US-Regierung will E-Offensive beim US-Postdienst USPS abwürgen

Zwei hochrangige Mitglieder der US-Regierungsabteilung DOGE (Department of Government Efficiency) bereiten einen Gesetzentwurf vor, um die rund 3 Milliarden Dollar zurückzufordern, die für die Elektrifizierung des United States Postal Service (USPS) eingeplant sind.

Bild: USPS

Das berichtet „Fox News“ unter Berufung auf die beiden im DOGE engagierten Politiker. Demnach wollen die republikanische Senatorin Joni Ernst und der Kongressabgeordneter Michael Cloud einen Gesetzesentwurf namens „Return to Sender Act“ vorlegen, der etwa 3 Milliarden Dollar aus einer Maßnahme des Inflation Reduction Act von Ex-Präsidenten Joe Biden zurückbringt. Konkret geht es darum, den Ausbau der Elektrofahrzeugflotte für den United States Postal Service (USPS) zu stoppen.

„Der Auftrag muss storniert und das nicht ausgegebene Geld an den Absender, die Steuerzahler, zurückgegeben werden“, wird etwa Michael Cloud zitiert. Der Inflation Reduction Act habe „Milliarden in ein gescheitertes EV-Projekt des USPS gesteckt, das nichts als Verspätungen, defekte Lastwagen und in die Höhe schießende Kosten verursacht hat.“

Schon vor Amtsantritt von Donald Trump hatte die Nachrichtenagentur Reuters von Erwägungen des designierten US-Präsidenten berichtet, die Verträge des US-Postdiensts zur Elektrifizierung seiner Zustellflotte zu kündigen. Der Postdienst hat aktuell ein teils bereits vertraglich gebundenes Milliarden-Budget zur Verfügung, um 66.000 neue E-Fahrzeuge und Ladegeräte anzuschaffen.

Wie Reuters im Dezember unter Berufung auf drei Insider berichtete, prüfte Trumps Team schon seinerzeit, wie sich die bestehenden Verträge des Postdienstes für den Bezug zehntausender E-Lieferwagen und Ladestationen auflösen lassen. Als OEM-Vertragspartner agieren allen voran die Marken Oshkosh und Ford. Nach aktuellem Stand strebt der USPS bis 2028 den Kauf von rund 66.000 Elektrofahrzeugen an, allein 45.000 Einheiten soll Oshkosh liefern. Eine erste Charge von 14.000 Ladegeräten ist parallel bei Siemens, ChargePoint und Blink bestellt.

Der Kongress stellte dem USPS für die E-Offensive 2023 drei Milliarden Dollar aus dem 430-Milliarden-Dollar-Klimagesetz zur Verfügung. US-Präsident Joe Biden wies in seiner Amtszeit nicht nur den USPS, sondern verschiedene Bundesbehörden an, neue Emissions- und Kraftstoffnormen zu erlassen, um die Einführung von Elektrofahrzeugen zu beschleunigen. Branchenkenner gehen davon aus, dass sich die Aufträge nicht simpel stornieren lassen. Denn der USPS ist eine autonome Bundesbehörde mit eigenem Verwaltungsrat. Die Befürchtung: Trump könnte an diesem Fall aber die Grenzen seiner Exekutivgewalt testen. So könne vielleicht keine vollständige Stornierung, aber ein veränderter Mix zu Ungunsten von E-Fahrzeugen realisiert werden.

foxnews.com

8 Kommentare

zu „US-Regierung will E-Offensive beim US-Postdienst USPS abwürgen“
tacjazo
13.03.2025 um 12:13
Irrsinn... Dann mal lieber noch schnell alles Ausgeben würde ich sagen.
Dirk
13.03.2025 um 12:30
Ja geil. Musk baut die E-Mobilität ab. Wer könnte sich was noch Bescheuerteres ausdenken?
sebastian
13.03.2025 um 13:31
Es will niemand was "abwürgen", sondern es wird hinterfragt, ob der Steuerzahler alles mit Mrd. an seinen Geldern zahlen soll oder ob Unternehmen für ihre eigenen Investitionen, aus denen sie auch wieder Rendite ziehen, aufkommen sollten. Da die E-Mobilität doch nun langsam wettbewerbsfähig ist und grade bei Zulieferdiensten auch wirtschaftlich Sinn macht, ist es ein Unding, wenn der Steuerzahler diese Investitionen von Unternehmen mit MILLARDEN an Dollars tragen soll. Jeder der das als "abwürgen" bewertet ,unterstellt ja, dass die E-Mobilität rein wirtschaftlich gar keinen Chance am Markt hat...denn ansonsten würde da ja nichts "abgewürgt", sondern die Unternehmen würden es mit ihren Geldern umsetzen.
KBDCALLS
13.03.2025 um 17:16
Denn der USPS ist eine autonome Bundesbehörde mit eigenem Verwaltungsrat Also keine Firma/Konzern im üblichen Sinne.Den Satz wohl nicht gelesen, oder nicht verstanden.
Steve K.
13.03.2025 um 13:36
Es wäre ja was, wenn E Autos in den USA verboten werden, oh was dann wohl mit Tesla passiert.! Das wird alles so spannend ...
sebastian
13.03.2025 um 15:44
Also hat Habeck mit seinem sofortigen Stopp der Förderprämie "E-Autos verboten" oder verstehst du nicht mal die Grundlagen des Sachverhalts?
Matt
13.03.2025 um 19:01
War ja klar, dass mal wieder Vereinfacher und Faktenverschleierer unterwegs sind. Schließlich zieht "Habeck ist schuld!" immer. Die Wahrheit ist aber: die Förderung ist gegenüber der ursprünglichen Planung mehrfach verlängert worden, es ist also mehr Geld in das Programm geflossen, als anfangs geplant war. Als es dann abrupt eingestellt wurde, war das eine nötige Maßnahme, da eingeplante Gelder (aus einem Corona-Fond, wenn ich mich richtig erinnere) nicht verwendet werden durften - das entschied so das BVG. Mit der FDP war keine andere Finanzierung möglich, also war schlicht und einfach von heute auf morgen kein Geld mehr da. Aber das ist natürlich komplexer als "Habeck war schuld", das könnte manche Leser überfordern.
Mike
13.03.2025 um 16:57
Man will nur, dass weiterhin alle am Tropf der Fossilindustrie hängen. Wo kämen wir hin, wenn alle kostenfreie Energie (Sonne) nutzen würden.

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