Scania erweitert seine Elektrobus-Plattform um neue E-Maschine
Die Traton-Marke hatte ihre elektrische Busplattform im Oktober 2023 auf der Busworld vorgestellt. Sie bietet Elektrobusse mit Batterievarianten in 416 und 520 kWh, die laut dem Hersteller unter optimalen Bedingungen Reichweiten von mehr als 400 bzw. 500 Kilometern ermöglichen sollen. Nun erweitert Scania das Angebot: Mit der Einführung einer neuen, erweiterten und effizienteren E-Maschine will Scania „eine beeindruckende Kombination aus erhöhter Leistung und Effizienz, Flexibilität und Emissionsfreiheit“ bieten.
Die neue E-Maschine ist laut Scania vollständig auf die Batterie-elektrische Busplattform abgestimmt. Es sind jetzt vier Leistungsoptionen verfügbar: 240 kW, 270 kW, 300 kW und 330 kW. Darüber hinaus gibt es wahlweise ein Zwei- oder Viergang-Getriebe, das die Energieeffizienz des Busses ebenso verbessern soll wie sein Startverhalten und seine Beschleunigung, so dass er auch unter schwierigen Bedingungen wie an Steigungen oder im Schwerlastbetrieb sanft und effizient anfahren kann.
Die neue E-Maschine verfügt zudem über mehrere Stromversorgungsoptionen, die für verschiedene Einsatzzwecke und -bedingungen geeignet sind und mehr Flexibilität bieten als die bisherige einzige Stromversorgungsoption. So führt Scania eine Option mit drei Akkus und 312 kWh installiertem Energiegehalt ein sowie eine zweite Ladeschnittstelle am Heck der Busse. Dieser hintere Ladeport ist für eine höhere Ladeleistung von 325 kW mit bis zu 500 Ampere verfügbar, während die derzeitige Ladeposition vorn nur 130 kW Leistung mit bis zu 200 Ampere bietet. Diese höhere Ladeleistung am Heck verkürzt die Ladezeit deutlich und erhöht damit die Verfügbarkeit des Elektrobusses für den Betrieb.
„Wir wissen, dass Busbetreiber mit dem Spannungsfeld konfrontiert sind, Emissionsvorschriften einzuhalten und gleichzeitig die spezifischen Anforderungen des elektrischen Betriebs zu erfüllen. Leistungsbedarf, Flexibilität, Ladezeit, Energieeffizienz und Reichweite sind einige der Schlüsselfaktoren“, sagt Anna Ställberg, Head of Urban Solutions for People Transport Solutions bei der Scania Gruppe. „Die neuen E-Maschinen-, Batterie- und Ladeoptionen wurden mit Blick auf die Herausforderungen unserer Kunden entwickelt und eingeführt und entsprechen sowohl ihren als auch unseren Nachhaltigkeitszielen.“
Die neue E-Maschine entspricht der neuen Cybersicherheitsgesetzgebung. Es handelt sich jedoch nicht nur um einen Motor oder Generator, sondern um ein kompaktes Antriebsgerät, bestehend aus Elektromotor, Wechselrichter, Getriebe und Ölsystem. Der Motor wandelt die in der Batterie gespeicherte elektrische Energie in mechanische Energie um und erzeugt so ein Drehmoment, während der Wechselrichter die Gleichspannung aus der Batterie in einen Dreiphasen-Wechselstrom umwandelt. Diese umgewandelte Energie wird dann in die elektrische Maschine eingespeist, die damit in der Lage ist, sowohl die Geschwindigkeit als auch das Drehmoment effektiv zu steuern und anzupassen. Außerdem gibt es ein einziges Ölsystem mit zwei Ölpumpen, das die E-Maschine kühlt und das Getriebe schmiert.
Vergangenes Jahr hatte Scania bereits sein Angebot für elektrische Lkw erweitert. Neu war damals etwa die Elektromaschine EM C1-2 in zwei Versionen mit jeweils 210 oder 240 kW.
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