Renault überarbeitet den Mégane E-Tech Electric

Renault hat den überarbeiteten Mégane E-Tech Electric vorgestellt, der ab sofort bestellbar ist. Der Antrieb bleibt dabei zwar unverändert, dennoch gibt es einige interessante Neuerungen bei der Technik – und den Ausstattungen.

Bild: Renault

Die Neuauflage des Elektromodells bekommt neben der neuen Ausstattungsvariante „Esprit Alpine“ technische Upgrades wie die One-Pedal-Funktion, ein bidirektionales 11-kW-Ladegerät und die Plug & Charge-Funktionalität, wie Renault mitteilt. Größere Änderungen am Design oder der Antriebstechnik des seit Ende 2021 angebotenen Kompakt-Stromers gibt es aber nicht.

Das für Elektroautos fast typische One-Pedal-Driving, bei dem über die Bremsenergierückgewinnung verzögert werden kann und somit die Nutzung des Bremspedals in den allermeisten Fällen nicht nötig ist, hatte Renault im Mégane E-Tech Electric zunächst nicht umgesetzt, um eher ein Verbrenner-ähnliches Fahrverhalten zu erzielen. Jetzt hat die Elektro-Sparte Ampere doch eine solche Funktion entwickelt, bei der die Stärke der Rekuperation über die Lenkradschaltwippen eingestellt werden kann. „Neben einer geringeren Abnutzung der Bremsbeläge profitieren Kundinnen und Kunden von einem sanfteren Fahrgefühl insbesondere im Stadtverkehr und mehr Reichweite durch die maximale Energierückgewinnung“, so Renault.

Nicht nur die Exemplare des neuen Modelljahrgangs erhalten dieses Feature, es kann laut Renault auch bei Bestandsfahrzeugen mit Produktion ab März 2024 nachgerüstet werden. Auch der Renault 5, Scenic E-Tech Electric und Renault 4 werden das One-Pedal-Driving erhalten.

Die weiteren Technik-Updates betreffen das Thema Laden: Für das AC-Laden ist künftig serienmäßig ein bidirektionales 11-kW-Wechselstrom-Ladegerät verbaut. Ein solches Ladegerät nutzt auch der Renault 5, allerdings gibt es in Deutschland noch keinen entsprechenden Service von Renault – das Angebot gemeinsam mit The Mobility House ist etwa in Frankreich verfügbar. Eine Aussage hierzu gibt es in der Mitteilung zum Mégane-Update nicht, dort wird nur der Fakt genannt, dass künftig ein solcher Onboard-Charger verbaut ist. Optional gibt es weiterhin den 22-kW-AC-Lader. „In Kombination mit einem optionalen V2L-Adapter (Vehicle to Load) verwandelt sich das Fahrzeug in einen rollenden Energiespeicher: Der Hochvoltakku liefert wie eine 230-Volt-Steckdose Strom für externe Verbraucher wie Kaffeemaschine, Elektroroller oder Staubsauger“, schreibt Renault. Zudem bietet der Mégane E-Tech Electric künftig die Freischaltung von Ladevorgängen per Plug & Charge als Teil des „Mobilize Charge Pass“-Ladeangebots.

Die neue Ausstattung „Esprit Alpine“ sortiert sich zwischen den bekannten Versionen „Techno“ und „Iconic“ ein und soll „ganz im Geiste der Sportwagen-Marke Alpine“ sportlich-elegante Akzente bieten. Dazu gehört etwa die exklusive Lackierung „Dolomit-Grau“, 20-Zoll-Felgen und dunkle Renault-Logos vorne wie hinten. Im Innenraum gibt es schwarze Sitze mit blauen Ziernähten sowie ein Badge in den Farben der französischen Nationalflagge, welches „die Tradition der beiden Marken Alpine und Renault“ widerspiegeln soll.

Die Preisliste für den überarbeiteten Mégane E-Tech Electric startet in Deutschland bei 40.900 Euro für die „Techno“-Ausstattung. Die neue Linie „Esprit Alpine“ gibt es ab 42.900 Euro, die Top-Ausstattung „Iconic“ kann ab 44.900 Euro bestellt werden. In Frankreich ist das Modell ab 39.500 Euro eingepreist, nach Abzug des „bonus écologique“ ergibt sich somit ein Endkundenpreis ab 35.000 Euro.

Zum Start ist aber in beiden Ländern nur der Antrieb „220 Comfort Range“ verfügbar, also die Kombination aus einem 60-kWh-Akku mit einem 160 kW starken Frontantrieb. Diese Variante bietet bis zu 461 Kilometer Reichweite nach WLTP. Auch in anderen Ländern ist derzeit nur der 60-kW-Akku verfügbar. Renault Deutschland schreibt in der Mitteilung, dass der in Douai gefertigte Renault Megane E-Tech „je nach Batteriegröße bis zu 461 Kilometer“ weit fahren kann – was nahelegt, dass der kleine Akku mit 40 kWh Energiegehalt zu niedrigeren Preisen später wieder ins Programm aufgenommen werden könnte. Auf Nachfrage von electrive hat Renault Deutschland aber bestätigt, dass es nur noch die 60-kWh-Batterie im Mégane E-Tech Electric geben wird.

renault.de (Mitteilung), renault.de (Konfigurator Deutschland), renault.com (Preise Frankreich)

5 Kommentare

zu „Renault überarbeitet den Mégane E-Tech Electric“
erFahrer
13.03.2025 um 07:34
Vielen Dank. Im neuen so genannten Spitzenkappungsgesetz (24.2.25) sind V2G klar erwähnt das BEV genutzt werden können (und dürfen) um Solarstrom zeitversetzt ins Netz zu speisen. Liebes electrive Team, 2 Bitten. 1. wie läuft das nun mit V2G in Frankreich, funktioniert es auch mit einem „deutschen“ Renault dort? Was ist mit UK dort wäre es angeblich nun auch i.O. 2. wie sieht es nun mit o.g.Gesetz in D aus. Darf dieser Renault zusammen mit PV nun auch V2G?
Anhorn
13.03.2025 um 14:24
Nie und nimmer sind mit dem Megane 460 km Reichweite erreichbar. Das ist komplett unrealistisch.
Wolfgang H.
16.03.2025 um 18:23
Das ist die WLTP Reichweite. Hat doch keiner behauptet, dass WLTP im üblichen Fahrbetrieb erreicht wird - wie bei anderen E-Autos auch. Meine Faustregel: 1/4 davon abziehen, dann ist man bei einer praxisnahen durchschnittlichen Reichweite. Ergibt 345 km, und passt auch zu meinem 60 kWh Megane. Im Winter noch etwas mehr abziehen für Heizung, sowie ~10% mehr Luftwiderstand der kalten und somit dichteren Luft. Bei überwiegender Autobahnstrecke muss man ebenfalls mehr als 1/4 abziehen. Da der Luftwiderstand mit der Geschwindigkeit quadratisch(!) ansteigt, ist Geschwindigkeit _der_ entscheidende Faktor für Reichweite.
Battie
16.03.2025 um 10:47
Der 22 kW AC Lader sollte die Wärme, die bei der Umwandlung in DC entsteht, im Auto entstehen lassen und könnte so vor allem im Winter doch Strom sparen, was Verbrauch und Reichweite zugute kommen sollte, gegenüber von DC Ladern, wo die Wärme eher ungenutzt in die Umgebung entweichen dürfte. Insofern eine gute Sache, dass Renault an dieser mittelschnellen Ladetechnik-Möglichkeit festhält.
Wolfgang H.
16.03.2025 um 18:56
Naja, da habe ich nichts verpasst, weil ich schon letztes Jahr gekauft habe... Da habe ich lieber meinen serienmäßigen 22 kW Lader (zB toll in Kroatien) , als nur 11 kW mit einer Funktionalität, die in der Praxis kaum gebraucht wird: V2L, Keine Kaffeemaschine, kein Staubsauger.. Und V2H oder V2G wird es ohnehin nicht sein, schon weil die Rahmenbedingungen dafür fehlen. Auch würde ich meinem teuren Autoakku keine zusätzlichen Zyklen zumuten. Das macht ein stationärer PV-Akku viel besser. / One-Padel-Driving ist auch so eine Funktion, die fast nur die Redakteure von E-Auto Magazine haben wollen. Keiner meiner Bekannten ruft danach bzw. verwendet es. / Das Laden schaffe ich auch ohne Plug & Charge. Da weiß ich dann wenigsten, mit wem ich gerade lade. Bei den derzeit überteuerten Tarifen nicht unwichtig. / Schön, dass Renault den Megane weiter pflegt, weil er ein tolles Auto ist und ich sehr gerne damit fahre. Neidisch wäre ich nur gewesen, wenn der Akku ein paar kWh mehr bekommen hätte. Das hätte echten Mehrwert gebracht.

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