Flugtaxi-Entwickler Joby kooperiert in Großbritannien mit Virgin Atlantic

Der kalifornische Flugtaxi-Entwickler Joby will gemeinsam mit der britischen Fluggesellschaft Virgin Atlantic einen Flugtaxi-Dienst in Großbritannien starten. Die Kooperation baut auf einer Partnerschaft von Joby mit Delta Air Lines auf, dem größten Aktionär von Virgin Atlantic.

Bild: Joby Aviation

Bereits 2022 hatten Joby und Delta Air Lines eine kommerzielle und operative Partnerschaft mit mehreren Städten angekündigt, um den Transport von der jeweiligen Stadt per Flugtaxi zu einem größeren Flughafen zu ermöglichen. Während die Partnerschaft zwischen Joby und Delta in den USA und Großbritannien für mindestens fünf Jahre nach der Markteinführung exklusiv ist, wurde die Partnerschaft in Großbritannien nun auf Virgin Atlantic als lokalem Partner ausgeweitet.

Das elektrische Lufttaxi von Joby wird von einem Piloten geflogen und kann bis zu vier Passagiere mit einer Geschwindigkeit von bis zu 200 Meilen pro Stunde bzw. 320 km/h befördern. Das Fluggerät verfügt über sechs Kipp-Rotoren, die es ihm ermöglichen, senkrecht zu starten und zu landen (VTOL), und zwar mit einem Bruchteil des Lärms, den heutige Hubschrauber verursachen. Das Flugzeug ist für schnelle, aufeinanderfolgende Flüge optimiert und soll auf Strecken von bis zu 100 Meilen bzw. 160 Kilometern eingesetzt werden. Joby hat bereits Tausende von Testflügen absolviert, darunter auch Ausstellungsflüge in New York City, Japan und Korea. Noch fehlt dem Flugtaxi von Joby aber die finale Zulassung für kommerzielle Flüge, doch hofft das Unternehmen, das entsprechende Zertifikat noch in diesem Jahr zu erhalten.

Die Partnerschaft von Joby und Virgin Atlantic zielt darauf ab, nahtlose, emissionsfreie Kurzstreckenflüge im gesamten Vereinigten Königreich anzubieten, beginnend mit regionalen und städtischen Verbindungen von den Drehkreuzen von Virgin Atlantic in Heathrow und Manchester. Virgin Atlantic will die Markteinführungsbemühungen von Joby im Vereinigten Königreich unterstützen, indem es den Flugtaxi-Dienst von Joby bei seinen Kunden vermarktet, gemeinsam mit Joby bei den Regulierungsbehörden vorstellig wird und dazu beiträgt, Unterstützung für die Entwicklung der Landeinfrastruktur an wichtigen Flughäfen zu gewinnen.

Shai Weiss, CEO von Virgin Atlantic, sagte: „Als führendes Unternehmen im Bereich der Nachhaltigkeit und mit Innovation in unserer DNA freuen wir uns über die Partnerschaft mit Joby, um emissionsfreie Kurzstreckenflüge an Flughäfen und in Städten in ganz Großbritannien anzubieten. Unsere strategische Partnerschaft verbindet das Know-how von Joby in den Bereichen Design, Technik und Technologie mit der Stärke der Marke Virgin Atlantic und dem preisgekrönten Kundenerlebnis. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit, um den Service von Joby nach Großbritannien zu bringen und unseren Kunden mehr Konnektivität zu bieten.“

JoeBen Bevirt, Gründer und CEO von Joby, kommentierte: „Das Engagement von Virgin Atlantic, seine Kunden zu begeistern, spiegelt unsere Erfahrungen mit Delta wider, und wir könnten uns keinen besseren Partner für eine Zusammenarbeit in Großbritannien vorstellen. Gemeinsam setzen wir uns dafür ein, schnellere Mobilitätsoptionen im ganzen Land zu schaffen, auch für die Kunden von Virgin Atlantic und Delta, wenn sie zum Flughafen fahren oder sich zwischen britischen Städten bewegen.“

Mit den Flugtaxis von Joby könnte zum Beispiel ein 15-minütiger Flug vom Flughafen Manchester nach Leeds oder eine 8-minütige Fahrt vom Flughafen Heathrow nach Canary Wharf anstelle einer 80-minütigen Autofahrt möglich werden. Im Laufe der Zeit will Joby ein Netz von Landeplätzen aufbauen, die schnelle und bequeme Reisen in Städten und Gemeinden im gesamten Vereinigten Königreich ermöglichen. Joby geht davon aus, dass die Preise bei der Markteinführung mit denen bestehender Premium-Ride-Sharing-Angebote vergleichbar sein werden.

Joby Aviation zählt den japanischen Automobilkonzern Toyota zu seinen größten Investoren, der im Oktober 2024 eine Geldspritze von 500 Millionen Dollar für Joby ankündigte und auch Komponenten für elektrische Antriebsstränge an Joby liefert. Zu den wichtigsten Rivalen von Joby Aviation zählen Archer (ebenfalls aus den USA), Ehang und Xpeng Aeroht (beide China) sowie Lilium und Volocopter (beide aus Deutschland). Volocopter ist nach einer Insolvenz gerade von Diamond Aircraft übernommen worden, Lilium durchläuft seit wenigen Tagen ein zweites Insolvenzverfahren.

jobyaviation.com

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