nicht autonom unterwegs.
„Winterliche Straßenverhältnisse mit bis zu –20 Grad Celsius sind der ultimative Härtetest für autonome Fahrzeuge. Für den breiten Einsatz der Technologie ist es entscheidend, dass autonome Fahrzeuge nicht nur unter optimalen Bedingungen funktionieren, sondern auch bei winterlichen Witterungsverhältnissen zuverlässig bleiben“, sagt Christian Senger, CEO von Volkswagen ADMT. „Die Tests in Oslo liefern uns wertvolle Daten für die Weiterentwicklung unserer Soft- und Hardware und sind ein wichtiger Schritt für die Skalierung der Technologie.“
Moia-CEO Sascha Meyer ergänzt: „Die Nutzerinnen und Nutzer von Mobilitätsdiensten erwarten einen komfortablen, zuverlässigen und sicheren Transport – unabhängig von der Jahreszeit und den Witterungsbedingungen. Dies hat auch im autonomen Zeitalter Bestand. Damit die Menschen in weiten Teilen der Welt unsere vollautonomen Fahrzeuge zuverlässig erleben können, machen wir die Technologie winterfest. Die Fähigkeit, unter extremen Witterungsbedingungen sicher zu fahren, ist eine grundlegende Voraussetzung für den langfristigen wirtschaftlichen Erfolg unseres Angebots in Europa und Nordamerika.“
0 Kommentare