Forschungsprojekt HyLiST für Festkörperbatterien gestartet

Die Branche wartet mit Spannung auf Festkörperbatterien, die im Vergleich zu herkömmlichen Lithium-Ionen-Batterien höhere Energiedichten, schnellere Ladezeiten und eine längere Lebensdauer aufweisen sollen. Nun ist das EU-geförderte Forschungsprojekt HyLiST gestartet, das an entsprechenden Festkörperbatterien arbeitet.

Bild: Austrian Institute of Technology

HyLiST steht dabei für Hybrid Lithium Metal-based Scalable Solid State Battery Manufacturing. Unter der Leitung des AIT Austrian Institute of Technology arbeitet ein internationales Konsortium an der Entwicklung einer neuen Generation von Festkörperbatterien, die langlebiger, leistungsstärker und umweltfreundlicher sein sollen als bisherige Batterien. Diese Batterien sollen künftig in Elektroautos sowie in der Luftfahrt eingesetzt werden können.

Der Zeitplan von HyLiST sieht vor, innerhalb von 36 Monaten einen hybriden Feststoffelektrolyt zu entwickeln, der in Kombination mit einer hochkapazitiven, kobaltfreien Kathode (Lithium-Nickel-Manganoxid, LNMO) und einer Lithium-Metall-Anode (LiM) die Leistungsfähigkeit und Sicherheit von Festkörperbatterien erheblich steigern soll. Der Fokus des Projekts liegt dabei auf Skalierbarkeit und Industrialisierung, um die europäische Souveränität im Bereich der Batterietechnologien zu stärken und die Abhängigkeit von kritischen Rohstoffen zu senken.

„Mit HyLiST treiben wir eine der vielversprechendsten Batterietechnologien der Zukunft voran. Unser Ziel ist es, Festkörperbatterien mit hoher Energiedichte und erhöhter Sicherheit zur Marktreife zu bringen. Damit stärken wir nicht nur die europäische Wettbewerbsfähigkeit, sondern leisten auch einen entscheidenden Beitrag zur nachhaltigen Energieversorgung und zur Erreichung der Klimaziele des Europäischen Green Deal sowie des Pariser Klimaabkommens“, erklärt Meisam Hasanpoor, AIT-Batterieforscher und Projektkoordinator von HyLiST.

HyLiST vereint dabei ein interdisziplinäres Konsortium aus 13 Partnern aus neun Ländern, darunter Forschungsinstitute, Universitäten, KMUs und Industrieunternehmen. Diese enge Zusammenarbeit soll sicherstellen, dass alle relevanten Aspekte der Wertschöpfungskette abgedeckt werden und die Forschungsergebnisse rasch in industrielle Anwendungen überführt werden können.

Die Batteriezellen sollen durch ressourcenschonende Herstellungsprozesse wettbewerbsfähig bleiben und gleichzeitig höhere Energiedichten, schnelle Ladezeiten und eine längere Lebensdauer ermöglichen. Die Ergebnisse des Projekts sollen nicht nur industrielle Materialhersteller und Forschungszentren unterstützen, sondern auch die europäische Wertschöpfungskette stärken.

Zahlreiche Auto- und Batteriehersteller engagieren sich bereits im Bereich der Feststoffbatterien. So erprobt Mercedes-Benz aktuell Feststoffakkus von Partner Factorial Energy in einem modifizierten EQS. Volkswagens Batterie-Tochter PowerCo strebt die Industrialisierung von Feststoffbatterien an und will dazu auf die Technologie von US-Spezialist QuantumScape zurückgreifen. Der chinesische Auto- und Batteriehersteller BYD hat bereits im vergangenen Jahr erste Feststoffzellen gefertigt. Und der chinesische Autohersteller Changan plant den baldigen Serieneinsatz von Feststoffbatterien.

ait.ac.at

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