Tesla warnt US-Regierung vor Zöllen auf Autos
Bekanntlich plant Donald Trump, ab April Zölle in Höhe von rund 25 Prozent auf Auto-Importe zu erheben. Unklar blieb zunächst, ob Trump einen pauschalen Zoll für alle Auto-Einfuhren plant oder bestimmte Länder bzw. Weltregionen mit Zöllen belegen will. Doch nun kommt heraus: Ausgerechnet Tesla, über seinen CEO und Großaktionär Elon Musk eng mit der US-Regierung verbandelt, erhebt nun die Stimme gegen die geplanten Zölle. Dabei geht es Tesla weniger um die Abgaben auf die Auto-Importe selbst, schließlich verkauft Tesla in den USA nur lokal produzierte Fahrzeuge.
Tesla macht sich vielmehr Sorgen um den eigenen Export – denn wenn die USA Zölle erheben, so dürften viele der betroffenen Länder Gegenzölle einführen. Sprich: Dann würde der Export von Autos aus den USA in andere Länder teurer.
Deshalb hat Tesla in dieser Woche einen Brief an das Büro des US-Handelsbeauftragten geschickt – wie es in den vergangenen Wochen auch hunderte andere Firmen getan haben. Darin heißt es: „Obwohl Tesla die Bedeutung des fairen Handels anerkennt und unterstützt, sollte die vom US-Handelsbeauftragten durchgeführte Bewertung potenzieller Maßnahmen zur Behebung unfairer Handelsbedingungen auch die Exporte aus den Vereinigten Staaten einbeziehen. US-Exporteure sind von Natur aus unverhältnismäßigen Auswirkungen ausgesetzt, wenn andere Länder auf US-Handelsmaßnahmen reagieren.“
Und weiter heißt es in dem Schreiben: „So haben frühere Handelsmaßnahmen der Vereinigten Staaten zu unmittelbaren Reaktionen der betroffenen Länder geführt, einschließlich erhöhter Zölle auf in diese Länder importierte Elektrofahrzeuge. Frühere US-Sonderzollmaßnahmen haben somit (1) die Kosten für Tesla für in den USA hergestellte Fahrzeuge erhöht und (2) die Kosten für dieselben Fahrzeuge erhöht, wenn sie aus den USA exportiert werden, was zu einem weniger wettbewerbsfähigen internationalen Markt für US-Hersteller führt. Der US-Handelsbeauftragte sollte nach Möglichkeiten suchen, diese Fallstricke bei künftigen Maßnahmen zu vermeiden.“
In dem Schreiben weist Tesla darauf hin, dass es kaum möglich sei, „die Lieferkette vollständig zu lokalisieren“. Offiziell spricht Tesla davon, dass „bestimmte Teile und Komponenten in den USA nur schwer oder gar nicht zu beschaffen seien“. Damit dürften vor allem Batterien bzw. deren Vorprodukte, aber auch Halbleiter gemeint sein, die überwiegend in Asien produziert werden. Tesla schlägt daher einen stufenweisen Ansatz vor, der es Unternehmen ermöglichen soll, „sich entsprechend vorzubereiten und sicherzustellen, dass geeignete Maßnahmen für die Lieferkette und die Einhaltung der Vorschriften ergriffen würden“.
Tesla ist nicht der einzige Autobauer, der sich an den US-Handelsbeauftragten gewendet hat. Wie Reuters schreibt, hat auch das Bündnis Autos Drive America, das große ausländische Automobilhersteller wie Toyota, Volkswagen, BMW, Honda und Hyundai vertritt, in einem eigenen Brief vor negativen Folgen der US-Zölle gewarnt. In diesem Fall befürchten die Unternehmen, dass die breit angelegten Zölle und Gegenzölle die Produktion in den US-Montagewerken stören werde – und somit US-Arbeitsplätze gefährden könnte. „Die Autohersteller können ihre Lieferketten nicht über Nacht umstellen, und Kostensteigerungen werden unweigerlich zu einer Kombination aus höheren Verbraucherpreisen, weniger angebotenen Modellen und der Schließung von US-Produktionslinien führen, was zu einem möglichen Verlust von Arbeitsplätzen in der gesamten Lieferkette führen wird“, so die Organisation.
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