Ruhrbahn integriert erste Wasserstoffbusse
Die Ruhrbahn will ihre Busflotten in Essen und Mülheim bekanntlich bis zum Jahr 2033 komplett auf Wasserstoff-Busse umstellen. In diesem Zuge bestellte der ÖPNV-Betreiber Anfang 2024 insgesamt 19 H2-Busse bei Solaris. Die ersten neun Einheiten sind nun in beiden Städten angekommen und sollen noch im März testweise in den Linienbetrieb integriert werden.
Zu den technischen Daten ist bekannt, dass die 12-Meter-Variante des Urbino Hydrogen eine 70-kW-Brennstoffzelle beherbergt und die 18-Meter-Variante mit einer 100-kW-Brennstoffzelle arbeitet. Die Reichweite beziffert die Ruhrbahn auf „rund 350 Kilometern pro Tankfüllung“ und betont die „hohe betriebliche Flexibilität“ der Busse.
Die 19 bis Mitte des Jahres erwarteten H2-Busse sind dabei nur die Vorhut. Bis 2033 strebt die Ruhrbahn allein für Essen die Beschaffung von 212 Brennstoffzellen-Bussen und für Mülheim den Kauf von nochmals 46 Exemplaren an. Seine Roadmap zur Einführung von Wasserstoffbussen hatte der Betreiber 2021 aufs Gleis gesetzt und dabei zwei Hauptphasen fixiert: Die erste Phase umfasst den nun bevorstehenden Probebetrieb mit den genannten 19 Einheiten. Ab 2026 soll in der zweiten Phase dann die vollständige Umstellung auf Wasserstoff beginnen, wobei auf Basis des Probebetriebs eine erneute Überprüfung des Vorgehens erfolgen wird. Dabei fließt natürlich auch die unsichere Fördersituation ein.
Für Dr. Linda Kisabaka, Sprecherin der Ruhrbahn-Geschäftsführung, sind die 2021 festgelegten Ziele aus diesem Grund noch nicht in Stein gemeißelt: „Die Streichung der Förderung der Fahrzeuge bei der Umstellung auf emissionsfreie Antriebe hat uns gerade in Hinblick auf weitere Investitionen ausgebremst. Sollten die bisherigen Förderinstrumente langfristig nicht mehr zur Verfügung stehen, wird eine Anpassung unserer Fahrzeugstrategie notwendig sein.“ In die Entscheidungsfindung werde aber natürlich auch die Erfahrungen aus dem Testbetrieb der Phase 1 einfließen.
Ein Wasserstoff-Solobus kostet laut der Ruhrbahn rund 720.000 Euro. Die aktuelle Beschaffung der 19 Fahrzeuge wird immerhin mit Landesmitteln gefördert: 4,8 Millionen Euro steuert das Verkehrsministerium von Nordrhein-Westfalen bei.
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