Iveco kündigt für 2026 zwei E-Transporter mit Stellantis-Technik an
Die frisch unterzeichnete Kooperation zwischen Iveco und Stellantis sieht die Vermarktung von zwei vollelektrischen Transportern vor, die von Stellantis produziert und von Iveco vertrieben werden – unter der Marke Iveco versteht sich. Damit vergrößert der italienische Nutzfahrzeughersteller sein Angebot auf vier Elektro-Transporter, denn der eigene eDaily und das mit Hyundai gelaunchte E-Fahrgestell eMoovy sind bereits im Sortiment. Die Markteinführung des nun neu angekündigten Duos ist für Mitte 2026 geplant. Als Vertragspartner agiert dabei Stellantis Pro One, die Nutzfahrzeugsparte des Autokonzerns. Gefertigt werden sollen die Transporter in deren Werken in Atessa (Italien), Gliwice (Polen) und Hordain (Frankreich). Die Iveco Group gibt an, die Fahrzeuge anschließend über ihre etablierten Vertriebs- und Servicekanäle im europäischen Markt – einschließlich Großbritannien – vermarkten zu wollen.
Zu den Charakteristika der neuen E-Transporter soll ein zulässiges Gesamtgewicht von 2,8 bis 3,1 bzw. von 3,5 bis 4,25 Tonnen gehören. Zusammen mit der Information, dass die Fahrzeuge auf der Stellantis-Plattform für mittelgroße und große Transporte aufbauen werden, ist klar, dass hier eine mittelgroße Iveco-Schwester zum Quartett Opel/Vauxhall Vivaro, Citroën Jumpy, Fiat Scudo und Peugeot Expert und analog ein Iveco-Pendant zu den großen Transportern Fiat Ducato, Opel Movano, Citroën Jumper und Peugeot Boxer geboren wird. Hinzukommen die bauähnlichen Toyotas, die ebenfalls auf einer Zusammenarbeit mit Stellantis basieren.
Antriebsdaten für die beiden neuen strombetriebenen Lieferwagen unter Iveco-Flagge werden zwar nicht genannt, sie lassen sich aber über die vielen Schwesternmodelle erschließen, sollte es bis Mitte 2026 kein Update geben. Die bekannten mittelgroßen Stellantis-Transporter kommen auf 100 kW Leistung und 50 bzw. 75 kWh Energiegehalt der Batterie, beides Brutto-Werte. Die Reichweite liegt seit einer Überarbeitung im Herbst 2023 bei 350 Kilometern. In den großen Lieferwagen auf Stellantis-Basis liegen 200 kW Leistung an und die 110-kWh-Batterie sorgt für 420 Kilometer nach WLTP-Norm.
Im Iveco-Sortiment wird das Duo die Batterie-elektrische Auswahl „auf das leichtere Fahrzeugsegment ausdehnen“, wie es in einer begleitenden Mitteilung heißt. Zum Vergleich: Der eDaily kommt auf ein zulässiges Gesamtgewicht von 3,5 bis 7,2 Tonnen, beim eMoovy stehen 3,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht im Datenblatt, allerdings gibt’s dieses Modell alleinig als E-Fahrgestell. Vorgestellt worden war letzterer auf der IAA Transportation im vergangenen September. Der Hyundai-Ableger mit Iveco-Aufbau steht auf einer Plattformvariante der E-GMP, soll mit 800-Volt-Architektur ausgestattet sein und 320 Kilometer weit kommen.
Doch zurück zum Stellantis-Iveco-Schulterschluss: Beide Seiten wollen die Vermarktung der neuen Modelle Mitte 2026 initiieren und ihre Kooperation über einen Zeitraum von zehn Jahren beibehalten. Luca Sra, President der Truck Business Unit bei der Iveco Group, kommentiert: „Wir freuen uns, unser Angebot leichter Nutzfahrzeuge durch diese beiden innovativen und vielseitigen batterieelektrischen leichten Nutzfahrzeuge ergänzen zu können. Damit stärken wir unsere Wettbewerbsfähigkeit im Transporter-Segment.“
Im Rahmen der Partnerschaft mit Stellantis Pro One will sich Iveco zudem „die hohe Kompetenz und starke Präsenz in Italien und Europa zunutze machen, die unsere Unternehmen historisch miteinander verbinden“. Luca Sra gibt sich sicher, dass die Kooperation den europäischen Kunden zugutekommen wird, „insbesondere für den Erfolg der Last-Mile-Angebote ihres Logistikgeschäfts.“
Jean Philippe Imparato, Chief Operating Officer von Stellantis für Enlarged Europe, begrüßt die Kooperation mit Iveco und betont, diese gehe auf Stellantis‘ Position als Marktführer im europäischen LCV-Markt zurück. „Diese Position verdanken wir unserer operativen Exzellenz, der Qualität unserer Produkte und unserem technischen Können in der Entwicklung von Batterieantrieben, womit wir einen Beitrag zur Senkung von Schadstoffemissionen und zum Schutz der Umwelt leisten“.
Ob die Zusammenarbeit auch auf Wasserstoff-Antriebe ausgedehnt werden könnte, wird nicht erwähnt. Stellantis bietet für seine Transporter solch eine Option an und Iveco ist bekannt dafür, neben Batterie-elektrischen auch Brennstoffzellen-Antrieben gegenüber aufgeschlossen zu sein. So bezog sich etwa Ivecos Partnerschaft mit Hyundai anfangs auf den Brennstoffzellen-Bereich (in Form des Transporters Iveco eDaily FCEV und des Bus E-Way H2). Mit der Ankündigung eines gemeinsamen leichten BEV-Nutzfahrzeugs Anfang Februar 2024 wurde die Kooperation seinerzeit ausgedehnt. Und: Mitte März 2024 gaben Hyundai und Iveco dann bekannt, ihre Partnerschaft auch auf schwere Elektro-Nutzfahrzeuge auszuweiten.
media.stellantis.com, iveco.com
0 Kommentare